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Patty Janes Frisörsalon

Patty Janes Frisörsalon

Titel: Patty Janes Frisörsalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Landvik
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verdammte Glas hat nicht mal einen gottverdammten Sprung gekriegt.«
    Thor riß die Augen auf. Er hatte viele Frauen gekannt, aber keine, die so geredet hatte. In Iones Haus waren Kraftausdrücke und Flüche so verpönt wie Staub, und Thor fiel es selbst jetzt noch schwer, ein drastischeres Wort zu gebrauchen, als die norwegische Allzweckvokabel »Uff-da«. Er fand Patty Janes lästerliche Sprache aufregend; sie fluchte in aller Unbefangenheit und bildete oft ganze unsinnige Sätze aus Schimpfwörtern. Sie sprach diese Wörter mit der gleichen Selbstverständlichkeit aus, wie sie »Bus« oder »Mittagessen« sagte. Thor mochte Frauen, die frisch und gefällig wirkten, und körperlich gesehen entsprach Patty Jane diesem Bild. Aber was ihr Vokabular anging, sprengte sie all seine Vorstellungen.
    Als er seine junge Frau jetzt betrachtete, das glänzende braune Haar, das sich über den Rändern ihrer Ohren ringelte, die langen Wimpern, die sich dunkel von ihrer rosigen Haut abhoben, schwollen ihm Herz und Hose, aber als er nach ihr greifen wollte, setzte sie sich torkelnd auf.
    Â»Oh, Thor«, sagte sie und stieß ihn weg. »Ich glaube, ich muß mich übergeben.«
    Ihre Tochter Nora wurde am folgenden Morgen gezeugt, nachdem unter der Einwirkung von Kaffee die letzten Champagnerbläschen in Patty Janes Kopf geplatzt waren.
    Â»Ich hab’s sofort gewußt«, erklärte sie Harriet später am Telefon. »Gleich, als er von mir runtergerollt ist. ›Thor‹, hab ich gesagt, ›du wirst Vater.‹«
    Â»O nein!« rief Harriet. Sie und Patty Jane hatten ausgemacht, daß sie beide erst in reiferem Alter Kinder bekommen würden – wenn sie mindestens fünfundzwanzig waren. »Vielleicht bildest du dir das nur ein.«
    Â»In neun Monaten wirst du’s ja sehen«, sagte Patty Jane. »Ich weiß es schon jetzt.«
    Sie hatte die Anweisungen zur Benutzung ihres Diaphragmas so oft gelesen, bis sie sie auswendig wußte; sie hatte einen ganzen Suppenlöffel mehr Gelee genommen, als angegeben war, und dennoch wußte sie irgendwie, daß eines ihrer Eier und eines von Thors Spermien den Sicherheitsschild durchbrochen hatten und miteinander durchgebrannt waren.
    Thor fand, Patty Jane sei eine rechte Spielverderberin. Er hatte engumschlungen mit ihr in der Morgensonne liegen wollen, ihre süße Haut riechen und ihren feuchten Rücken streicheln wollen, bis sie zu einer Reprise bereit sein würde. Jetzt flatterte sein Verlangen zum Fenster hinaus wie ein loser Vorhang. Er schob sich ein Kissen unter die Brust und sah sie an.
    Â»Aber du hast doch dieses – dieses Ding drin, oder nicht?«
    Â»Das Diaphragma, Thor. Es heißt Diaphragma.« Ihr Gesicht war dem seinen sehr nahe; um ihm in die Augen sehen zu können, mußte sie schielen. Sie ließ ihren Kopf aufs Kissen zurücksinken. »Ja, das hab ich drin. Aber ich bin trotzdem schwanger.«
    Â»Wir werden’s ja sehen, Schatz«, sagte er. »Wir werden’s sehen.«
    Mit dreiundzwanzig war er noch nicht bereit, eine Familie zu gründen, aber er war sensibel genug zu wissen, daß Patty Jane keine Widerrede von ihm hören wollte. Er glaubte an weibliche Intuition, aber er glaubte auch, daß Frauen dazu neigten, ohne ersichtlichen Grund hysterisch zu werden.
    Thor betrachtete Patty Janes Brüste; die rechte war ein klein wenig größer als die linke, und keine konnte seine Hand füllen, aber sie waren wunderschön geformt und hatten einen hohen Ansatz. Sie hatte eine bessere Figur als ein Mannequin, mit schmaler Taille und leicht ausladenden Hüften und so wohlgeformten Beinen, daß man sie beinahe sinnlich nennen konnte. Thor rieb mit der Hand über Patty Janes Bauch, eine glatte, ebene Fläche zwischen den spitzen Erhebungen ihrer Hüftknochen. Er atmete tief und mit Erleichterung; ihr Bauch war zu flach, sie konnte nicht schwanger sein, auch wenn die Schwangerschaft erst Minuten alt war.
    Â»Also, ich hab wirklich nicht vorgehabt, gleich in den Flitterwochen ein Kind zu produzieren, Thor.«
    Thor drückte sich an sie und küßte sie unterhalb der Rippen. »Schscht«, sagte er.
    Das junge Paar zog in eine Wohnung über einer Bäckerei an der Ecke Minnehaha Avenue und 38. Straße und wurde jeden Morgen um halb sechs vom Geruch frischer Brote und Donuts geweckt. Dieser wohlduftende Weckruf

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