Sternenjagd
Vor der Sternenwolf…
Die Geschichte dieses Romans ist genaugenommen die Geschichte meiner gesamten schriftstellerischen Karriere.
Alles begann mit Star Trek. Die ursprüngliche Serie hatte ihre Premiere am Donnerstag, dem 8. September 1966, bei NBC Television Network. Ich war zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre alt und ging noch auf das College. Ich besaß einen Stapel Papier, eine IBM-Selectric-Schreibmaschine und eine gute Portion Größenwahn. Ich verbrachte das Wochenende mit Schreiben, und am Montag morgen überreichte ich meinem Agenten [i] ein sechzigseitiges Expose mit dem Titel Tomorrow was Yesterday.
Dieses Exposé war mein erster Beitrag zu Star Trek. In der darin vorgeschlagenen zweiteiligen Episode begegnete die Enterprise einem ›Generationenschiff‹, einem gigantischen Raumschiff mit Tausenden von Kolonisten an Bord, unterwegs zu einem neuen Sonnensystem. Gebaut in der Zeit vor der Erfindung des Überlichtantriebs, konnte sich das Schiff nur mit Unterlichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegen, und so waren Generationen von Kolonisten gezwungen, an Bord zu leben und zu sterben, bevor ihre Nachkommen eines fernen Tages das Ziel der Reise erreichen und einen neuen Planeten besiedeln würden.
Die Kolonisten an Bord dieses besonderen Schiffes jedoch haben ihre ursprüngliche Mission vergessen. Sie glauben nicht mehr daran, daß es außerhalb der Hülle ihres Schiffes noch etwas anderes gibt Geschichten von anderen Welten oder anderen Schiffen werden als blasphemische Verrücktheit betrachtet Folgerichtig liegt Kirks größtes Problem, nachdem die Enterprise das Generationenschiff getroffen hat in der Schwierigkeit die Kolonisten davon zu überzeugen, daß er und Spock und McCoy keine Dämonen sind. Um die Sache noch komplizierter zu machen, haben sich die Kolonisten in zwei Lager gespalten, die miteinander um die Kontrolle des Schiffes kämpfen. Konsequenterweise vertraut keine der beiden Seiten unseren Helden; statt dessen denken alle, die Leute von der Enterprise sind Spione der jeweils anderen Seite. Und um das Problem noch ein wenig interessanter zu gestalten, fährt das Generationenschiff geradewegs auf ein Schwarzes Loch zu. Kirk blieben nur ein paar kurze Tage, um die Kolonisten davon zu überzeugen, daß sie die Maschinen ihres Schiffe wieder in Betrieb nehmen und den Kurs in Richtung eines sicheren Hafens ändern müssen.
Gene L. Coon, der Produzent von Star Trek, las mein Exposé, und obwohl er das Gefühl hatte, daß die Produktionskosten selbst für eine zweiteilige Episode zu hoch waren, lud er mich zum Drehort ein. Er gab mir ein Exemplar des Star Trek Writers’/Directors’ Guide (Leitfaden für Star-Trek-Drehbuchautoren und -Regisseure) und schlug vor, daß ich für die zweite Staffel der Serie meine Ideen einreichen sollte. Eines der Exposes, die ich ihm schickte, handelte von kleinen pelzigen Kreaturen, die sich wie wahnsinnig vermehrten, bis sie die gesamte Enterprise überrannt hatten. Gene L Coon kaufte die Geschichte, und sie wurde zu einer der populärsten Folgen der gesamten Serie: The Trouble with Tribbles (Kennen Sie Tribbles?).
Später, als Star Trek nicht mehr ausgestrahlt wurde, begann ich darüber nachzudenken, mein ursprüngliches Expose Tomorrow Was Yesterday zu einem Roman zu erweitern.
Zu dieser Zeit gab es noch keine Star-Trek-Romane; Paramount hatte die Möglichkeiten noch nicht erkannt die sich durch Lizenzen ergaben. Wenn ich also aus meinem Exposé einen Roman machen wollte, dann würde ich mein eigenes Schiff und meine eigenen Charaktere erschaffen und das Generationenschiff von ihnen entdecken lassen müssen.
Erinnern Sie sich an William Goldings Lord of the Flies (Herr der Flieger)? Gegen Ende des Buchs werden die sich bekämpfenden Jungen von einem vorüberkommenden Schiff gerettet. Von einem Kriegsschiff. Die darin enthaltenen Implikationen sind offensichtlich: Wer wird die Erwachsenen aus ihrer Dummheit erretten? Die Pointe gefiel mir, und ich beschloß, sie auch für meine Geschichte zu verwenden. Also war das Raumschiff, das ich schuf, ein militärischer Kreuzer. Ich nannte es Roger Burlingame, nach dem Autor von Machines That Built America. Das Buch stand auf einem Regal direkt über meiner Schreibmaschine. Ich benötigte einen militärisch klingenden Namen für mein Schiff, und dort war er - also griff ich danach. Je mehr ich über die Sache nachdachte, desto mehr gelangte ich zu der Überzeugung, daß es ein ziemlich weit hergeholter Zufall
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