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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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schreiten.
     
     
    *
     
    Horace Pickett bot das Bild eines alten, nicht mehr ganz gesunden Mannes, der sich in der Gegend nicht auskannte und eine bestimmte Nummer suchte. Er schlurfte mit gebeugtem Rücken langsam den Gehweg entlang und studierte einen kleinen Zettel, den er immer wieder dicht vor seine offensichtlich kurzsichtigen Augen hielt, um etwas abzulesen.
    Er befand sich gerade auf der Höhe von zwei jungen Männern, die nebeneinander schlenderten und laut über Fußballergebnisse diskutierten.
    »Verzeihung, die Herren, könnten sie mir möglicherweise helfen?« nuschelte Pickett und blieb unsicher vor den beiden stehen.
    »Na, was gibt’s denn, Alterchen, suchste ‘ne Adresse?« fragte einer der beiden grinsend und beugte sich über den Zettel, den der hilflose alte Mann ihm entgegen hielt.
    Einen Moment später erwischte ihn der scharfgebündelte Strahl einer kleinen Spraydose, die Pickett unter dem Zettel verborgen gehalten hatte. Diese Dose stammte aus Parkers Beständen und enthielt ein hochwirksames, sofort einsetzendes Betäubungsgas, das sich auf die Schleimhäute des jungen Mannes legte.
    Pickett schwenkte sofort herum und belegte auch den Partner mit einer ausgiebigen Gasdusche. Er selbst schützte sich durch eine von Parkers Spezialzigarren mit eingebautem Atemfilter, die er zwischen den Zähnen festgeklemmt hatte.
    Die beiden jungen Männer sanken zu Boden und rührten sich nicht mehr. Pickett verwandelte sich wieder in einen etwas tatterigen, alten Mann und beugte sich hilflos über die beiden, um sie zu untersuchen.
    Einen Moment später richtete er sich mühsam auf und sah scheinbar hilfesuchend die Straße auf und ab. Er entdeckte die anderen jungen Männer und winkte ihnen heftig.
    Parker hatte die Seitenscheibe seines Privatwagens herabgekurbelt und spannte die Gummistränge seiner Gabelschleuder. Die erste hartgebrannte Tonmurmel sirrte durch die Luft und legte sich auf die Stirn des jungen Mannes, der Pickett fast erreicht hatte. Er sprang vor Überraschung etwas in die Luft, warf die Beine hoch und schlug lang auf die Betonplatten des Gehweges.
    Der hinter ihm laufende Mann stoppte abrupt seine Fahrt und sah sich mißtrauisch um. Irgendetwas schien ihm hier nicht ganz geheuer zu sein. Bevor er sich aber zu etwas entscheiden konnte, traf es auch ihn.
    Eines von Parkers Spezialgeschossen sauste gegen seine Nasenwurzel und ließ ihn leise aufschreien. Er faßte sich ebenso erstaunt wie schmerzerfüllt an die getroffene Stelle, registrierte plötzlich das ganze Ausmaß des Schmerzes, der ihn angefallen hatte, und legte sich gleichfalls auf den Boden.
    Die verbleibenden Männer trauten der Sache nicht und beschlossen, sich schleunigst abzusetzen. Sie wandten sich abrupt um und liefen zu einem dunklen, am Straßenrand geparkten Ford.
    Parker setzte seinen Privatwagen in Gang und nahm die Verfolgung auf. Als er an beiden Männern vorbeikam, legte seine schwarzbehandschuhte Rechte einen der zahlreichen Kipphebel auf dem Armaturenbrett um und sorgte für den Ausstoß einer ansehnlichen Rauchwolke, die aus einem Rohr neben dem Auspuff quoll.
    Die Flüchtenden gerieten in diese Wolke, spürten plötzlich ein heftiges Schlafbedürfnis und ließen sich einfach fallen. Sie streckten sich neben ihrem Wagen aus und produzierten gleich darauf laute Schnarchtöne.
     
     
    *
     
    »Seltsam, Mister Parker, die Waffen und Funkgeräte dieser Leute… die stammen doch eindeutig aus staatlichen Beständen. Und die Kerle selbst sehen mir eigentlich auch nicht wie Gangster aus, und ich kenne mich da aus, wie ich behaupten darf. Was hat das zu bedeuten?«
    »Die Herren dürften diese in der Tat vom Staat zur Verfügung gestellte Ausrüstung zu Recht tragen, Mister Pickett«, stellte Parker gemessen fest. »Die Herren selbst dürften sogenannte Staatsdiener sein, die sich hier im Auftrag ihres Vorgesetzten aufhielten.«
    »Das verstehe ich nicht ganz, Mister Parker.« Horace Pickett schaute den Butler kopfschüttelnd an. »Das sollten Sie mir näher erklären.«
    »Eine solche Erklärung bin ich Ihnen in der Tat schuldig, Mister Pickett.« Parker hatte die Leibesvisitation der bewußtlosen jungen Männer beendet und richtete sich wieder auf.
    »Da bin ich aber gespannt, Mister Parker. Ich muß zugeben, ich bin ein wenig verwirrt.«
    »Was durchaus zu verstehen ist, Mister Pickett. Die Herren dürften Angehörige einer bestimmten Abteilung des militärischen Abschirmdienstes sein und von ihrem Vorgesetzten

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