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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium
Autoren: Alan Dean Foster
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enttäuscht worden, aber er gestattete es sich, in seinem Inneren einen kleinen Platz für diesen Wunsch zu schaffen, denn das musste er einfach tun.
    Das Schicksal der Galaxis und all ihrer Bewohner – zivilisiert oder nicht – vor Augen hatten seine Mentoren Bran Tse-Mallory und Truzenzuzex vermutlich kein Verständnis für diesen Umweg. Selbst Clarity hätte es trotz der Liebe, die sie für ihn empfand, nicht ganz nachempfinden können. Doch sie hätte es verstanden. Auch wenn das Schicksal von so vielen auf dem Spiel stand, gab es private Dämonen, die besänftigt werden mussten, bevor sich Flinx vollkommen auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren konnte. Rette zuerst das innere Universum, sagte er sich, dann bist du in einer besseren Verfassung, um alles andere in Angriff zu nehmen.
    Pip hatte sich in voller pink-grüner Länge auf der Konsole der Teacher ausgebreitet und hob jetzt den Kopf, um ihn anzusehen. Aufgrund der empathischen Verbindung, die zwischen ihnen bestand, spiegelte die Haltung der Minidrachendame die Unruhe ihres Freundes und Meisters wider.
    »Bin ich egoistisch?«, fragte er das Schiff und äußerte seine unterdrückte Unruhe somit laut.
    »Natürlich sind Sie das.« Die Teacher war auf viele Dinge programmiert worden, doch Zurückhaltung gehörte nicht dazu. »Das Schicksal der Galaxis ruht in Ihren Händen. Oder in Ihrem Geist, auch wenn es dafür keine passende Analogie zu geben scheint.«
    »Aha. Angenommen, ich existiere in dieser hypothetischen Position, nur um nichts dagegen unternehmen zu können, unabhängig davon, was Bran und Tru zu denken scheinen.«
    »Da es keine ermutigende Alternative gibt, müssen sie darin Zuflucht suchen, alle noch so aussichtslosen Möglichkeiten auszuloten. Und von diesen stellen wohl Sie die Vielversprechendste dar.«
    Flinx nickte. Er erhob sich aus dem Kapitänssessel, ging zu der Konsole hinüber und strich abwesend mit der Hand über Pips Rücken. Die fliegende Schlange zitterte vor Wonne.
    »Was denkst du ?«, fragte er sanft. »Bin ich die letzte Hoffnung? Bin ich der Schlüssel zu etwas Größerem, etwas Mächtigerem, zu etwas, das mich in meinen Träumen besucht? Oder wie immer man diesen auf perverse Art veränderten Bewusstseinszustand nennen mag, in dem ich mich unbeabsichtigt befinde.«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte die Teacher aufrichtig. »Ich diene, ohne vorzugeben, dass ich begreife. Ich kann Sie an jeden Ort bringen, den Sie aufsuchen wollen, nur nicht in die Region des Verstehens. Dieses Ziel wurde mir nicht einprogrammiert.«
    Du mechanische Seele, dachte Flinx. Nicht dazu geschaffen, Urteile abzugeben. Da er auf keinen anderen überlegenen Intellekt zurückgreifen konnte, musste er sich auf sein eigenes Urteil verlassen. Seufzend hob er eine Hand und deutete nach vorn. Schon bald würden sie sich bei der Planetenkontrolle anmelden müssen, um in den Orbit eintreten zu können.
    »Was ist mit dieser Kursänderung? Was denkst du darüber, dass ich meine Suche nach der Tar-Aiym-Waffenplattform vorübergehend unterbreche, um aufgrund der Informationen, die ich von diesem sterbenden Meliorare erhalten habe, hier nach meinem Vater zu suchen?«
    Das Verständnis für gewisse Angelegenheiten war der Teacher zwar nicht einprogrammiert worden, doch ein gewisses Mitgefühl besaß sie durchaus. »Eine unerträgliche Zeitverschwendung. Ich habe aufgrund der mir verfügbaren Fakten und Variablen einige Berechnungen durchgeführt, und das Ergebnis ist kaum zufriedenstellend. Vergessen Sie nicht, dass der Mensch Cocarol nur einen letzten, gemeinen Witz auf Ihre Kos ten gerissen haben könnte. Oder vielleicht wusste er gar nicht, was er sagte. Und selbst wenn, könnten sich die Umstände geändert haben, seitdem er sich das letzte Mal damit beschäftigt hat. Jede Information, die er über die Identität oder den Aufenthalts ort Ihres Vaters besaß, könnte inzwischen längst veraltet sein.
    Und gleichzeitig kommt das, was sich momentan hinter der Großen Leere befindet, immer näher. Meiner Ansicht nach würden Sie Ihre Zeit sinnvoller nutzen, wenn Sie nach der verschwundenen, uralten Tar-Aiym-Waffenplattform suchen, die bislang unsere einzige Hoffnung auf ein Gerät darstellt, das mächtig genug ist, um es mit der nahenden Gefahr aufzunehmen. Ein Gerät, mit dem nur Sie bisher mentalen Kontakt hatten und den Sie auch als Einziger herstellen können.« Die sanfte und doch schroffe Stimme hielt kurz inne. »Ist es mir wenigstens gelungen,
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