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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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Weib hatte es tatsächlich gewagt, ohne sein Einverständnis einen Lehrer zu engagieren und diesen auch noch hierher zu bringen. Eigentlich hätte ihm klar sein müssen, dass sie sich ihm widersetzte. Schon in ihrer Ehe war es für Marilyn normal gewesen, ihre Entscheidungen ohne Rücksprache mit ihm zu treffen. Er war lange Zeit so blind vor Liebe zu ihr und zu betört von ihrer exotischen Schönheit, um die Wahrheit zu erkennen. Als er es schließlich tat, hatte die Realität ihn mit voller Härte getroffen.
    Wütend über Marilyns eigenmächtiges Handeln und die Erinnerungen, die es in ihm hervor rief, lenkte er seinen Hengst die letzten achtzig Meter auf seine Ex-Frau zu und ließ ihn erst eine Handbreit vor ihr zum Stehen kommen.
    Marilyn wirkte nicht im Geringsten schockiert. Sie zuckte mit keiner Wimper.
    Trotz ihres Lebens in der Großstadt und ihrer äußerlichen Umwandlung zu einer Frau, die sich in der High Society bewegte, war sie tief in sich drin immer noch nichts anderes als ein Mädchen vom Land, das mit Cowboystiefeln an den Füssen und der Heugabel in der Hand aufgewachsen war.
    Jede andere wäre zumindest zurückgewichen. Marilyn wusste jedoch – trotz ihrer Abneigung gegen ihr altes Leben – ganz genau, wie sie es verhindern konnte, dass man sie tatsächlich über den Haufen ritt.
    „Schön dich zu sehen, Ian.“
    Sie schenkte ihm ein kühles Lächeln und nur das Glitzern ihrer berechnenden, blauen Augen verriet ihre Erregung.
    Reglos maß er sie von Kopf bis Fuß.
    Sie war mit Ende dreißig immer noch eine schöne Frau. Die wilden, kastanienbraunen Locken hatte sie zu einem eleganten Zopf im Nacken gebändigt und das graue Kostüm betonte ihre schlanke Gestalt. Er schluckte hart. Der Ausdruck in ihrem Blick war ihm nur zu vertraut. Mochte ihre Scheidung auch schon fünf Jahre zurück liegen und seine Wut auf sie noch längst nicht verraucht sein, so konnte er nicht leugnen, dass er sie nach wie vor ausgesprochen attraktiv fand.
    Seit vier Jahren war sie mit Neill verheiratet, aber jedes Mal wenn sie einander über den Weg liefen, spürte Ian nur zu deutlich, dass Marilyn zumindest eines nach wie vor von ihm wollte. Was an Liebe und Zuneigung in dieser zehn Jahre andauernden Beziehung gefehlt hatte, hatten sie stets mit wildem Sex ausgeglichen und im Bett war sie unersättlich gewesen.
    Auch eines der Dinge, die ihm irgendwann bitter aufgestoßen waren.
    „Marilyn.“
    Er tippte sich mit gespielter Gelassenheit an den Stetson, lenkte das Pferd ein paar Schritte rückwärts und ließ sich aus dem Sattel gleiten.
    Auch er hatte in den vergangenen Jahren gelernt nicht zu zeigen was er nicht zeigen wollte. Marilyn hatte ihn nach der Scheidung durch eine harte Schule geschickt. Fast hätte ihn dieses Fiasko seine Existenz gekostet. Jeder Cent, den er sich über Jahre mühsam angespart hatte, war in Marilyns Taschen verschwunden. Doch letztendlich wusste er wer der Sieger war, denn Samantha lebte bei ihm.
    „Ian, Darling. Dir geht es offenbar gut“, stellte sie fest. „Wo ist Samantha?“
    Stillschweigend musste er Marilyn widerwillige Bewunderung zollen. Sie hatte wirklich noch nie lange um den heißen Brei herumgeredet, sondern war immer direkt zur Sache gekommen. Das war in allen Belangen so gewesen. Erneut versuchte Ian einen Blick auf den Fremden zu werfen, doch der Jeep war so hoch, dass er gerade mal Neill von den Schultern aufwärts sehen konnte. Er nickte ihm höflich zu und Marilyns zweiter Mann erwiderte den Gruß mit einem durchaus freundlichen Lächeln.
    „Nicht hier“, beantwortete Ian schließlich die letzte Frage seiner Ex-Frau. Er fühlte den Zorn fast körperlich, der sich langsam aber stetig in ihm aufbaute.
     
    Ein leises Quietschen ließ alle zum Haus hinüber blicken, wo Ians Mutter Elaine durch die Fliegengittertür trat, um zu sehen wer eingetroffen war. Marilyn nickte ihr knapp zu, was Elaine kaum wahrnehmbar erwiderte. Die beiden Frauen hatten sich nie sehr nahe gestanden.
    „Falls du Sam besuchen wolltest, bist du zu einem unpassenden Zeitpunkt erschienen“, bemerkte Ian. „Sie ist für ein paar Wochen bei einer Freundin.“
    „Ist es deine Freundin oder Samanthas?“, wollte sie ungerührt wissen. Er quittierte diese Frage nur mit einem kühlen Lächeln und blieb ihr eine Antwort schuldig.
    Seinen Fauxpas, dass er stets den Namen seiner Tochter abkürzte, ließ sie ihm ungewohnter Weise ohne eine Rüge durchgehen. Die Neuigkeit, ob es in seinem Leben eine neue

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