Per Anhalter durch die Galaxis - 3 - Das Leben das Universum und der ganze Rest.epub
Zufall«, sagte Arthur.
»Komm hier rein und sag's noch einmal!« brüllte die Stimme wieder, wie vom Schlag gerührt. Arthur ging hinein und sagte, es war Zufall, oder wenigstens sagte er beinahe, daß es Zufall war. Seine Zunge verlor gegen Ende des letzten Wortes fast ihren Halt, denn die Lichter gingen an und zeigten Arthur, was es war, in das er eben hineinspaziert war.
Es war eine Kathedrale des Hasses.
Sie war das Produkt eines Geistes, der nicht nur verschroben, sondern wirklich verdreht war. Sie war riesig groß. Sie war grauenerregend.
Eine Statue stand darin.
Zu der Statue kommen wir gleich.
Die riesige, unvorstellbar riesige Halle sah aus, als sei sie aus dem Inneren eines Gebirges gemeißelt worden, und der Grund dafür war, daß es genau das war, woraus sie gemeißelt worden war. Arthur schien es, als drehe sie sich schwindelerregend um seinen Kopf herum, während er dastand und sie angaffte.
Sie war schwarz.
Und wo sie nicht schwarz war, wünschte man sich, sie wäre es, denn die Farben, mit denen einige der unsagbaren Details hervorgehoben wurden, reichten schauerlicherweise über das gesamte Spektrum augenverachtender Farben, und zwar von Ultraviolent bis Infratot über Leberpurpur, Ekellila, Eitergelb, Gebrannten Hombre und Sternhagelblau.
Die unsagbaren Details, die von diesen Farben hervorgehoben wurden, waren Wasserspeier, die selbst Francis Bacon das Mittagessen versaut hätten.
Die Wasserspeicher ragten von den Wänden, von den Säulen, von den Strebebogen, von den Chorstühlen allesamt in den Raum hinein in Richtung auf die Statue, zu der wir gleich kommen.
Und wenn die Wasserspeicher Francis Bacon das Mittagessen versaut hätten, dann war den Gesichtern der Wasserspeier deutlich zu entnehmen, daß die Statue ihnen ihrs versaut hätte, wenn sie, um es zu sich zu nehmen, am Leben gewesen wären, was sie nicht waren, und wenn jemand versucht hätte, ihnen eins zu servieren, was niemand getan haben würde.
An den gigantischen Wänden ringsum hingen gewaltige Steintafeln, in die Namen eingemeißelt waren, zur Erinnerung derer, die Arthur Dent zum Opfer gefallen waren.
Die Namen einiger von ihnen waren unterstrichen und mit Sternchen versehen. So war zum Beispiel der Name einer Kuh, von der Arthur zufällig ein Filetsteak gegessen hatte, nur ganz schlicht aufgeführt, wogegen der Name eines Fisches, den Arthur selbst geangelt und dann, bloß weil er ihn plötzlich nicht mehr mochte, am Tellerrand hatte liegen lassen, zweimal unterstrichen war und drei Sternchen und einen blutigen Dolch als Verzierung trug, um den Unterschied deutlich zu machen.
Aber das Allerbeunruhigendste an der ganzen Geschichte, von der Statue mal abgesehen, zu der wir Schritt für Schritt kommen, war der ganz deutliche Hintersinn, daß alle diese Leute und Kreaturen tatsächlich immer und immer wieder ein und dieselbe Person waren.
Und ebenso deutlich war, daß diese Person, wenn auch zu Unrecht, äußerst verstimmt und verärgert war.
Ja, es wäre nur ehrlich, wenn man sagte, daß sie eine Stufe der Verärgerung erreicht hatte, wie man sie im Universum noch nie erlebt hatte. Es war eine Verärgerung von epischen Ausmaßen, eine glühende, sengende Flamme der Verärgerung, die mittlerweile die Gesamtheit von Zeit und Raum in ihrer unendlichen Düsternis erfaßt hatte.
Und dieser Verärgerung war in der Statue im Mittelpunkt dieser ganzen Ungeheuerlichkeit der umfassendste Ausdruck verliehen worden, wobei es sich um eine Statue von Arthur Dent handelte, und zwar eine nicht geschmeichelte.
Fünfzehn Meter hoch, als wäre das nichts, gab es nicht einen Zentimeter an ihr, der nicht mit Schmähungen des Dargestellten vollgestopft gewesen wäre, und fünfzehn Meter derlei Sachen würden ausreichen, daß sich jeder Dargestellte mies fühlt. Von dem kleinen Pickel neben seiner Nase bis zur dürftigen Fasson seines Morgenmantels gab es keine Seite an Arthur Dent, die der Bildhauer nicht bekrittelt und heruntergemacht hätte.
Arthur erschien als eine Gorgo, als ein wüster, raubgieriger, nach Beute lechzender, blutrünstiger Oger, der sich seinen Weg durch ein unschuldiges Ein-Mann-Universum schlachtet.
Mit jedem seiner dreißig Arme, die der Bildhauer in einem Anfall von Künstlereifer ihm zu verpassen beschlossen hatte, schlug er entweder einem Kanickel den Schädel ein, zerquetschte er eine Fliege, zog er einem Hühnchen das Gabelbein aus der Brust, klaubte er sich einen Floh aus den Haaren oder machte er etwas,
Weitere Kostenlose Bücher