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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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verwunden. Es musste ein Blattschuss sein.
    Pendergast kroch den Hügel wieder hinunter, zurück zu Esterhazy. »Er ist dreihundert Meter weg, das ist zu weit.«
    »Genau das hatte ich befürchtet.«
    »Er ist enorm selbstsicher«, sagte Pendergast. »Weil niemand im Foulmire jagt, ist er nicht so aufmerksam, wie er es sein sollte. Der Wind bläst uns ins Gesicht, der Hirsch bewegt sich von uns fort – ich denke, wir können eine offene Pirsch wagen.«
    Esterhazy schüttelte den Kopf. »Da vorn sieht der Boden ziemlich tückisch aus.«
    Pendergast deutete auf eine sandige Fläche unmittelbar neben ihrem Versteck, dort war die Fährte des Rothirschs zu erkennen. »Wir folgen seiner Fährte. Wenn sich jemand im Sumpf auskennt, dann er.«
    Esterhazy streckte den Arm aus. »Geh du voran.«
    Sie entsicherten ihre Gewehre, krochen hinter dem Tor hervor und setzten sich in Richtung des Hirschs in Bewegung. Und in der Tat, das Tier war abgelenkt, es roch den Luftstrom, der aus nördlicher Richtung kam, und achtete kaum darauf, was sich hinter ihm befand. Sein Schnüffeln und Röhren überdeckte die Geräusche, die Pendergast und Esterhazy auf ihrer Pirsch machten.
    Sie rückten äußerst vorsichtig vor und verharrten jedesmal, wenn der Hirsch stehen blieb oder den Kopf wendete. Langsam begannen sie, ihn zu überholen. Der Hirsch schritt weiter ins Mire, offenbar einer Duftspur folgend. Sie gingen in völliger Stille weiter, sprachen kein einziges Wort, hielten sich geduckt, ihre Hochland-Tarnkleidung der sie umgebenden Moorlandschaft perfekt angepasst. Der Weg, den der Hirsch einschlug, folgte fast unsichtbaren Linien einigermaßen festen Bodens, schlängelte sich zwischen Teichen mit sirupartigem Sumpf, zitterndem Morast und grasbewachsenen Wattflächen hindurch. Ob nun wegen der wenig vertrauenerweckenden Bodenbeschaffenheit, der Jagd oder aus irgendeinem anderen Grund, es lag eine zunehmende Spannung in der Luft.
    Allmählich kamen Pendergast und Esterhazy in Schussdistanz: hundert Meter. Abermals blieb der Hirsch stehen, wandte sich zur Seite, schnupperte die Luft. Mit kaum merklicher Handbewegung signalisierte Pendergast, dass sie anhalten sollten, und ging vorsichtig in eine liegende Stellung. Er holte die H&H 300 nach vorn, setzte das Fernrohr ans Auge und zielte sorgfältig. Esterhazy kauerte zehn Meter hinter ihm, reglos wie ein Fels.
    Pendergast spähte durchs Zielfernrohr, nahm einen Punkt vor der Schulter des Tieres ins Visier, holte Luft und wollte abdrücken.
    Da spürte er, wie ihn am Hinterkopf kalter Stahl berührte.
    »Tut mir leid, alter Junge«, sagte Esterhazy. »Halt das Gewehr mit einer Hand nach vorn und leg es hin. Langsam und ganz entspannt.«
    Pendergast legte das Gewehr auf den Boden.
    »Steh auf. Ganz langsam.«
    Pendergast tat, wie ihm geheißen.
    Esterhazy trat einen Schritt zurück und richtete seine Jagdwaffe auf den FBI -Agenten. Plötzlich stieß er ein Lachen aus, dessen rauher Klang über die Moorlandschaft hallte. Aus dem Augenwinkel sah Pendergast, wie der Hirsch erschrak, davonlief und schließlich im Nebel verschwand.
    »Ich hatte gehofft, dass es nicht so weit kommen würde«, sagte Esterhazy. »Es ist schon verdammt tragisch, dass du auch nach zwölf Jahren keine Ruhe geben kannst.«
    Pendergast sagte kein Wort.
    »Du fragst dich wahrscheinlich, worum es hier geht.«
    »Ehrlich gesagt, nein«, sagte Pendergast mit tonloser Stimme.
    »Ich bin der Mann, nach dem du suchst. Der Unbekannte im Projekt Aves. Der, dessen Namen Charles Slade dir nicht nennen wollte.«
    Keine Reaktion.
    »Ich würde dir alles ja ausführlicher erklären, aber wozu? Ich mache das hier nicht gern. Aber dir ist sicher klar, dass es nicht persönlich gemeint ist.«
    Immer noch keine Reaktion.
    »Sag dein letztes Gebet, Schwager.«
    Und dann hob Esterhazy langsam das Gewehr, zielte und drückte ab.

[home]
    2
    In der feuchten Luft ertönte ein leises Klicken.
    »Verflucht!«, murmelte Esterhazy, entriegelte den Verschluss, nahm die defekte Patrone heraus und legte eine neue ein.
    Klick.
    Pendergast hob blitzartig sein Gewehr vom Boden auf und richtete es auf Esterhazy. »Deine gar nicht so schlaue List ist fehlgeschlagen. Ich habe dich seit deinem schlecht formulierten Brief, in dem du mich gefragt hast, welche Waffen ich mitbringe, in Verdacht. Ich fürchte, jemand hat die Munition in deinem Gewehr manipuliert. Und so schließt sich der Kreis: von den Platzpatronen, die du in Helens Gewehr gelegt hast, bis zu

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