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Packeis

Packeis

Titel: Packeis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Menge Presseanfragen, wie Sie sich sicher vorstellen können, und wir versuchen, das Ganze ein wenig einzudämmen.«
    Er ließ den Blick über die Insel schweifen. »Ich hoffe, dass dies alles unseren aggressiven Forscherdrang übersteht.«
    »Ich denke schon. Diese Forschungsbemühungen erscheinen mir um einiges seriöser und vielversprechender als der Versuch, Mammuts zu klonen.«
    »Was kommt als Nächstes?«
    »Ich werde noch ein paar Wochen hierbleiben und dann zurückkehren, um Onkel Karl in Montana zu besuchen. Im nächsten Monat bin ich in Washington, wo ich im Smithsonian einen Vortrag halten werde.«
    »Das ist eine gute Nachricht. Wenn Sie in Washington sind, wie wäre es dann mit ein paar Cocktails, einem Abendessen und was sich sonst noch ergibt?«
    Die rauchgrauen Augen musterten ihn über den Glasrand.
    »Vor allem bin ich auf das
was sich sonst noch ergibt
gespannt.«
    »Dann steht die Verabredung. Ich denke, es wird Zeit, einen Toast auszubringen. Ladies first.«
    Sie brauchte nur eine Sekunde lang nachzudenken.
    »Auf Onkel Karl. Wenn er nicht meinem Großvater das Leben gerettet hätte, dann wäre all das hier nicht möglich gewesen.«
    »Darauf trinke ich. Ohne Onkel Karl wären auch
Sie
nicht möglich.«
    Sie schenkte Austin ein verheißungsvolles Lächeln. Dann, im Licht der arktischen Morgendämmerung, hoben sie ihre Gläser und stießen miteinander an.
    Obwohl der Tod ihm für einen großen Teil seines Lebens ein enger und vertrauter Gefährte gewesen war, konnte Schroeder sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal an einer Beerdigung teilgenommen hatte. Er wollte Schatsky stilvoll und mit allen Ehren begraben. Der kleine Dackel, der von einem von Gants Killern getötet worden war, hatte sich immer als ein guter Gefährte erwiesen. Glücklicherweise war die Temperatur in seiner Berghütte über längere Zeit so niedrig gewesen, dass Schatskys Kadaver während seiner Abwesenheit erhalten geblieben war.
    Er nahm den kleinen Körper, wusch das Blut ab, so gut er konnte, und wickelte den Hund in seine Lieblingsdecke. Indem er das Hundebett als Sarg benutzte, trug er ihn in den Wald hinter seinem Haus. Er grub ein tiefes Loch, wickelte den Hund mitsamt seinem Bett in Segeltuch ein und vergrub ihn dann zusammen mit einem Karton Hundeknochen und Schatskys liebstem Kauspielzeug.
    Das Grab markierte Schroeder mit einem großen Stein.
    Danach kehrte er in seine Hütte zurück, wuchtete eine Holzkiste hoch und schleppte sie in den Wald, wo er nicht weit vom Grab des Hundes entfernt ein zweites Loch aushob. Er kippte die Kollektion automatischer und halbautomatischer Waffen in die Grube und bedeckte sie mit Erde. Die Schrotflinte hatte er im Haus behalten, nur für alle Fälle, aber die tödlichen Waffen, die er unter dem Fußboden versteckt hatte, brauchte er nicht mehr.
    Es war seine Art, das Ende eines Kapitels seines Lebens zu zelebrieren. Es bestand immer noch die Möglichkeit, dass ihn etwas Unangenehmes aus seiner Vergangenheit einholte, aber das wurde im gleichen Maße unwahrscheinlicher, wie er älter wurde. Karla würde ihn bald besuchen, und er hatte eine Menge Arbeit vor sich, die Kajaks und Kanus für seinen Job als Jagdführer einsatzfähig zu machen. Aber ohne den kleinen Hund, der ihm ständig zwischen den Füßen herumgelaufen war, erschien die Hütte furchtbar einsam.
    Er stieg in seinen Pick-up und fuhr vom Berg hinunter zu seiner Stammkneipe. Es war noch früh am Tag, und in der Bar herrschte wenig Betrieb. Ohne einige Stammgäste, die ihn begrüßt hätten, fühlte er sich sogar noch einsamer.
    Ach, zum Teufel damit. Er setzte sich an die Bar und bestellte ein Bier. Und ein zweites. Er fing gerade an, sich selbst leid zu tun, als ihm jemand auf die Schulter klopfte. Er drehte sich um und sah eine Frau, wahrscheinlich Mitte sechzig, hinter sich stehen. Sie hatte langes silbergraues Haar, große braune Augen, und ihre gebräunte Haut wies kaum nennenswerte Falten auf.
    Sie stellte sich als Künstlerin vor, die von New York nach Montana umgezogen war. Sie hatte ein offenes, freundliches Gesicht und ein ansteckendes Lachen sowie einen wachen Sinn für Humor, den sie demonstrierte, als sie die kulturellen Unterschiede zwischen beiden Orten beschrieb. Schroeder war von ihr derart fasziniert, dass er völlig vergaß, sich vorzustellen.
    »Ich glaube, bei Ihnen einen leichten Akzent herauszuhören«, sagte sie.
    Schroeder wollte schon zu seiner üblichen Erklärung ansetzen, dass er Schwede

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