Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)
Prolog
Fünf Jahre hatten John, Carla, Franklyn, Sally und ihre Tochter Sarah nun Ruhe vor nervenaufre ibenden Abenteuern gehabt. Nichts Gruseliges oder Grausames geschah in dieser Zeit. Unerklärbare Phänomene, zusammenbrechende Höhlen, Flüge durch futuristische Welten und außerirdische Lebensformen hatten sie hinter sich gelassen. Zeitsprünge waren kein Thema mehr für sie.
Doch wurde dies mit der Zeit nicht langweilig? War das Leben nicht viel spannender gewesen, als sich ihre Nackenhaare noch sträubten?
Langweilige Routine hatte sich stattdessen bei ihnen eingenistet. Jeder Tag glich dem vorangegangenen und bot keine Spannung mehr. Die Würze des Lebens ging im Alltag unter. Das Leben drohte monoton und unbefriedigend zu werden.
Gemeinsam hatten sich die Freunde ein wunderschönes Haus mit großem Garten und Swimming Pool gemietet. Dort wohnten sie in Frieden - und in fürchterlicher Langeweile. Junge Menschen sind aber nicht dafür geschaffen, Langeweile zu ertragen. Oft wünschten sie sich, dass sie ein neues Abenteuer erleben würden, das sich in Bezug auf Spannung mit ihrer Vergangenheit messen könnte. Abenteuer konnte man allerdings nicht erzwingen oder herbeiwünschen. Abenteuer mussten kommen – von ganz allein. Sie müssen erlebt und nicht erträumt werden.
Ihr wunderschönes Haus lag in einer kleinen, verträumten Siedlung am Stadtrand von Spokane direkt am Spokane River. Das romantisch plätschernde Wasser des Flusses lud zum Träumen ein. Schöner kann ein Haus nicht liegen. Ihr Garten war von großen, alten Nadelbäumen gesäumt, die im Sommer herrlichen, kühlen Schatten spendeten. Es war ein beneidenswert schönes Haus, in dem bequem zwei Familien nebeneinander leben konnten. Die Wohnfläche von geschätzten viertausend Quadratfuß erstreckte sich über zwei Etagen. John und Carla wohnten in der ersten Etage, Franklyn, Sally und Sarah wohnten im Erdgeschoss. Den gemeinsamen Garten pflegten hauptsächlich Franklyn und Carla. Sarah, John und Sally bevorzugten es, den Pool regelmäßig zu benutzen. Don Camillo, der gemeinsame Border Collie, half dabei mit, dass der Garten immer etwas Pflege benötigte. Gern wühlte der Hund in der Erde, immer auf der Suche nach Mäusen, Maulwürfen oder sonstigen Kleintieren. Er spielte gern den Jäger.
Spokane / Washington State
Das Wetter war perfekt. Sonne, wolkenfreier Himmel, Wärme, Temperaturen um 35 Grad Celsius. Die Luft war trocken, und keine Spur von Luftfeuchtigkeit störte das Wohlbefinden. Das Rauschen des Spokane River mit seinen kleinen Wasserfällen beruhigte die Seele und beflügelte das Unterbewusstsein, fantasievolle Geschichten zu schmieden.
Doch die mittlerweile sechs Freunde wollten heute nicht träumen, sie wollten viel lieber feiern. Um diesem Wunsch nachzukommen stellten sie kurzerhand einen Ghetto Blaster auf die Terrasse bereiteten den Grill vor. Um die Laune noch weiter zu steigern hatte John Flaschenbier und Weißwein, Rosé und Rotwein organisiert.
Sie genossen ihren Sommerurlaub in vollen Zügen. Geschickter weise hatten alle ihren Urlaub auf den gleichen Termin gelegt, so konnten sie drei Wochen am Stück jeden Tag relaxen, träumen, grillen, feiern…
„Franklyn, wirf mal ein Bier herüber“, rief John gegen die laute Musik, die aus dem Ghetto Blaster dröhnte und dafür sorgte, dass man ihn kaum verstehen konnte. Er hatte Durst, großen Durst, denn die Sonne brannte ihm auf seinen muskulösen, breiten Rücken. Ohne schützendes T-Shirt brannte die Sonne ganz besonders intensiv. Doch wer trägt schon gern ein Kleidungsstück, wenn es sich vermeiden lässt? Ab und zu in den Pool springen, am Grill stehen, ein Bier trinken… Etwas Schöneres gab es nicht für John. Als besondere Würze der guten Laune war heute Unsinn machen, singen, tanzen, leckere Fleischstücke mit Kartoffelsalat essen und braun werden angesagt. Die Damen bevorzugten einen leichten, gut gekühlten Rosé. Hinzu kam noch, dass ihre Eltern nicht anwesend waren und ihnen die Laune vermiesten.
„Hier, fang!“, rief Franklyn zurück und warf ihm geschickt eine Flasche zu. Die Flasche ließ sich per Hand aufschrauben und gab dabei ein zischendes Geräusch von sich. Als das kalte Bier Johns Hals von innen befeuchtete, gab er ein genüssliches „Aaaah“ von sich.
„Wer bekommt noch eins ?“
„Nein, danke. Ich möchte lieber noch ein Glas Wein“, antwortete Carla. Sie hatte mittlerweile einen kleinen Schwips , der ihre
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