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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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zusammen und salutierte vor Petersen, dann verließ er die Offiziersmesse, gefolgt von seinem treuen Schäferhund.
    Der Posten an der Gangway hatte einen Blick auf das Dokument des hochgewachsenen Mannes geworfen und es einem Offizier gereicht, der das Verladen der Verwundeten beaufsichtigte.
    Er nahm sich die Zeit, den Brief zu lesen. Schließlich meinte er: »Herr Koch hält große Stücke auf Sie.«
    Erich Koch war der mörderisch grausame Gauleiter, der sich geweigert hatte, Ostpreußen zu evakuieren, während er seine eigene Flucht mit einem mit wertvollem Beutegut beladenen Schiff vorbereitete.
    »Ich denke, dass ich mir seinen Respekt redlich verdient habe.«
    Der Offizier winkte einen Proviantmeister zu sich und erläuterte ihm die Situation. Der Proviantmeister zuckte die Achseln, ging über das dicht bevölkerte Promenadendeck voraus und stieg dann drei Etagen weit in den Schiffsrumpf hinunter. Er öffnete die Tür einer Kabine, die zwei Kojen und ein Waschbecken enthielt. Der Raum war zu klein, als dass sie alle drei ihn gleichzeitig hätten betreten können.
    »Nicht gerade die Führer-Suite«, sagte der Proviantmeister.
    »Aber Sie können von Glück reden, dass Sie die Kabine haben.
    Die Toilette ist vier Türen weiter.«
    Der hochgewachsene Mann schaute sich in der Kabine um.
    »Das wird schon reichen. Und jetzt sehen Sie zu, ob Sie uns etwas zu essen beschaffen können.«
    Der Gesicht des Proviantmeisters rötete sich. Er war es leid, von hohen Tieren, die einigermaßen komfortabel untergebracht waren, herumkommandiert zu werden, während gewöhnliche Sterbliche leiden mussten. Aber irgendetwas in den kalten blauen Augen des hochgewachsenen Mannes hielt ihn davon ab zu widersprechen. Er kam nach einer Viertelstunde mit zwei Schüsseln heißer Suppe und einigen Stücken harten Brotes zurück.
    Die beiden Männer verzehrten schweigend ihre Mahlzeit. Der Professor war als Erster fertig und stellte die Schüssel beiseite.
    Seine Augen waren stumpf vor Erschöpfung, aber sein Geist war immer noch hellwach.
    »Was für ein Schiff ist das?«, fragte er.
    Der hochgewachsene Mann wischte mit seinem letzten Stück Brot die restliche Suppe aus der Schüssel, dann zündete er sich eine Zigarette an. »Willkommen auf der
Wilhelm Gustloff
, dem Stolz der deutschen Kraft-durch-Freude-Bewegung.«
    Die Organisation »Kraft durch Freude« war eine großangelegte Propagandamasche, um den deutschen Arbeitern die Segnungen des Nationalsozialismus nahezubringen. Kovacs schaute sich in ihrer spartanischen Behausung um. »Ich sehe weder viel Kraft noch viel Freude.«
    »Nichtsdestoweniger wird die
Gustloff
eines Tages wieder deutsche Arbeiter und treue Parteimitglieder ins sonnige Italien bringen.«
    »Ich kann’s kaum erwarten. Sie haben mir noch nicht verraten, wohin die Reise geht.«
    »So weit weg von der Roten Armee wie möglich. Ihre Arbeit ist zu wichtig, um in russische Hände fallen zu dürfen. Das Reich wird bestens für Sie sorgen.«
    »Im Augenblick sieht es so aus, als hätte das Reich Probleme, für seine eigenen Leute zu sorgen.«
    »Ein vorübergehender Rückschlag. Ihr Wohlergehen hat für mich größte Priorität.«
    »
Mein
Wohlergehen macht mir im Augenblick keine Sorgen.«
    Kovacs hatte seine Frau und seinen kleinen Sohn seit Monaten nicht mehr gesehen. Nur ihre unregelmäßigen Briefe hielten seine Hoffnung aufrecht.
    »Ihre Familie?« Der hochgewachsene Mann musterte ihn mit ruhigem, festem Blick. »Machen Sie sich keine Gedanken. Dies hier wird bald vorüber sein. Ich schlage vor, dass Sie ein wenig schlafen. Nein, das ist ein Befehl.«
    Er streckte sich auf der Koje aus, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schloss die Augen. Kovacs ließ sich nicht davon täuschen. Sein Begleiter schlief nur selten und war schon bei der geringsten Störung hellwach.
    Kovacs betrachtete das Gesicht des Mannes. Er konnte Anfang zwanzig sein, sah allerdings älter aus. Er besaß den länglichen Kopf und das markante Profil, das auf Propagandaplakaten als arisches Ideal gepriesen wurde.
    Kovacs erschauerte, als er sich daran erinnerte, wie kaltblütig der russische Soldat ausgeschaltet worden war. Die letzten Tage waren ein verschwommener Ablauf von Ereignissen gewesen.
    Der hochgewachsene Mann war während eines Schneesturms im Labor aufgetaucht und hatte ein Dokument vorgelegt, das ihm die Macht verlieh, Kovacs zu befreien. Er hatte sich als Karl vorgestellt und Kovacs angewiesen, seine Siebensachen zu

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