Papa To Go
Dickwerden. Das passiert sehr schnell, da gerade du als treu fürsorglicher Mann deiner Partnerin natürlich alle kulinarischen Köstlichkeiten servierst, die sich ihr Kurzzeitgedächtnis spontan einfallen lässt. Hier ist Vorsicht ein guter Freund. Schnell wirst du dich dabei ertappen, wie auch du einen überbordenden Eisbecher verschlingst, wie du mitten in der Woche morgens Pfannkuchen brätst oder deine Hand abends konditioniert mechanisch in den Chips- und Gummizeugtüten verschwindet, gefräßig fingernd nach fetter Beute. Das öde Warten auf die Niederkunft vor allem in den letzten Wochen lässt dich abends immer seltener von der Seite deiner Frau weichen. Na ja, und was soll man schon Großartiges machen, wenn der Fernseher erst mal läuft und alle erdenklichen Fressalien appetitanregend liebevoll drapiert vor einem liegen?!
Die Konsequenz: Du nimmst zu! Wäre alles halb so wild, würde es nicht nach Wochen der Völlerei zur Entbindung kommen, die deiner bis dahin ölfassähnlichen Partnerin per Fingerschnipsen wieder eine einigermaßen ansehbare menschliche Gestalt zuteilwerden lässt. Ehe du dich’s versiehst, hat deine Frau innerhalb kürzester Zeit die angefressenen Kilos wieder runter. Ein bisschen Gymnastik, ab und an ein paar Trainingseinheiten auf dem Stepper, und das Stillen tut sein Übriges dazu, denn das Säugen von Kindern ist kraftzehrend und ungemein kalorienverbrauchend. Plötzlich sind einige Monate vergangen, die frischgebackene Mutter erfreut sich beinahe ihrer alten Figur, und du stehst da, unangenehm stark transpirierend, unangenehm stark
riechend, unangenehm üppig ausgestattet mit einem mehrere tausend Euro schwer wiegenden Wohlstandsbauch. Dein rundes Gesicht fordert stumm einen Schweinetrog voll Nahrung, ohne den Hauch eines Mienenspiels zu zeigen, und nur mühsam hältst du deinen gesamten gartenlaubengroßen Körper davon ab, in das Planschbecken voll Vanillepudding mit Schokosauce einzutauchen. Es herrscht ein Ungleichgewicht, mein Lieber, und das ist teuflisch! Hier hält guter Rat schöner: Wenn du schlank und sportlich bleiben willst, musst du früh genug notfalls mit blindem Aktionismus wie Jogging, Triathlon oder Teilnahme an schrecklich erniedrigenden »Bodypumping«-Kursen gegenlenken, um nicht in die fatale Sesselpupser-Maschinerie hineinzugeraten, die dich binnen weniger Wochen zu einem dicken Bruder deiner selbst macht. Bleib dir und deinen Gewohnheiten treu, treib weiterhin immer wieder mal Sport und überfriss dich nicht. Alles immer in Maßen, aber regelmäßig. Ist der Mittelweg ansonsten sprichwörtlich der Tod, hier ist er dein Pfad zum dauerhaften Wohlgefühl.
Hast du ohnedies ein Gewichtsproblem oder einfach mal ein paar Kilos zu viel drauf, macht diese Phase des Lebens nun den Kohl auch nicht mehr fett, und das gemeinsame Abnehmen rundet das gemeinsame Dickwerden am Ende wieder ab.
Wie liegt das Kind im Bauch? Die Beckenendlage
Wie ist die Lage? Berechtigte Frage in Zeiten fortwährender Arbeitslosigkeit, internationaler Rezession und eigener exorbitanter Langeweile. Unvorstellbar also, wie sich der Krümel die Zeit vertreibt. Die Antwort ist denkbar simpel: In erster Linie natürlich mit Rumliegen, in zweiter Linie wie du: mit Essen und Ausscheiden.
Und schließlich drittens mit Hören und Sehen. Durch die Haut der Mutter kann er nun nicht gucken, aber wer oder was da so vorbeischwimmt, bekommt er schon mit. Wenn ihm langweilig wird, wechselt er gerne mal die Lage, und mit neu erlernten Fähigkeiten, die ihm im Rahmen des allgemeinen Wachsens zuteilwerden, trainiert er seine Muskulatur zu ansehnlichen Babyärmchen und -beinchen.
Bis zur 32. Woche kann sich der Mitbewohner die Ecke aussuchen, in der er abhängen, schlafen, essen oder urinieren will. Danach ist Schluss mit lustig, denn wenn er dann nicht die Kopflage eingenommen hat, sondern mit dem Kopf nach oben und dem Steiß nach unten liegt, also die sogenannte Beckenendlage vorzieht, sind die Bedingungen für eine erträgliche und lockere natürliche Geburt arg reduziert. Das liegt an der Gefahr des Sauerstoffmangels, der beim Hinauspressen des Kindes entstehen kann. Dadurch, dass der zuerst austretende Körper des Kindes schmaler und weicher ist als dessen Schädel, findet die notwendige Dehnung des Geburtsweges nicht statt. Wenn der Steiß nun bereits geborgen wurde und der Kopf ins Becken rutscht, drückt er die neben sich liegende Nabelschnur zusammen, die ja bereits mit dem anderen Ende draußen
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