Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
, ich pirschte mich he r an und sprach mit ihnen. Ich beriet sie bei der Kleidungsprobe und lud sie hinterher auf einen Kaffee ins Holiday ein. Ein Kaffe e haus, das zufällig in der Nähe war. Dort bestellte ich statt Ka f fee eine Magnumflasche billigen Spumante und füllte die S ü ßen kurzerhand ab. Danach chauffierte ich die willigen L a dies zu der Wo h nung der Brünetten und dort verführte ich sie zu einem flotten Dreier, bei dem ich ganz schön Dampf abla s sen konnte. Die nette Brüne t te und die andere entwickelten sich als wahre Partylöwen, was wohl am Spumante lag, vielleicht aber auch an der Frustration. Ich bin mir nicht sicher, aber sie wus s ten, wie man eine Party feiert, dass kann ich bestätigen. Wir waren zweieinhalb Stunden lang wahre Wildsäue und spielten das ganze Pr o gramm durch. Bevor es zuende war, schoss ich noch ein paar Fotos von den Mädels und mir in eindeut i ger Position, sozusagen in gerichtlicher Verfügung, und fuhr dann wieder zurück in mein billiges Büro.
Zum verabredeten Zeitpunkt traf der Waldschrat ein und fragte mich, ob ich Erfolg gehabt hätte. Ich hielt beide Hände auf und kassierte zuerst einmal kopfnickend die vereinbarte Provision. Als das Geld meine Hände streichelte, fühlte ich mich, wie eine billige Nutte, an dererseits... t ausend Euro haben und nicht h a ben sind ja schon Zwe i tausend, können Sie mir noch folgen?
Dann zeigte ich ihm die Fotos. Als er mich darauf erkannte starrte er mit entrüstetem Blick in meine Richtung . Ich spürte offene Aggre s sion. Ich merkte deutlich, dass, wenn ich nicht handeln würde, das halbe Hemd gleich aufstehen würde um mich zu verprügeln. Also öffnete ich die Schublade me i nes Schreibtisches und zog meine Achtunddreißiger hervor, schob das Magazin hinein und zog den Lauf laut und deutlich durch. Im Kino beeindruc k te das immer, warum also auch nicht hier und jetzt.
Der mickrige Mann lehnte sich zurück, entspannte sich und ich b e gann meine Beruhigungsrede.
„Sie wollten Beweise für den Richter. Da liegen sie. Brauchen Sie noch mehr?“, sagte ich.
Er starrte eine Weile schweigend auf die Fotos. Allmählich machte sich ein Gri n sen auf seinem Gesicht breit. Dann blickte er zu mir auf.
„Genau das, was ich wollte“, flüsterte er.
„Na. Sag ich doch “, bestätigte ich lautstark und stand auf.
Er verstand die Geste und erhob sich ebenfalls.
„Empfehlen Sie mich weiter“, sagte ich unverdrossen und hielt ihm meine Hand entgegen. In der anderen hielt ich immer noch mein überzeugendes achtunddreiß i ger Argument.
Er drückte meine Hand wie ein echter Loser und verließ g e bückt mit den Fotos in seiner Hand das Büro.
Als er weg war zählte ich das Geld. Ich zähle gern Geld, vor allem dann, wenn ich es so leicht verdient habe. Das war ein Spaß. Meine Eier lachen immer noch!
Ich hatte also die Miete und ein paar offene Rechnungen b e zahlt und überlegte, wie ich den Fall mit den verschwundenen Mädchen a n greifen könnte. Drei Mädchen, die alle gerade mal ihren dreizehnten Geburtstag gefeiert hatten, waren ve r schwunden. Genaue Daten da r über waren mir nicht zugänglich, ich hatte nur den Scheiß , der in der Tagespresse stand. Einen Augenblick dachte ich wirklich da r über nach, Billy, die dumme Sau , anzurufen und ihn zu bitten, mir Infos rüberz u schieben, aber ich wollte das korrupte Spiel dieser Bullenbande auf ke i nen Fall mitspielen. Mit diesen Leuten wollte ich pa r tout nichts zu tun haben. Also? Meine Optionen waren mehr als Scheiße.
Würde ich Billy, die dumme Sau , anrufen, hätte ich zwangslä u fig auch mit Meiers zu tun und am Ende würde ich von Boch meine Befehle erhalten und als Geldei n treiber arbeiten, nein. Kommt nicht in Frage. Ich würde diesen Piraten zu gegeb e nem Zeitpunkt ihrer Augenklappen entledigen, das hatte ich mir bereits vorgenommen, b e vor die kleinen, armseligen Mädels verschwunden waren. Es musste einen anderen Weg geben, doch allmählich lief mir die Zeit davon.
Die Polizeischule hatte uns gelehrt, das bei einer Entführung eine Wiederbeschaffung innerhalb von zweiundsiebzig Stu n den herbeizuführen sei, da ansonsten die Opfer in neunzig Pr o zent der Fälle nicht mehr lebend aufgefunden werden kon n ten. Doch offensichtlich handelte es sich weder um eine Entfü h rung, da kein E r presseranruf an die Eltern stattgefunden hatte, noch um ein Kapitalverbrechen der größeren Art, da keine h o hen Geldforderungen an die Stadtverwa l tung
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