1556 - Schatten der Vergangenheit
Schatten der Vergangenheit
Die Bedrohung kommt von innen – die ROBIN in Gefahr
von Arndt Ellmer
Den ehemaligen Zellaktivatorträgern läuft die Zeit davon. Während sie Mitte 1171 NGZ davon ausgehen konnten, aufgrund der ihnen durch ES gewährten Zelldusche noch eine Lebensspanne von rund sechs Jahrzehnten zur Verfügung zu haben, wissen sie nun, rund ein Jahr später, daß die Uhren der Superintelligenz ganz anders gehen. Jedenfalls hat sich die ihnen zugestandene Gnadenfrist drastisch verringert, wie man ihnen zu verstehen gab.
Sollen all ihre opfervollen Bemühungen, den Aufenthaltsort von ES und seiner Kunstwelt zu bestimmen, umsonst gewesen sein? Die ehemaligen Unsterblichen und ihre Helfer wollen es nicht glauben. Sie setzen vielmehr auch weiterhin alles daran, Wege zu finden, der gestörten Superintelligenz zu helfen, um auf diese Weise letztlich auch sich selbst zu helfen. Aber neben diesem Problem gibt es noch eine ganze Reihe anderer, mit denen sich Perry Rhodan und seine Galaktiker zu befassen haben.
Da sind beispielsweise die Linguiden, die neuen Favoriten von ES, die offenbar die Funktion von Ordnungshütern in der lokalen Mächtigkeitsballung übernehmen sollen. Da ist das ungeklärte Schicksal von Perry Rhodans Frau und Tochter - und da sind Stalkers neue Aktivitäten in der Milchstraße.
Der ehemalige Sotho sorgt für den Start der ROBIN nach Estartu. Damit beginnt ein Flug, der begleitet wird von SCHATTEN DER VERGANGENHEIT...
Die Hauptpersonen des Romans:
Shina Gainaka - Kommandantin der ROBIN.
Ronald Tekener - Leiter der Expedition nach Estartu.
Stalker - Der Pteru-Klon erregt Mißtrauen.
Leander Feyering , Jank Petranz und Ardimal - Kadetten an Bord der ROBIN
1.
Die Morgensonne beschien die Stadt und tauchte die Gebäude in ihr sanftes Licht. Sie warfen lange Schatten auf die Oberfläche des Platzes und die in seiner Mitte abgestellten Fahrzeuge. Jank war das einzige Wesen, das sich zwischen ihnen aufhielt, und er beobachtete unablässig den Haupteingang des HQ-Hanse. Lange Zeit rührte sich dort nichts, und das vor Erwartung verkrampfte Gesicht des Beobachters entspannte sich langsam und nahm einen Ausdruck von Enttäuschung an.
Dann jedoch änderte sich dieser Ausdruck plötzlich wieder.
Das hohe Portal des Gebäudes öffnete sich, und in der Öffnung wurde die Gestalt eines Mannes sichtbar. Er blieb stehen und rührte sich nicht, und Jank hatte Gelegenheit, ihn eingehend zu mustern.
Nach terranischen Maßstäben mochte er Durchschnittsgröße besitzen. Jank aber wußte, daß er genau einen Meter und achtundsiebzig groß war. Der Mann besaß eine stämmige Figur mit einem Hang zur Korpulenz. Sein kurzgeschnittenes Haar leuchtete in einem fahlen Blond, die Augen waren von einem wäßrigen Blau, das jede Kontur vermissen ließ. Die Stupsnase und der blasse Teint vervollständigten den Eindruck der Unauffälligkeit seiner Erscheinung.
Steif stand der junge Ertruser mitten zwischen den Gleitern und starrte hinüber zum Portal. Die Gestalt tat nicht, als nähme sie ihn wahr. Ihre Augen wanderten über den Platz hinweg. Sie kreuzten Jank Petranz' Blick, und der Ertruser erschauerte vor Erregung. Das dort war sein Idol, sein Vorbild.
Als der Mann den Mund öffnete und zu sprechen begann, da nahm er es nicht einmal wahr. Erst die Wiederholung rüttelte ihn wach. Der Mann nannte ihn beim Namen. „Hallo, Jank!" sagte er. Die Worte klangen volltönend und dennoch leise über den Platz. Jank straffte sich und beobachtete, wie der Mann aus dem Eingang heraustrat. Das Licht der gelben Sonne beschien ihn, und Jank erschauerte bei seinem Anblick. „Herr!" stammelte er, und vor lauter Aufregung erstarb ihm die Stimme. Er setzte sich in Bewegung und näherte sich ihm.
Gleichzeitig kam der Mann auf ihn zu. „Hey, Jank!" wiederholte der Fahlblonde. „Gut gefrühstückt?"
„O ja, Herr Foch!" erwiderte der Ertruser und starrte mit leuchtenden Augen auf den Mann hinab, den er um etliche Köpfe überragte. „Ich wünsche einen guten Morgen. Dürfte ich um ein Autogramm bitten?"
„Selbstverständlich, gern!" Herr Foch lächelte. „Aber das erledigen wir an einem anderen Ort. Du hast Freizeit, ich weiß es.
Hättest du Lust, mich zu begleiten?" Bei diesen Worten sah er Jank Petranz so durchdringend an, daß der Absolvent der Raumfahrtakademie von Terra zu frösteln begann. „Ich habe eine Aufgabe als Pilot für dich!"
„Für mich? Herr Foch, ich bin ein
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