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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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musste.
    Der Waldschrat stand auf und verabschiedete sich: »Wenn noch was is, du wescht jo, wu ich wohn. Falls ich net deheem bin, de Schlissel liggt immer unner de Fusmatt. Dann kannscht der gern ä Bier aussem Kihlschrank hole, bis ich widder zurick bin.«
    Gerhard und ein Streifenbeamter hatten sich schon vor Minuten abgewandt, weil sie sich vor Lachen beinahe einnässten.
    Nun kam der Arzt zu mir und wischte im Reflex mit der Hand die Luft zur Seite. »Boah, stinkts hier. Was ist, Herr Palzki, wollen Sie jetzt mit ins Krankenhaus? Wir haben nicht ewig Zeit.«
    Da die Tablette inzwischen halbwegs wirkte und ich wieder von meiner Unsterblichkeit überzeugt war, winkte ich ab. »Lassen Sie mal. Ich fahr noch kurz ins Büro, dann mach ich Feierabend. Bis morgen geht’s bestimmt wieder besser.«
    »Wie Sie meinen«, antwortete er. »Überprüfen Sie bitte dringend zu Hause anhand Ihres Impfpasses den Tetanusschutz. Gerade Männer in Ihrem Alter sind da meist sehr nachlässig.«
    Ich nickte. Zufällig wusste ich, dass dieser gerade kürzlich nach dem Attentat auf mich im Ludwigshafener Pfalzbau aufgefrischt worden war.
    Meine ersten Gehversuche verliefen in einigermaßen geordneten Bahnen. Mein Unterarm war etwas lahm, was ich auf den dicken Verband schob. Ich entdeckte einen Streifenbeamten, der gelangweilt an der Hauswand lehnte und rauchte. Einem spontanen Gedankenblitz folgend, ging ich zu ihm und verwickelte ihn in ein kurzes Gespräch. Zum Schluss gab ich ihm einen Geldschein.
    »Was war das?«, fragte mich Gerhard, als ich lächelnd zurückkam. »Kleiner Bestechungsversuch?«
    Ich grinste so breit ich konnte. »Lebensverlängernde Maßnahmen, sonst nichts.«
    Da mein Kollege einiges von mir gewohnt war, hakte er nicht nach. Ich ging zu Zweier, der nach wie vor mit dem Museumsleiter diskutierte.
    »Ich hoffe, Sie sehen ein, dass ich heute nicht mehr weiter arbeiten kann.«
    Zweier nickte. »Natürlich, ganz klar, Klaus hat vorhin die Situation missverstanden. Gehen Sie heim und ruhen Sie sich aus. Wann können wir weitermachen, was denken Sie?«
    Fast wäre ich in Versuchung geraten, ihm unrealistische 30 bis 40 Jahre zu nennen, doch das wäre nicht zielführend gewesen.
    »Morgen früh geht’s weiter. Was unternehmen wir dann zusammen?«
    Herr Histor meldete sich. »Morgen kann ich Ihnen leider das Museum nicht zeigen.«
    Zweier hatte die Idee, die uns alle zufriedenstellte. »In Anbetracht der Lage, lasse ich mir jetzt von Herrn Histor das Museum zeigen und werde für uns die wichtigen Sachen fotografieren. Dann können wir morgen mit einer Theoriestunde auf der Dienststelle beginnen.«
    »So machen wir es«, sagte ich erleichtert. »Finden Sie allein zurück? Wo müssen Sie überhaupt hin?«
    »Ich werde das Navi bemühen. Übrigens, das habe ich Ihnen noch nicht gesagt, Herr Palzki. Ich arbeite bei der SSG, dahinter steht die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Wir kümmern uns unter anderem um die bald beginnende Wittelsbacher Ausstellung. Normalerweise arbeite ich in der Zentrale in Bruchsal, doch im Moment habe ich in Speyer ein Zimmer angemietet, um näher in der Region zu sein. Die rem-Museen und das Mannheimer Barockschloss sind wichtige Orte der Ausstellung. Da muss ich regelmäßig vor Ort sein.«
    Ich schöpfte Hoffnung. »Da kommt Ihnen doch bestimmt die Idee von Herrn Diefenbach sehr ungelegen, oder? Sie haben sicher massig viel zu tun. Und vor allem Wichtigeres, als mit einem einfachen Polizeibeamten wie mir auf Museumstour zu gehen.«
    »Darüber habe ich mit Klaus natürlich gesprochen. Irgendwie packen wir das aber schon. Wenn ich beruflich in Mannheim bin, kann ich Sie einfach mitnehmen, das ist fast keine Mehrbelastung für mich. Das mit dem Schifferstadter Heimatmuseum war nur als kleiner Einstieg gedacht. Außerdem tut mir die Auffrischung der historischen Daten gut. Manche Jahreszahlen sind mir nicht mehr so präsent.«
    »Oh, da kann ich Ihnen helfen. Ich kann alle Jahreszahlen von eins bis 2013 auswendig.«
    Histor lachte, Zweier verzog als inzwischen sattsam bekannte Spaßbremse keine Miene.
    »Dann viel Spaß im Museum«, leitete ich die Verabschiedung ein. »In Schifferstadt steht übrigens das Original des Goldenen Huts. Das darf aber niemand wissen.«
    Der Museumsleiter sah überrascht aus. »Woher wissen Sie das? Das ist doch streng geheim!«
    Ich hob meine Mundwinkel an. »Erfahrung, meine Herren. Genauso, wie die Hinweistafel am Fundort nicht

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