Outback
Naree, als sie auf der Arbeit bei der Allianz Versicherungsgroup erschien.
„Was denkst du?“, fragte sie, als sie ihr Olivers Vorschlag geschildert hatte.
„Das ist ja toll!“, meinte Naree begeistert. „Koalas, Kängurus, Ayers Rock, wow! Na klar sollst du mitfliegen. Ich wünschte, ich könnte auch mitkommen, ich bin noch nie geflogen und war noch nie aus Thailand heraus.“
„Ricarda sah sie verblüfft an. „Du hast recht. Oliver sprach davon, maximal zwei Personen mitnehmen zu können. Seine Firma ist ziemlich freigiebig, das habe ich schon gemerkt, als es nach Khao Yai ging. Ich glaube, die Agentur leidet nicht an Geldmangel und Oliver ist das beste Pferd im Stall, das besondere Vergünstigungen bekommt.“
Sie stockte, als sie Narees fragenden Blick bemerkte. Sie hatte einfach die Redewendung ins Englische übersetzt, ohne darüber nachzudenken. Ihr Englisch wurde mit jedem Tag besser, was sie von ihrem Thailändisch nicht behaupten konnte. Schnell erklärte sie Naree, was sie mit dem Pferd im Stall gemeinte hatte und fügte hinzu: „Komm doch einfach mit!“ Ihr Gesicht verdüsterte sich sofort. „Aber ob wir beide zusammen Urlaub bekommen ...? Das ist doch sehr fraglich.“
„Warum denn das?“, fragte Naree erstaunt. „Wir arbeiten doch in verschiedenen Abteilungen, warum sollten wir nicht zur gleichen Zeit Urlaub erhalten? Komm, wir gehen zu deinem Chef, der ist mir sympathischer als meiner. Wenn er ja sagt, kann er ein gutes Wort für mich bei meinem Chef einlegen.“
Ricarda rief per Haustelefon durch und fragte, ob Herr Wattanaprusek zu sprechen sei und sie bekamen sofort einen Termin. Zusammen gingen sie zu seinem Büro. Naree war ganz aufgeregt, sie freute sich und hoffte, dass alles klappte. Herr Wattanaprusek zeigte sich erst skeptisch, doch dann erzählte Ricky von den Werbeaufnahmen, bei denen sie helfen sollten und er zeigte ein Lächeln.
„Wenn es so wichtig und dringend ist, wie die Fotos im Khao Yai Nationalpark, Herr Mantusek machte es damals ja überaus wichtig, dann kann ich dazu nur ja sagen. Da Frau Naree Sukkunpariwat auch hier ist, wollen Sie sicher, dass ich mit Ihrem Chef, Herrn Thodklang rede, damit sie auch Urlaub bekommt?“
„Das wäre so nett von Ihnen“, säuselte Ricky. Naree sah Herrn Wattanaprusek mit einem schüchternen Lächeln an und legte zum Dank die Hände vor der Nase aneinander.
Als sie wieder draußen waren, holte Naree tief Luft und riss den Mund weit zu einem – stillen- Jubelschrei auf. „Ich mag deinen Chef, er ist ein guter Mann und ein guter Chef.“ Leichtfüßig tänzelte sie ein paar Schritte. „Ich freue mich so! Wie soll ich jetzt die drei Wochen bis zum Urlaub überleben?“, fragte sie lachend, wurde aber plötzlich ernst. „Alles klar, das schaffe ich. Wir machen uns jetzt an die Arbeit.“
Ricarda sah ihr lächelnd hinterher, ging in ihr Büro und rief Oliver an.
„Hallo Ric, ich warte schon oder vielmehr meine Chefin wartet schon. Was ist nun, kommst du mit?“
„Hey du, es ist alles klar. Herr Wattanaprusek gibt mir frei, als er von dir hörte.“ Sie musste unwillkürlich wieder lachen. „Er legt ein gutes Wort für Naree ein, damit sie auch Urlaub bekommt, sie möchte nämlich mit uns kommen. Das geht doch, weil du doch sagtest, du kannst maximal zwei ...“
„Aber ja, mach dir keinen Kopf, das geht. Ich freue mich, Naree wiederzusehen, Weihnachten war sie nach dem Glas Wein so lustig gewesen“, Oliver lachte laut auf. „Das geht in Ordnung, ich gebe jetzt meiner Chefin Bescheid. Wir sehen uns heute Abend?“
„Jepp. Arbeite schön, bis dann.“
Am Abend wartete Ricarda bereits auf Oliver in seinem Apartment. Sie hielt sich beinahe mehr Zeit in seiner Wohnung auf als in ihrer eigenen. Oliver hatte viel Arbeit um die Ohren. Wenn er nicht als Model vor der Kamera stand, nahm er für seine Modelagentur an einem Lehrgang teil. Er qualifizierte sich weiter und erlernte professionelles Fotografieren mit verschiedenen Kameras, digital und analog, lernte Szenegestaltung, Perspektiven, Bildbearbeitung und einiges mehr, um sich neben seiner Modeltätigkeit ein zweites Standbein aufzubauen. Er konnte schließlich nicht ewig modeln.
„Es ist alles geregelt, die Chefin hat grünes Licht gegeben. Am Montag, dem dritten März geht es los. Wir fliegen um sechs nach Perth, sind Mittag da, steigen in eine kleine Chartermaschine um und landen 17 Uhr 30 Ortszeit in Alice Springs. Das ist die zweitgrößte Stadt im Roten
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