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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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städtischen Verwaltung genannt. Er sollte Vergabe-Beamte durch illegale Geldzahlung dazu gebracht haben, ihn bei der Erteilung von Aufträgen besonders zu berücksichtigen. Die Anklage wurde niedergeschlagen, da einer der betreffenden Beamten, der als Hauptzeuge in Betracht kam zur Zeit unauffindbar ist.«
    »Man wird ihn umgebracht haben«, sagte die ältere Dame spontan.
    »Eine Vermutung, die auch die Polizei teilt, Mylady.«
    »Zu diesem Subjekt fahre ich jetzt also?«
    »Wie Mylady es wünschten«, sagte Parker, obwohl seine Herrin derartiges ganz sicher nicht gesagt hatte. »Mister Herbert Wallich wird mit Sicherheit überrascht sein.«
    »Wie klar die Zusammenhänge sind«, freute sie sich und rückte ihre majestätische Fülle in der Wagenecke zurecht. »Man läßt Fassaden beschmieren und braucht anschließend teure Gerüste, um die Fassaden wieder anstreichen zu können.«
    »Ein Verdacht, Mylady, der sich förmlich aufdrängt.«
    »Für mich ist dieser kleine Bagatell-Fall bereits gelöst«, sagte sie fast wegwerfend. »Was gibt es denn da noch für mich zu tun, Mister Parker?«
    »Mylady werden die Beweise für die krimminellen Tatbestände herbeischaffen.«
    »Das natürlich, Mister Parker, aber das ist doch nur noch reine Routine. Meine Phantasie wird da ganz sicher nicht angeregt.«
    »Mylady werden sicher noch zusätzliche Zusammenhänge aufdecken können.«
    »Nun, ein schwacher Trost.« Sie schnaufte. »Man könnte eigentlich schon wieder zurückfahren, Mister Parker.«
    »Und dadurch einen Verfolger irritieren, Mylady.«
    »Einen Verfolger?« Sie wurde sofort hellhörig und drehte sich ungeniert um. »Richtig, Sie meinen diesen Ford, nicht wahr?«
    »In etwa, Mylady«, korrigierte Parker in seiner höflichen Art. »Es dürfte sich um den Wagen der Marke Morris handeln.«
    »Was macht das schon für einen Unterschied«, grollte sie. »Müssen Sie denn immer alles besser wissen?«
    »In dem erwähnten Morris sitzen zwei Männer, Mylady, die Baseball-Mützen tragen.« Parker ging auf ihre Frage nicht ein.
    »Baseball-Mützen? Und was sagt mir das?« Sie ließ sich sehr leicht ablenken.
    »Die Heckenschneider trugen solch eine Kopfbedeckung, wenn man respektvoll daran erinnern darf.«
    »Reiner Zufall, Mister Parker.« Sie lachte spöttisch. »Sie sehen wieder mal Gespenster.«
    »Diese Gespenster, Mylady, scheinen auch grüne Overalls zu tragen.«
    »Sie wittern Zusammenhänge, wo keine sind, Mister Parker.«
    »Die erwähnten Heckenschneider könnten sich das Kennzeichen des Wagens gemerkt haben, Mylady.«
    »Also gut, Sie sollen Ihren Willen haben, Mister Parker.« Sie seufzte. »Stellen Sie die beiden Morris-Fahrer also zur Rede. Und ich wiederhole noch mal, daß ich von dem Ford verfolgt werde.«
    Parker verzichtete auf eine Diskussion. Aus Erfahrung wußte er, daß Agatha Simpson stets das letzte Wort haben mußte. Und Fehler gab sie schon gar nicht zu, lieber hätte sie sich die Zunge abgebissen.
    Parker lotste die beiden Verfolger aus der City hinaus und fuhr erst mal weiter in Richtung Lambeth. Der Morris folgte hartnäckig, obwohl der Butler sicherheitshalber einige Umwege einbaute. Nachdem man die Themse überquert hatte, visierte Parker eine Tiefgarage in der Nähe des Lambeth Hospitals an und verschwand dann mit seinem hochbeinigen Monstrum in der Tiefe der Parkdecks.
    »Und jetzt?« räsonierte die ältere Dame. »Natürlich wird man mir nicht folgen, Mister Parker. Ich bin wahrscheinlich überhaupt nicht beschattet worden.«
    »Der Morris«, meldete Parker wenige Augenblicke später mit höflicher Stimme, in der noch nicht mal der Hauch von Triumph lag.
     
     
    *
     
    Die beiden Männer verließen ihren Wagen, blieben einen Moment stehen und sicherten nach allen Seiten hin. Sie trugen tatsächlich grüne Overalls, wie jetzt deutlich im kalkig-weißen Licht der Neonröhren zu erkennen war. Sie flüsterten leise miteinander und trennten sich dann.
    Sie hatten eindeutig die Absicht, sich dem hochbeinigen Monstrum von zwei Seiten aus zu nähern. Einer von ihnen trug eine Umhängetasche aus Stoff, die mit einem paketartigen Gegenstand gefüllt war.
    Parker sah das alles aus sicherer Entfernung.
    Er und Lady Agatha hatten das ehemalige Londoner Taxi verlassen und sich hinter einem mächtigen Betonpfeiler aufgebaut. Lady Agatha wartete ungeduldig darauf, endlich aktiv werden zu können, doch noch hielt sie sich unter Kontrolle.
    »Leer«, rief der Träger der Umhängetasche zu seinem Partner

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