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Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Odin
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die Waffe!« Er versuchte den Arm zu heben, aber nicht einmal das schaffte er noch.
    König zögerte einen Moment, dann richtete er seine Pistole auf ihn. Naomi schrie auf und wollte sich dazwischenwerfen, doch Rafael hielt sie fest. König bedeutete den anderen zurückzutreten. Er kniete sich nieder und setzte die Pistole an Jimmys Schläfe.
    Seine Hand zitterte.
    »Bring es hinter dich«, sagte Jimmy und lächelte dabei.
    Zusammen mit Jimmy schlossen auch die anderen ihre Augen.

TODBRINGER

74
    Er hatte gehofft, dass sie verstummen würden, doch dann hatten sie auf einmal wieder eingesetzt: die Stimmen in seinem Kopf, die jetzt gleich einem Mantra in ständiger Wiederholung zu ihm sprachen.
    Er konnte sich an nichts mehr erinnern – nicht an seine Vergangenheit, nicht an das, was er einmal war, nicht an seinen Plan, aus Berlin zu flüchten, nicht einmal an seine Frau und die beiden Kinder. Es war, als hätte jemand seine gesamte Erinnerung gelöscht. Er schleppte sich zu Fuß durch Berlin-Mitte, ohne einen eigenen Willen, ferngesteuert von dem Dauerbrummen in seinem Kopf, das ihm unablässig den Todesbefehl zuflüsterte. Die Infizierten, die ihm begegneten, ließen ihn in Ruhe, so als wüssten sie, wer er war.
    Ein Soldat auf seinem Wachposten richtete das Maschinengewehr auf ihn, als er sich dem Tor am Checkpoint Charlie näherte. »Bleiben Sie stehen!«, brüllte er ihn an.
    Schanz folgte der Aufforderung. Andere Soldaten wurden auf ihn aufmerksam, darunter auch der wachhabende Offizier, der ans Tor kam.
    »Ich bin ein persönlicher Freund von dem Regierenden Bürgermeister Weinert und habe Befugnis einzureisen«, rief Schanz ihm zu. Seine Stimme klang monoton, als ob er Beruhigungsmittel geschluckt hätte.
    Einer der Soldaten erkannte Schanz wieder und flüsterte seinem Vorgesetzten etwas ins Ohr.
    »Zeigen Sie mir Ihren Passierschein!«
    »Ich habe ihn verloren«, log er.
    »Ohne Passierschein dürfen Sie nicht einreisen«, entgegnete der Offizier.
    »Rufen Sie Bürgermeister Weinert an. Er hat persönlich die Ausstellung des Passierscheins veranlasst. Er wird Ihnen das bestätigen.«
    Der Offizier zögerte einen Moment und schien zu überlegen. Dann nahm er sein Handy und wählte eine Nummer. Er wandte Schanz den Rücken zu und sprach leise, sodass niemand etwas von dem Gespräch mitbekam. Nachdem es beendet war, steckte er das Telefon weg und drehte sich wieder zu Schanz um.
    »Bürgermeister Weinert wird in Kürze hier sein.«
    »Vielen Dank«, sagte Schanz ohne jegliche Gefühlsregung.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis die schwarze Limousine des Bürgermeisters auftauchte. Weinert, sein Referent Sebastian Mahler und ein Bodyguard stiegen aus dem Wagen. Weinert lief alleine zum Tor, die beiden anderen blieben am Wagen stehen.
    Weinert blickte durch die Gittertstäbe zu Schanz und nickte ihm zu, bevor er einige Worte mit dem Offizier wechselte. Der gab daraufhin einem seiner Untergebenen Anweisung, das Tor zu öffnen.
    »In ganz Berlin ist Ausnahmezustand, und ich muss hierherfahren, um dich aus der Patsche zu holen«, sagte Weinert vorwurfsvoll. Ein Quäntchen Selbstgefälligkeit schwang dabei allerdings auch mit.
    Schanz ging durch das Tor auf ihn zu. »Danke, dass du trotzdem hergekommen bist.«
    »Schon gut, schon gut, mein Freund«, erwiderte Weinert und begann, schnellen Schrittes zur Limousine zurückzukehren.
    Schanz folgte ihm.
    Weinert quasselte weiter, den Blick geradeaus. »Wir wissen nicht mehr, wie wir die Lage in der Stadt noch in den Griff bekommen sollen. An den Stadtgrenzen steht das Militär, um den Flüchtlingsstrom zu stoppen. Die Zeit rennt uns davon. Die Virologen stehen vor einem Rätsel. Sie sind nicht in der Lage, einen Impfstoff zu entwickeln. Und jede Sekunde stecken sich irgendwo Menschen an.« Während er geredet hatte, war ihm nicht aufgefallen, dass Schanz in seine Manteltasche gegriffen und langsam eine Waffe hervorgezogen hatte. Nun drehte er seinen Kopf zu seinem Freund, um ihm eine Frage zu stellen. »Konntest du eigentlich deine Geschäftspapiere –«
    Weinert brach mitten im Satz ab und erstarrte, als er sah, dass Schanz eine Pistole direkt auf sein Gesicht richtete.
    »Peter, bist du verrückt?«, fragte er mit einer Mischung aus Erstaunen und Entsetzen, ehe Schanz abdrückte und ihm das Gesicht zerfetzte.
    Sekunden später traf auch Schanz eine Kugel – sie bohrte sich in seine Brust hinein. Der Bodyguard hatte schnell reagiert, aber nicht schnell genug. Schanz

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