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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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ab, breitete ein Tuch aus und begann die von ihm geforderten Utensilien darauf auszubreiten, dann hockte sie sich schräg hinter ihn. „Und aus Zucker bin ich auch nicht, also zerbrich dir nicht deinen Kopf. Was soll ich tun?“
     
    Er spürte wie sein schlechtes Gewissen ihm den Magen auf links krempelte und hätte sie am liebsten dafür geküsst, weil sie ihm keine Szene machte, sondern seine schlechte Laune mit einem tadelnden Zucken ihrer Augenbraue quittierte. Wenn das hier vorbei war, hatte er etwas gut zu machen. Rasch knüpfte er eine Schlaufe in einen Strick, legte sie sich um das Handgelenk und versenkte seinen Arm wieder in der Stute. Wieder spürte er durch die Fruchtblase die Hinterläufe in seinen Fingern. Enttäuscht schüttelte er den Kopf.
    „Hinterendlage des Fohlens“, knurrte er und ließ von Missy ab. „Es liegt auf dem Rücken. Möglicherweise kann ich es drehen, wenn Missy aufsteht und das Fohlen ein Stück zurück in den Bauch rutscht. Ansonsten muss ich es an den Hinterläufen heraus ziehen. Allerdings haben wir im letzten Monat schon einmal ein Fohlen auf diese Weise verloren.“
    Faith betrachtete das Pferd einen Moment lang in nachdenklichem Schweigen, stand auf und hockte sich neben den Kopf der Stute, um leise auf sie einzureden, ohne das Ian etwas verstand. Ihre Finger strichen über die bebenden Nüstern und streichelten schließlich Missys Maul. Sie berührte den Nasenrücken, Stirn und Augen der Stute, ließ ihre Hände weiter über die Ohren, das Genick und den Hals wandern. Langsam streichelte sie sich den kugelrunden Leib entlang, bis sie mit beiden Händen auf Missys Bauch zu ruhen kam. Dann stieg sie vorsichtig über den Bauch der Stute hinweg, kniete sich hinter den Rücken des Tieres und lehnte sich mit dem Körper gegen Missys Leib.
    Vorsichtig begann sie sich hin und her zu bewegen, den Bauch in leichte Schwingung zu versetzen und verstärkte ihre Bemühungen indem sie mehr und mehr daran rüttelte. Ian sah ihr stirnrunzelnd bei ihrem Treiben zu und fragte sich stumm, was sie da eigentlich tat. Missy hob den Kopf und versuchte ihre Zähne in Faith Arm zu schlagen, erreichte sie jedoch nicht, weil Faith außer Reichweite war und unbeirrt weiter schubste. Schwer atmend stemmte sie sich gegen das Tier und schaukelte am Bauch der Stute herum. Mit einem aufgebrachten Schnauben begann Missy sich aufzurichten, die Vorderhufe auf den Boden zu setzen und stemmte sich hoch.
    Faith wich mit einem beherzten Sprung den aufeinander schlagenden Zähnen der Stute aus, sprach weiter leise auf das Pferd ein und streichelte nun in sanften, kreisenden Bewegungen den Bauch entlang. Missy schnaubte mehrfach, kratzte mit dem Vorderhuf über das Heu und senkte den Kopf. Die Augen halb geschlossen überlief ein Zittern ihr fuchsfarbenes Fell.
    Ians Augen weiteten sich überrascht, als er sah wie Missy die Hinterbeine auseinander stellte und zu pressen begann. Er gab ihr einen Augenblick Zeit ehe er überprüfte, ob das Fohlen nun richtig herum lag. Ein erleichterter Seufzer entrang sich seiner Kehle, als er die Vorderläufe und den Kopf ertastete. Vorsichtig trat Ian einen Schritt zurück, während Missy unruhig von einer Seite zur anderen wackelte und Faith immer noch konzentriert ihren Bauch streichelte. Die Stute stieß ein leises Wiehern aus und Ian sah, wie Augenblicke später die Wasserblase heraus gedrückt wurde, deren Inhalt sich kurz darauf in das Stroh ergoss.
    Die Augenbrauen hoch gezogen schüttelte er den Kopf und konnte sich nur über Faiths merkwürdige Methoden wundern.
     
    Unruhig knickte Missy wieder in den Vorderbeinen ein, legte sich auf die andere Seite und sie konnten deutlich die Kontraktionen erkennen, mit denen die Wehen nun in ihrem Bauch arbeiteten. Faith hockte sich zwischen die Beine der Stute und arbeitete jetzt mit beiden Händen auf ihrem Bauch, drückte und massierte, während Missys Schnauben die Luft erfüllte. Ian ging erneut hinter dem Pferd in Stellung, strich über die zitternde Hinterbacke und sah wie die Fruchtblase sich nach außen drückte.
    Als die Vorderbeine weit genug heraus waren, griff Ian beherzt zu, hielt sie fest und wartete auf Missys nächste Wehe. Zehn Minuten später befreite Ian ein schrumpeliges, schwarzes Fohlen, mit Unmengen wilder Wirbel im nassen Fell, von den Überresten der Fruchtblase und begann es mit dem Stroh abzureiben. Er hob ein Hinterbein an und sah zu Faith hinüber, die immer noch bei Missy saß, geistesabwesend deren

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