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0247 - Der Schädelthron

0247 - Der Schädelthron

Titel: 0247 - Der Schädelthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Und doch existierten Gestalten in dieser Bergwelt, die selbst den Tieren der Nacht Angst einjagten und sie vertrieben. Als gewaltige, düstere Schatten segelten sie über unendlich tiefe Schluchten, Gipfel und Bergrücken. Getrieben von einer nie abreißenden Unruhe, waren sie auf der Jagd nach Blut. Die roten Vampire!
    Uralte Geschöpfe. Vor kurzer Zeit erst erweckt, um in der Dunkelheit Angst und Schrecken zu verbreiten. Angeführt wurden sie von einem grauenhaften Monster, das sich Vampiro-del-mar nannte. Ein Wesen, das bereits existiert hatte, als die Erde noch in den Kinderschuhen steckte. Wie in jeder Nacht, so waren die roten Vampire auch in dieser wieder unterwegs. Diesmal jedoch hatten sie einen triftigen Grund. Feinde waren erschienen. Todfeinde. Und so wachten sie, lagen auf der Lauer, um die anderen Monster zu erledigen, wenn die sich in die Nähe dieser Riesenfledermäuse wagen sollten.
    Lange hatten die anderen gesucht und waren endlich fündig geworden, denn sie wollten den Kampf nicht noch länger hinauszögern. Einmal mußte es eine Entscheidung geben. Unangefochten und unbeobachtet hatten sie es geschafft, in die Nähe der roten Vampire zu gelangen. Sie nahmen die Wege durch die tiefen Täler und Schluchten, hielten sich eng an den Felswänden und verschmolzen mit deren Schatten. Hin und wieder war ein seltsames Klatschen zu hören. Immer dann, wenn der Wind eingeschlafen war und sich die Wesen aus eigener Kraft voranbewegen mußten. Die geheimnisvolle Infiltration gelang. Die Feinde der roten Vampire näherten sich unaufhaltsam dem Versteck. Keiner hatte sie bisher gesehen, aber sie hatten die roten Vampire längst entdeckt.
    Scharf waren ihre Blicke. Scharf und klar, obwohl sie eigentlich nicht sehen konnten, denn in ihren beinernen Skelettschädeln hatten sie keine Augen.
    Aber die Wesen waren auch nicht normal. Man konnte sie keinesfalls mit menschlichen Maßstäben messen. Sie gehörten ebenfalls einer Kategorie von gefährlichen Dämonen an, die schon seit Jahrtausenden existierten. Es waren die Strigen!
    Unheimliche Tiere, Satanseulen genannt. So groß wie der ausgestreckte Arm eines Menschen. Sie hatten ein graues, manchmal auch bräunliches Gefieder und einen bleich und beinern schimmernden Totenschädel mit einem ebenso gekrümmten, hellen Schnabel, der wie ein Messer aus dem Kopf ragte.
    Die Strigen war gefährlich. Sie standen den roten Vampiren in nichts nach, und auch sie ernährten sich vom Blut anderer Lebewesen. Dabei war es ihnen egal, ob es sich um Menschen oder um Tiere handelte. Sie brauchten nur den roten Lebenssaft, um weiterhin existieren zu können. Seit Urzeiten waren sie die Feinde der roten Vampire. Hätten sie sich verbündet, wären die Menschen sicherlich die Leidtragenden gewesen, so aber bekämpften sie sich, denn eine Art wollte die andere unbedingt vernichten.
    Die Strigen hatten herausgefunden, wo sich die roten Vampire aufhielten. Das war vor allen Dingen ihrem Anführer, der Rieseneule Strigus, zu verdanken, der seit langer Zeit wieder die Spur der roten Vampire aufgenommen hatte.
    Bevor die roten Vampire nicht vernichtet waren, gab es für die Satanseulen kein anderes Ziel. Aber es war sehr schwer, diese grauenhaften Biester zu töten. Sie waren nicht allein. Angeführt wurden sie von Vampiro-del-mar, dem Vampir aus der Urzeit. Und der arbeitete eng mit Lady X, der jetzigen Führerin der Mordliga zusammen, die den Würfel des Unheils besaß und damit Dinge ins Rollen bringen konnte, die für die Strigen unter Umständen tödlich wurden.
    Deshalb hatte Strigus den Befehl erteilt, die roten Vampire so rasch wie möglich zu vernichten.
    Die Strigen befanden sich auf dem Weg. 20 waren es insgesamt. Zwei mal zehn blutgierige Monster, die sich zu einem Vernichtungsfeldzug zusammengefunden hatten, um den roten Vampiren den Garaus zu machen. Geschickt verhielten sie sich.
    Sie wurden nicht entdeckt, nutzten jeden Schatten aus, und der war in dieser Nacht mehr als dunkel. Man konnte die Farbe als tiefschwarz bezeichnen. Sie hatten sich getrennt. Im Formationsflug wären sie aufgefallen, so blieben immer vier zusammen, die sich keilförmig voranbewegten. Abermals tauchten sie in eine Schlucht ein, aus deren Grund ein gewaltiges Rauschen erklang. Gletscherwasser hatte seinen Weg vom Gipfel der Berge in die Schlucht gefunden. Es schäumte wild und wütend über die herumliegenden Steine und Felsbrocken, um irgendwo in einen unterirdischen See zu münden, den kein Mensch je

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