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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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sah zu der Frau hinüber, die hinter dem Jeep hervor gekommen und nun neben Neill getreten war.
    Die Fremde war höchstens einen Kopf größer als die vierzehnjährige Samantha. Kinnlanges, schwarzes Haar umrahmte ein fülliges Gesicht und unter dem eleganten Hosenanzug zeichnete sich eine eher mollige Figur ab. Sie wirkte weder imposant noch kompetent. Es war deutlich zu erkennen, wie unwohl sie sich in ihrer Haut fühlte und trotz der dunklen Sonnenbrille, die ihre Augen verdeckte, sah er, dass sie höchstens Ende zwanzig sein konnte.
    „Was soll das, Mary?“ Er senkte seine tiefe Stimme zu einem Flüstern. „Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, das wäre die Privatlehrerin für Sam. Sie ist ja selbst noch ein halbes Kind. Hast du sie gerade von der Universität abgeholt, wo sie ihren Abschluss gemacht hat?“
    Marilyn setzte ihre übliche spöttische Miene auf, die sie in seiner Gegenwart gerne zur Schau trug.
    „Ian-Schatz, hier draußen auf dem Land mag es sein, dass Lehrerinnen aussehen wie Großmütter. Doch du kannst mir glauben, wenn ich sage, dass Mrs. Duncan nicht so unerfahren ist, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Sie ist eine Berühmtheit in Brisbane und hat einen exquisiten Leumund. Wenn sie mit Samantha gearbeitet hat, wird diese das nächste Schuljahr problemlos hinter sich bringen. Damit wäre ihr Weg zu einer weiterführenden Schule wenigstens geebnet.“
    „Sie hat hier nichts zu suchen“, brummte er unwillig. Marilyns Augenbrauen hoben sich in gespielter Entrüstung und sie senkte ihre weiche Stimme zu einem Flüstern hinab.
    „Du wirst sie doch nicht ablehnen, weil sie deinem Frauengeschmack nicht entspricht, Darling.“ Ihr Lächeln war so falsch wie es nur sein konnte. „Sie ist vielleicht kein Supermodell, aber sie soll schließlich Samantha helfen und nicht in deinem Bett landen.“
    „Ich habe an beidem kein Interesse“, bemerkte Ian zornig. Seine Ex-Frau musterte ihn einen Augenblick lang schweigend, dann sah sie ihm in die Augen.
    „Dann sei lieb zu ihr und hör auf dich wie ein kleines, bockiges Kind zu benehmen, Ian.“ Der belehrende Ton in Marilyns Stimme, trug nicht unbedingt dazu bei, dass sich sein Ärger verflüchtigte. „Ich habe diese Frau nicht nur ausgesucht weil sie gut ist, sondern auch weil sie ein Gespür für Kinder hat. Sie hat hervorragende Qualifikationen. Es wird Samantha nicht schaden etwas zu lernen, ihre Ferien werden dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen.“
    „Du wirst wohl kaum dabei sein, um dich davon zu überzeugen.“ Sein scharfer Ton ließ sie zusammenzucken, ihr Lächeln verschwand.
    „Dann überzeuge dich selbst davon und schick mir eine Postkarte“, fauchte sie zurück.
    Mit einem routinierten Lächeln wandte sie sich zu der Lehrerin, die sich mit distanzierter Neugier umsah und es offensichtlich vorzog so zu tun, als habe sie von dem leisen Wortwechsel nichts mitbekommen.
    Kopfschüttelnd folgte Ian seiner Ex-Frau und musterte die Fremde argwöhnisch. Samantha würde in einer Frau, die nicht viel älter als sie selbst war, kaum eine Autoritätsperson sehen die sie respektieren musste. Er gab dieser so genannten Lehrerin höchstens eine Woche, dann hätte Samantha es geschafft, dass sie jammernd darum bettelte jemand solle sie zurück in die Zivilisation bringen.
     
    Marilyns Vorstellung war ebenso kurz und schmerzlos, wie der darauf folgende hastige Aufbruch. Ian stand mit grimmigem Gesicht einer Fremden gegenüber, die er nicht auf seiner Farm haben wollte.
    Er mochte sie nicht, obgleich sie noch keinen Ton von sich gegeben hatte. Als stelle sie eine Gefahr dar, trat er einen Schritt zurück. Deutlicher hätte er ihr seine Antipathie wahrscheinlich nicht klar machen können. Mit einem unangenehmen Gefühl von Schuldbewusstsein registrierte er, dass sie unmerklich zusammen zuckte.
    Zum Teufel mit Marilyn, die eine Lehrerin herbrachte, die selbst noch ein halbes Kind war und auch trotz ihres eher unspektakulären Äußeren eindeutig danach aussah, dass sie aus wohlhabender Familie stammte. Das war eindeutig Marilyns gesellschaftlicher Rang und Ian fühlte sich degradiert.
    Als sie tief Luft holte, blieb sein Blick an ihrem Busen hängen, der sich gegen die Knopfreihen ihres Blazers drückte. Irritiert stellte er fest, dass tiefe Röte ihre Wangen überzog und sie die Lippen zusammen presste. Lieber Himmel, hatte Marilyn ihm eine alte Jungfer vor die Tür gestellt?
    Auf der Ranch arbeiteten, je nach Jahreszeit, bis zu

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