Papa To Go
wächst und gedeiht. Das geht so rasend schnell, dass es Kleidung gibt, die dein Kind nie angezogen hat, weil es diese Größe einfach
übersprungen hat. Absurd. Auch hier ist es hilfreich, wenn ihr über ein ausgeprägtes soziales Netz verfügt, in dem es diverse Kinder gibt. Übernehmt deren Sachen und kauft punktuell dazu. Kindermode muss überhaupt nicht teuer sein. In den letzten Jahren sind außerdem unzählige Kinderkleidung-Secondhandshops aus dem Boden gestampft worden - das ist eine ernst zu nehmende Alternative.
Was kannst du mit deiner Partnerin noch unternehmen?
Launisch, moppelig und müde - ideale Voraussetzungen, um nachts ordentlich die Clubwelt unsicher zu machen. Für dich vielleicht. Madame und der wachsende Untermieter machen sich hingegen rar. Solltest du das wider Erwarten total bescheuert finden, will ich dich gerne darin bestärken, das Heft in die Hand zu nehmen und deine Frau zu ganz prächtigen Aktivitäten zu verführen. Es gilt die Universaldurchhalteparole: Alles, was ihr wollt, ist auch möglich! Kleine Ausnahme: Im hochschwangeren Zustand solltet ihr von Sportarten wie Klettern, Reiten oder Raften die Finger lassen. Spart euch das lieber für die Zeit danach auf.
Mit dem Verlauf der Gravidität kann dir deine Frau am besten selber sagen, zu welchen geplanten Aktionen sie sich in der Lage fühlt und zu welchen eher nicht. In der Tat nimmt der Drang, abends noch mal vor die Tür zu gehen, mit steigender Wochenzahl extrem ab. Kein Grund, ein Eremitendasein zu fristen und auf bewegende Momente in der Geschichte des Fernsehens zu hoffen - es gibt Alternativen. Die da wären, getreu dem Motto, kommt der Prophet nicht zum Berg, kommt der Berg eben zum Propheten: Freunde einladen! Zum Essen, zum Spielen oder nur
so zum (entkoffeinierten) Kaffeetrinken. Lasst sie antreten und euch ablenken und unterhalten. Immer gut. Natürlich ist ein romantisches Essen zu zweit nach wie vor auch noch drin, selbst wenn das Sitzfleisch der Mutter in spe zum Ende der Schwangerschaft nicht mehr so üppig ist wie das neu dazugewonnene Bauchfleisch. Guter Nebeneffekt: Der von dir zu entrichtende Betrag für den Getränkeverzehr sinkt analog zum wachsenden Abdomen.
Ein qualvoller Tod droht dem Kellerasseldasein fernerhin bei so wagemutigen Initiativen, wie zum Beispiel ins Theater, Konzert oder Kino zu gehen, en passant allesamt Orte der Zivilisation, die von unzähligen Menschen aufgesucht werden und somit im positiven Sinne euer Sozialverhalten fordern. Bedenke dabei die Platzwahl. Wenn du deiner Herzallerliebsten ungefragt einen kleinen Gefallen tun möchtest, schau, dass du Plätze mit Beinfreiheit buchst oder ihr, wenn ihr ein Rock-/Popkonzert besucht, überhaupt einen Sitzplatz habt. Als meine Partykugel stramme acht Monate auf dem Buckel hatte, zerrte ich sie auf ein Konzert ohne Sitzplatz. Verantwortungslos von mir, bis zu dem Moment, als ich ihr an den Absperrgittern eine Sitzgelegenheit organisiert hatte. Übrigens, eine schwangere Frau als Argumentation öffnet Türen und Tore und räumt Plätze. Großartige Erfahrung. Ich musste nach der Geburt glatt eine Träne verdrücken, als ich realisierte, nicht mehr den sozial-interaktiven Joker im Bauch meiner Frau ausspielen zu können, der die Mitmenschen zur politischen Korrektheit nötigt. Neben der Inanspruchnahme weiterer kultureller Angebote wie der Besuch von Kunstausstellungen, der dann einfach den Einschub vermehrter Sitzpausen verlangt, empfiehlt es sich, mal bei hochkarätigen Sportveranstaltungen wie Fußball im Stadion, Reitturnieren, Ritterspielen, Marathons,
Fahrradrennen oder Sonstigem vorbeizuschauen. Irgendwas, was euch interessiert. An den Wochenenden wird überall eine Menge geboten, deshalb nehmt solche Ereignisse wahr, damit eine Abwechslung vom Couch-Potatoe-Dasein stattfindet. Fahrradtouren sind ebenfalls auflockernd und ermunternd, wie auch Frischluftzufuhr durch Spaziergänge.
Von gemeinsamen Sauna- und Sonnenbankerlebnissen kann ich nur abraten, einen Sprung oder lieber ein sanftes Hineingleiten in das erfrischende Nass eines Hallenbads kann ich indessen gutheißen. Alles in allem greift in den Monaten der mangelnden Bewegungsfähigkeit die Idee am besten, so aktiv wie möglich zu bleiben, ohne blinden Aktionismus gegen den Willen der Beteiligten zu betreiben. Deine Partnerin wird dir schon signalisieren, was möglich ist und was nicht. Und wenn du in jeder Woche mit einer kleinen süßen Überraschung wie einem Kurztrip, einem
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