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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Garet wieder sein Sohn, er arbeitete am Dampfboot, leistete seinen Gardedienst und las fasziniert Stels Abschrift des alten Buchs.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte er. »Es ist der Verehrung Avens in mancher Hinsicht so ähnlich – aber doch wieder anders.«
    »Ich glaube, Pell hatte ein Exemplar davon. Sie verwendete daraus, was sie wollte, und vernichtete das übrige. Sie hat ihre eigenen Ansichten in die Religion einfließen lassen. Vermutlich kommen wir jetzt alle soweit, daß wir das verstehen.«
    »Wenn du das nach Pelbarigan bringst, wirst du die Verehrung Avens zertrümmern.«
    Stel lächelte. »Es wird sicher eine Menge Ärger verursachen, nicht wahr? Vielleicht werden es die Pelbar nicht akzeptieren. Aber die Atherer wollen es sicher haben. Genau danach haben sie gesucht. Andere werden es auch wollen. Auf lange Sicht wird es ei-ne Hilfe sein. Wenn alle Stammesgötter, die ja nichts als verschiedene Namen für viele gleiche Dinge sind, dem hier Platz machen, vergrößert das wiederum die Einheit.«
    »Glaubst du? – Das klingt sehr optimistisch.«
    »Es wird sicher immer Anhänger von Aven, Atou und Sertine geben. Manche Leute geben einen alten Glauben niemals auf. Wichtig ist nur, daß eine andere, allgemein verbreitete Ansicht ein wenig Toleranz bekommt.«
    Oad erschien mit Raydi. Das Mädchen schwieg wie gewöhnlich. »Ich bekomme nichts aus ihr heraus, Stel. Sie ist stumm wie ein Baum.«
    »Nun, das ist nicht so schlimm. Wenn sie etwas sagt, ist es gewöhnlich abscheulich.«
    »Ihr seid alle Barbaren. Die Zentrale Weisheit wird mich holen. Ihr werdet es sehen«, sagte Raydi.
    »Die Zentrale Weisheit war schon hier, Kürbis, in Gestalt des Informationsmeisters. Er hat sich nicht einmal nach dir erkundigt. Er wollte nur seine Tochter.«
    Raydi verstummte und starrte ihn an.
    »Irgendwann wirst du schon wieder sehen, wie die Dinge wirklich sind, Kürbis. Warum nicht jetzt gleich? Es ist nichts als die Wahrheit.«
    »Was ist Wahrheit?« fragte Raydi.
    Garet schaute seinen Vater an, der ins Leere starrte.
    »Was ist los?«
    »Was Raydi gerade sagte. Es steht in dem Buch. Ich werde es finden.« Er begann die Seiten durchzublättern.
    In Threerivers schaute Sagan die versammelten Abgeordneten an. »Es erfreut und ängstigt mich auch ein wenig, daß man mich als Leiterin gewählt hat. Ich habe Erfahrung in Verwaltungsangelegenheiten, aber nicht in diesem Gremium. Ich bitte euch um Nach-sicht, wenn ich vielleicht Fehler mache. Ich habe Ahroe, die frühere Leiterin, gebeten, noch einige Zeit bei mir zu bleiben, um mich einzuweisen. Können wir jetzt mit der Diskussion über ein einheitliches Ju-stizwesen fortfahren? Wir haben, glaube ich, einen Bericht vom Vergleichskomitee. Können wir den nun hören?«
    Einige Wochen später diskutierten die Abgeordneten noch immer über ein föderales Rechtssystem.
    Sagan kehrte müde in ihre Wohnung zurück. Ahroe, die diese Räume fast überhaupt nicht verließ, erhob sich, um sie zu begrüßen.
    »Ich dachte schon immer, der Rat von Pelbarigan sei schwierig. Ich kann dich für deine Arbeit nur lo-ben. Du hast viel Geduld und Urteilsvermögen be-wiesen. Das wissen alle. Ich spüre es. Sie würden dich vorziehen.«
    »Leiterin, ich habe eine Bitte.«
    »Hat er also zugestimmt? Willst du mit ihm fortgehen?«
    »Desdaan?« Ahroe lachte laut, ein wenig zu laut.
    »Nein. Er hat sich zu nichts bereit erklärt. Er scheint aus irgendeinem Grund an Ahroe, der Leiterin der Pelbar-Garde viel weniger Interesse zu haben als an Ahroe, der Konferenzleiterin.« Ahroe wandte sich mit gesenktem Kopf zu Sagan. »Ich ... hatte den Boden unter den Füßen verloren, weißt du. Aber was kann ich zu Stels Mutter sagen?«
    »Du brauchst gar nichts zu sagen. Ihr hattet beide eure Probleme. Er hat mich ebenso oft zur Raserei getrieben wie dich. Wenn ihr nicht zusammenpaßt, wer bin ich, daß ich euch zusammenzwinge?«
    »Ich glaube, ich könnte ihm nicht mehr in die Augen sehen, ganz gleich, was geschieht. Wenn er überhaupt noch lebt.«
    »Hast du mit Aintre gesprochen?«
    »Wegen Portain, meinst du?«
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht, was da geschehen ist. Ich glaube, gar nichts. Wenn, dann habe ich ihn dazu getrieben.
    Ich wußte nicht, was der äußere Anschein ... Es ist ei-ne Sache, einen ehrenhaften Wechsel vorzunehmen, aber privat seine Pläne zu machen, das ist doch etwas ganz anderes.«
    »Für die Pelbar-Frauen wird es nie mehr so sein wie früher, Ahroe. Worauf willst du hinaus – willst du

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