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Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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glücklich!
    »Pantöffelchen, ich habe geglaubt, dass du tot bist. Ich kann es gar nicht glauben, dass du den Sturm überlebt hast. Die Wellen, sie waren so hoch«, sagte sie dann leise und setzte sich auf einen Stein. Ich blieb auf ihrem Schoß und sah sie groß an.
    »Pantoufle, liebster kleiner Pantoufle, und ich muss jetzt fortgehen.«

    Fortgehen?
    »Ja, Pantoufle, ich verlasse Quiberon, unsere schöne Halbinsel. Ich kann nicht mehr bleiben, Töffelchen. Mein Haus ist fort, die Fabrik zerstört, viele Fischer haben ihre Boote und Netze verloren. Die Nachbarn haben ihre eigenen Sorgen, Pantoufle, ich kann ihnen nicht auch noch zur Last fal len. Sie haben mir Kleider, zu essen und ein Bett gegeben. Aber mehr können sie nicht tun, Arbeit findet sich hier nicht mehr für mich. Also werde ich jetzt nach Brest fahren. Dort gibt es große Fabriken. Ich werde bestimmt eine Stelle finden.«
    Brest – das Wort hatte ich schon öfter gehört. Wenn Janed mit den Nachbarn sprach. Brest, das war etwas Großes, mit vielen Menschen und vielen Schiffen. Eine Stadt eben. Meistens hatten die Menschen einen sehnsuchtsvollen Klang in ihrer Stimme, wenn sie von diesem Ort sprachen. Dort trafen Schiffe aus einer anderen Welt ein und fuhren auch wieder dorthin zurück. Zu einer Welt vol ler Wunder und un endlichen Möglichkeiten.
    Sagten sie.
    Was immer das hieß.
    Und dorthin wollte Janed nun? In den Hafen der Sehnsucht? Konnte sie nicht hierbleiben? Es gab doch Fische und Muscheln für alle. Ich muss te ihr das doch einfach nur mal zeigen.
    Vom Schoß runter und zum Wasser hin. Ja, da lag auch gleich wieder eine von den Austern. Ich schnappte sie mir und brachte sie zu ihr. Sie lachte leise.
    »Danke, Pantoufle. Du weißt schon, was gut schmeckt.«

    Das auch, aber sah sie denn nicht? Das Zeug konnte sie auch sam meln und essen. Sie bekam diese harten Dinger mit ihrer Hilfskralle, die sie Messer nannte, auf. Das hatte ich oft beobachtet. Und eine Höhle gab es hier am Strand ebenfalls. So groß, dass sie hineinpassen würde. Ich maunzte sie an und stakste in die entsprechende Richtung.
    »Und das war dein Unterschlupf?«
    Jetzt auch deiner.
    Aber das verstand sie nicht.
    »Ja, Pantou fle – es ist hübsch hier. Aber ich muss trotzdem fort. Kleiner, was mache ich nur? Ich kann dich doch nicht einfach hierlassen.«
    Schwupps saß ich wieder in ihren Armen und wurde an ihre Schulter gedrückt.
    Langsam ging sie mit mir den schmalen Strand auf und ab und murmelte vor sich hin, wie sehr sie um mich getrauert habe, weil sie dachte, ich sei in den Fluten umgekommen. Dann setzte sie sich wieder auf den Stein und legte mich in ihren Schoß.
    »Pantoufle, es ist eine weite Reise. Ich muss bis nach Auray gehen. Dort kann ich mein Erspartes von der Bank abholen. Und dann mit der Eisenbahn fahren. Aber in Brest, du, da weiß ich nicht, wo ich woh nen werde. Ich war noch nie in der Stadt.«
    Sie war noch immer wild entschlossen. Gut, wenn sie gehen musste, musste sie gehen. Aber ich wollte mit. Sie konnte mich doch nicht einfach hier an diesem einsamen Strand aussetzen. Wo die Möwen nur ständig darauf warteten, mir an den Pelz zu gehen.
    Ich sprang in den Sand und umkreiste sie maunzend.

    Sie sah mich an.
    Ich sah sie an.
    Sie hatte so hübsche grüne Augen.
    Bitte, bitte, bitte nimm mich mit. Ich mache mich auch ganz klein!
    Ich de monstrierte ihr, wie klein ich mich ma chen konnte, indem ich mich zusammenrollte.
    »Ich müsste dich tragen«, sann sie leise vor sich hin.
    Ich kann laufen, ganz weit und schnell, wenn du mich nur nicht zurücklässt, Janed.
    Ich zeigte es ihr, indem ich den Strand auf und ab flitzte und dann zu ihr zurückkam.
    »Viele Meilen, Pantoufle. So viele Meilen, das halten deine Pantöffelchen nicht aus.«
    Sie streichelte mich, und ich merkte, wie ihr Sinn sich dem Problem zuwandte, wie ich mit ihr reisen konnte. Sie dachte nach – und wenn Menschen nachdenken, muss man sie in Ruhe lassen.
    Ich vertrieb mir die Zeit damit, ein we nig in dem losen Sand zu scharren. Wer wusste schon, wann ich wieder dazu kam, meinen kät zischen Bedürfnissen nachzukommen.
    Und weil das Graben in dem losen Boden recht vergnüglich war, kratzte ich auch über die sa nitären Erfordernisse hi naus noch etwas weiter. Was dazu führte, dass meine Kralle sich in etwas verfing, was unter dem Sand verborgen war. Ich zerrte es hoch und blinzelte. Es schimmerte nämlich, und als ich weiter daran zog, wurde es lang und im mer länger. Das war

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