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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hinauf, sausten den Korridor hinunter und blieben vor Evelyns Zimmer stehen. Die Tür war nur angelehnt.
    Der Raum und seine Bewohnerin boten einen kläglichen Anblick. Evelyn Ellis hockte in einem dicken Flanellmorgenrock auf der Couch und schluchzte. Ihr rechtes Auge war hoch angeschwollen und kaum zu sehen. Ein Sessel und der Teppich waren mit den Fetzen ihres durchsichtigen Negliges garniert.
    In der Mitte des Zimmers stand Bertha Cool, hatte die Arme in die Hüften gestemmt und betrachtete mit kriegerischer Miene das Trümmerfeld.
    Inspektor Hobart saß auf einem Stuhl, sein Notizbuch auf den Knien. Er machte einen leicht benommenen Eindruck. Als wir auf der Bildfläche erschienen, blickte er auf, zeigte jedoch nicht die geringste Verwunderung. Offenbar konnte ihn nichts mehr in Erstaunen versetzen.
    Bertha starrte mich durchdringend an und knurrte: »Warum, zum Henker, hast du vorhin Fersengeld gegeben? Mein Gott, Donald, kennst du diesen alten Telefontrick noch nicht? Ich hab’ noch niemals jemand so schnell entwetzen sehen wie dich, und dabei wurde sie nur von irgendeinem Galan angerufen, der wissen wollte, ob die Luft rein war. Als sie sagte, sie habe Besuch, kriegte es der Bursche mit der Angst und legte auf. Ich hab’ deutlich das Klicken in der Leitung gehört. Und danach quasselte sie weiter und flötete: >Aber natürlich,
    Inspektor, kommen Sie rauf<, und du Esel fällst natürlich auf den Dreh herein.«
    Ich warf Bertha einen warnenden Blick zu. »Wovon redest du eigentlich? Anscheinend hast du mich mit jemand anders verwechselt. Du erinnerst dich doch noch an unsere Klientin, Bertha. Das ist Hazel.«
    Inspektor Hobart lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah Bertha an. »Sie täuschen sich, Mrs. Cool, Lam hat den ganzen Abend über sein Zimmer nicht verlassen. Wir haben ihn überwacht.. Ich muß es also wissen.«
    Bertha wollte aufbegehren, schluckte ihren Protest jedoch heroisch hinunter.
    »Also, was ist los?« fragte ich sie. »Du hast doch Evelyn nicht etwa vermöbelt?«
    »I wo. Das kleine Luder wollte frech werden, und da hab’ ich ihr eine gelangt, das ist alles.«
    »Und was hast du aus ihr herausgeholt?«
    »Die ganze Geschichte. Evelyn hatte ein Verhältnis mit einem Reklamefatzken namens Calhoun. Angeblich war es ihre große Liebe; aber leider hatte er kein Geld. Als Standley Downer mit seinen Moneten aufkreuzte, ließ das kleine Flittchen Calhoun sitzen und brannte mit Downer durch.
    Calhoun war eifersüchtig. Er spürte Downer nach, stöberte ihn hier im Hotel auf und platzte gerade in dem Moment ins Zimmer, als Downer deinen Koffer auspackte und entdeckte, daß er den falschen erwischt hatte. Downer versuchte Evelyn zu erklären, daß es sich um eine Verwechslung handele, daß er einen Haufen Zaster gehabt und daß man ihm das Geld geklaut habe. Diese Masche kam Evelyn von früher her bekannt vor. Sie glaubte, Downer wolle sie mit Ausflüchten abspeisen, und machte ein paar dreckige Bemerkungen. Downer packte sie und wollte ihr rechts und links ein paar reinhauen, da erschien Calhoun auf der Bildfläche.
    Evelyn kreischte wie am Spieß. Daraufhin schnappte sich Calhoun ein Messer, das auf dem Tisch lag, und stieß es Standley Downer zwischen die Rippen.«
    »Und wo kam das Messer her, zum Donnerwetter noch mal?« erkundigte sich Inspektor Hobart gereizt. »Entschuldigen Sie, Mrs. Cool, ich wollte nicht fluchen.«
    Bertha betrachtete ihn pikiert. »Und warum nicht, wenn ich fragen darf? Ich gehöre nicht zu diesen verdammten Zimperliesen, die bei
    jedem Fluch gleich in Ohnmacht fallen! Ich fluche selbst gern. Also, was wollten Sie jetzt noch wissen? Richtig, das Messer — Hausmütterchens Küchenzubehör! Downer hatte ein Appartement mit Kochnische gemietet. Er wollte mit Klein Evelyn ganz ungestört Flitterwochen machen; niemand sollte sie aus ihrer Turteltaubenzweisamkeit aufscheuchen, nicht mal der Zimmerkellner. Und da Evelyn auch was beisteuern wollte, brachte sie ein Vorlegebesteck mit.
    Nachdem Calhoun seinen Rivalen ins Jenseits befördert hatte, schickte Evelyn ihn schleunigst fort. Den Besteckkasten mit der Gabel gab sie ihm mit. Sie sagte ihm, die Mordwaffe werde sie verschwinden lassen; im übrigen solle er sofort nach Los Angeles zurückfliegen, und sobald etwas Gras über die Sache gewachsen sei, werde sie nachkommen. Ich vermute, der Kerl wartet jetzt irgendwo darauf, daß die verdammte Schlampe ihr Versprechen einlöst.
    Sobald Calhoun verduftet war, durchsuchte

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