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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fußkettchen bis zu einem Medaillon, in dem Fotos von Kent und Annie steckten und das er seiner Schwester wahrscheinlich in der Nacht ihres Todes abgenommen hatte. Nach Bentz’ Meinung hatte Kent Ryans Foto gegen seins ausgetauscht.
    »Zimmerman hat übrigens den Drogen abgeschworen, für immer, das behauptet er zumindest. Aber Junkies kann man nicht trauen«, sagte Bentz. »Der Cocktail, den Kent ihm in der Nacht des Mordes an Melanie verabreicht hat, hatte ihm so zugesetzt, dass es für Kent nicht schwer war, ihn reinzulegen. In jener Nacht hat Kent den Sender angerufen und dann Zimmerman auf die Straße gestoßen. Zufällig wurde er überfahren. Das war nicht unbedingt der Plan gewesen. Hätte man ihm im Krankenhaus nicht den Magen ausgepumpt, wäre er jetzt tot.«
    »Und Samantha Leeds ebenfalls.«
    Bentz kniff die Augenbrauen zusammen. »Sie ist nur knapp dem Tod entronnen.« Er blickte zum offenen Fenster hinaus auf die Lichter der Stadt und dachte daran, wie sich Kent Seger an ihren Sicherheitsvorkehrungen vorbeigemogelt hatte – mit dem einen Schlüssel, den Samantha beim Austausch ihrer Schlösser unbeachtet gelassen hatte, dem Schlüssel zu einer Luke unter der Treppe. Kent brauchte nur unter die Veranda zu kriechen, zu dieser Luke vorzudringen und ins Haus einzusteigen. Kinderleicht.
    Montoya lehnte sich gegen den Aktenschrank und kreuzte die Füße. »Und was ist aus Samanthas Bruder geworden? Pete oder Peter oder wie immer er sich nennt? Ich habe zeitweise gedacht, er wäre auch in den Fall verwickelt.«
    »Soviel ich weiß, ist er einfach nicht zu packen, wie in den letzten Jahren auch. Ist nicht wieder aufgetaucht. Er hat eine Zeit lang für eine Handyfirma gearbeitet, den Job aber dann geschmissen. Kein Mensch weiß, wo er ist. Weder Sam noch ihr Vater noch die Auskunft.«
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Vielleicht führt er einfach gern ein zurückgezogenes Leben.«
    »Oder er ist ein Junkie.«
    »Das sind viele da draußen.« Bentz schaute erneut in die Nacht hinaus. »Ich vermute, dass Samantha und ihr Vater erst wieder von ihm hören, wenn der Leichenbestatter anklopft – wenn überhaupt.«
    »Das war’s dann also«, sagte Montoya. »Der Fall ist abgeschlossen.«
    »Es bleiben noch ein paar lose Fäden«, gestand Bentz. »Ich würde mich gern noch mit ein paar Personen unterhalten, die plötzlich verschwunden waren, als sich die Leichen häuften. Zimmergenossinnen, Exfreunde, Zuhälter und dergleichen, wenn ich auch glaube, dass die alle sauber sind und nur anderweitig mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Ihre Vergehen sollten wohl nicht unbedingt ans Licht kommen, deshalb war es für sie an der Zeit unterzutauchen.« Er dachte an Marc Duvall, den Zuhälter, und an Cindy Sweet alias Sweet Sin. Früher oder später würde er sie finden. »Aber wir können die Akte ruhig schon schließen.«
    »Gut.« Reuben war plötzlich hellwach. »Vielleicht solltest du das mit einem alkoholfreien Bier feiern.«
    »Es gibt da ein paar Morde, die wir noch nicht aufgeklärt haben«, frischte Bentz sein Gedächtnis auf. Er warf einen Blick auf den Computermonitor, auf dem die Bilder zweier toter Frauen zu sehen waren, das einer Unbekannten, die verbrannt vor dem Standbild der heiligen Johanna abgelegt worden war, und das von Cathy Adams, der Stripperin, die mit geschorenem Kopf in ihrer Wohnung gefunden worden war.
    Fast im gleichen Alter wie seine Tochter. Das einzige Kind, das er großgezogen hatte. Der Gedanke machte ihm noch immer zu schaffen, aber im Grunde lief es doch prima. Sie war ein tolles Mädchen. Was wollte er eigentlich noch mehr?
    »Das schaffen wir schon«, sagte Montoya, der niemals auch nur eine Sekunde lang an sich zweifelte.
    »Das hoffe ich.« Bentz war nicht so überzeugt. Er hatte das ungute Gefühl im Bauch, dass ein weiterer Serienmörder New Orleans unsicher machte. Noch so ein Perverser mit merkwürdigen Ritualen. Vielleicht sogar mit einem Markenzeichen? Gott, hoffentlich nicht! Vielleicht bestand zwischen den beiden Fällen gar kein Zusammenhang. Und doch … er spürte, dass es einen gab.
    Zur Hölle damit. »Ich weiß nicht, was du vorhast, aber ich werde heute Abend ganz bestimmt feiern.«
    »Tolle Idee«, stimmte Montoya ihm zu.
    »Hey, wie spät ist es?« Er schaute auf seine Uhr, eine Rolex-Imitation, ging hinüber zum Aktenschrank und schaltete das Radio ein. Die ersten Akkorde von ›A Hard Day’s Night‹ verklangen, und Samantha Leeds’ erotische Stimme drang aus

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