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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Erhabene Peydan vor der Garnison östlich des Shill, besichtigte die Zerstö-
    rungen und klopfte sich mit einer zusammengerollten Landkarte an das linke Bein.
    Er hörte ein leichtes Geräusch hinter sich und drehte sich um. Drei Kundschafter führten einen alten Peshtak heran, der eine merkwürdige braune Stofftunika trug. Der Mann hatte Ledergamaschen an, die unter dem Knie mit scharlachrotem Tuch festge-bunden waren.
    »Erhabener, dieser Mann sagt, er kommt unter dem Schutz des Waffenstillstands. Er sagt, er gehört nicht zu den Feinden.«
    »Was für ein Waffenstillstand?«
    »Ich nahm an, ihr würdet die hochgehaltene Waf-fenstillstandsfahne respektieren, weil eure Leute es versprachen.« Der Mann sagte es mit Würde. Einer der Kundschafter riß fest an einem Riemen, den der Mann um den Hals hatte.
    Der Erhabene hob die Hand. »Das werden wir noch sehen. Nicht von den Feinden? Was soll das dann sein?«
    »Ich komme vom Heart-Fluß hierher. Das ist weit im Westen. Wir arbeiten gerade Grenzen aus, und die Konferenz wollte wissen, welche Linie ihr als Grenze zwischen uns respektieren würdet.«
    »Grenze? Konferenz? Zwischen wem? Den Städten und den Peshtak?«
    »Ja«, gab der Alte zurück und kratzte sich am Ohr.
    »Das wird unsere Ostgrenze sein. Ihr müßt euch zweifellos zuerst beraten. Die Konferenz hat mich be-auftragt, die Frage vorzubringen.«
    »Konferenz? Was ist das für ein Gremium?«
    »Die Föderationskonferenz des Heart-Flusses. Ich habe einen Brief von ihnen. Sie nennen ihn Dokument. Für eure Herrscher.«
    Der Erhabene Peydan warf Onus, der in der Zel-tecke stand, einen schnellen Blick zu. Dann nahm er die Papierrolle und breitete sie auf dem Tisch aus.
    In der Stadt Innanigan unterbrach die gesetzgebende Versammlung wegen dieser Nachricht ihre normale Arbeit. Als das Thema vorgebracht wurde und die Ordnung wiederhergestellt war, erhob sich der Abgeordnete der Nordküste, blickte sich um und sagte: »Ist der Erhabene verrückt geworden – zu verlangen, daß wir einer Horde von Barbaren Informationen übermitteln?«
    »Repräsentant«, sagte der Vorsitzende, »genau das scheint er zu verlangen. Verstehe ich dich richtig, du willst zum Ausdruck bringen, daß du dich weigerst, die Informationen preiszugeben?«
    »Ja, genau das möchte ich zum Ausdruck bringen, und ich wünsche dies in die Form eines Antrags zu kleiden. Ich beantrage hiermit, dem – was immer er ist – mitzuteilen, daß wir ihm keinerlei Informationen geben werden, und ihn nach einer angemessenen Prügelstrafe seiner Wege zu schicken. Danach können wir uns wieder den ernsthaften und legitimen Aufgaben dieses Gremiums zuwenden.«
    »Aha. Möchte jemand zu dem Antrag etwas sagen?«
    »Herr Vorsitzender, will man uns durch diese ...
    Mitteilung zu verstehen geben, daß diese Gruppe die Absicht hat, unsere westliche Grenze festzulegen?«
    »Nein. In der Botschaft wird nur gefragt, welches unsere westliche Grenze ist.«
    »Wenn wir nun nicht antworten, eröffnen wir ihnen dann nicht die Möglichkeit, von sich aus eine Grenze festzusetzen?«
    »Kann ich daraus entnehmen, daß du gegen den Antrag bist?«
    »Das ist richtig. Ich glaube, wir müssen so weit westlich wie möglich eine Grenze ziehen – vielleicht noch westlich der Manybends.«
    »Herr Vorsitzender, ich erhebe Einspruch. Es hat sich diesen Sommer erwiesen, daß wir nicht in der Lage sind, jenes Territorium zu verteidigen. Wenn wir die Grenze so weit im Westen ziehen, fordern wir einen Konflikt geradezu heraus – mit dieser größeren Gruppe, die offenbar schamlos genug war, die verrä-
    terischen Peshtak als Mitglieder aufzunehmen.«
    »Herr Vorsitzender, wo ist denn traditionell die Grenze?«
    »Das ist der Leynap-Fluß, aber an diese Grenze halten wir uns seit vielen Jahren nicht mehr. Wir haben die Schlangen im Westen bezwungen, um Überfälle auf unsere Farmen zu verhindern. Das Volk wä-
    re mit dieser Grenze nicht einverstanden.«
    »Herr Vorsitzender, es ist doch offensichtlich, daß wir auch daran interessiert waren, Land zu erobern, wenn wir ehrlich sind.«
    »Ehrlich? Wollen wir nicht bitte den bestehenden Antrag diskutieren?«
    Mehrere Abgeordnete sprangen auf, und die Diskussion löste sich in allgemeinem Geschrei auf, übertönt von einer Stentorstimme, die rief: »Herr Vorsitzender, im Westen tut sich etwas. Ich verlange zu erfahren, was im Westen vorgeht. Ich verlange, daß wir dieser lederköpfigen Armee den Befehl geben, herauszufinden, was im Westen

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