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Pern 01 - Die Welt der Drachen

Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Zukunft würde sie nicht mehr so zimperlich sein.
    Er stellte das Tablett auf einen niedrigen Tisch und holte sich ein paar Felle, auf denen er Platz nahm. Lessa entdeckte Fleisch, Brot, einen Krug mit Klah, einen herrlichen goldgelben Käse und sogar Winterobst. Der Drachenreiter saß einfach da, und auch sie wagte nicht zu essen, obwohl ihr das Wasser im Munde zusammenlief, als sie die reifen Früchte sah.
    Flar sah mit gerunzelter Stirn auf.
    »Auch im Weyr bricht zuerst die Dame das Brot«, sagte er und nickte ihr höflich zu.
    Lessa errötete.
    Sie war nicht mehr an die vornehmen Tischsitten gewöhnt.
    Während der letzten zehn Planetendrehungen hatte sie sich mit Küchenabfällen begnügen müssen.
    Sie brach ein Stück Brot ab, und sie konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor etwas Köstlicheres gegessen zu haben.
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    Zum einen war es frisch gebacken. Und man hatte das Mehl fein gesiebt. Sie nahm den Käse, den er ihr anbot, und genoss das volle scharfe Aroma. Kühner geworden, griff sie nach einer saftigen Frucht.
    »So«, begann der Drachenreiter und legte ihr die Hand auf den Arm.
    Schuldbewusst legte sie die Frucht weg und starrte ihn an.
    Welchen Fehler hatte sie diesmal begangen? Er drückte ihr lächelnd die Frucht in die Hand. Dann sprach er weiter. Sie knabberte an dem Leckerbissen und hörte ihm aufmerksam zu.
    »Merken Sie sich eines: Was auch an der Brutstätte
    geschieht, Sie dürfen keinen Augenblick Furcht zeigen. Und die Königin darf nicht überfüttert werden.«
    Ein Lächeln überflog seine Züge.
    »Eine unserer Hauptaufgaben ist es, die Nahrung des
    Drachen genau einzuteilen.
    Die Frucht schmeckte ihr nicht mehr. Sie legte sie zurück in den Korb. Der Drachenreiter sagte nicht alles, was er wusste.
    Lessa versuchte die tiefere Bedeutung seiner Worte zu erkennen. Sie sah ihn zum ersten Mal als Mensch und nicht als Symbol.
    Und sie kam zu dem Schluss, dass seine Kühle Vorsicht war nicht etwa ein Mangel an Gefühlen. Er musste streng sein, um seine Jugend zu verbergen, denn er zählte kaum mehr Planetendrehungen als sie. Dichtes schwarzes Haar kräuselte sich von der hohen Stirn bis in den Nacken. Die buschigen dunklen Brauen zogen sich zu oft zu einem finsteren Grübeln zusammen. Über der geraden Nase standen scharfe Falten, und die bernsteingoldenen Augen strahlten nur allzu leicht Zynismus oder kühlen Spott aus. Seine Lippen waren schmal und ebenmäßig geformt. Wenn er sich entspannte, wirkten sie beinahe sensibel.
    Aber weshalb musste er einen Mundwinkel ständig zu
    einem verächtlichen Lächeln herunterziehen? O ja, er sah gut 85
    aus, das musste sie sich eingestehen. Er hatte etwas Zwingendes, Magnetisches an sich. Und in diesem Augenblick war sein Gesichtsausdruck aufrichtig.
    Er meinte seine Worte ernst. Er wollte nicht, dass sie Angst hatte. Es gab keinen Grund zur Angst.
    Und ihm lag viel daran, dass sie ihr Ziel erreichte. Das erschien ihr nicht so schwer. Ein junger Drache war sicher noch nicht kräftig genug, um ein ganzes Herdentier zu reißen.
    Und sie verstand es, anderen Geschöpfen ihren Willen aufzuzwingen. Der Wachwher auf Ruatha hatte nur ihr
    gehorcht. Und selbst den Bronzedrachen hatte sie zum Schweigen gebracht, als sie sich auf dem Weg zur Hebamme befand.
    Hauptaufgabe? Unsere Hauptaufgabe?
    Der Drachenreiter sah sie erwartungsvoll an.
    » Unsere Hauptaufgabe?« wiederholte sie. Ihr Tonfall verriet, dass sie sich mit seinen spärlichen Auskünften nicht zufrieden gab.
    »Mehr davon später«, erwiderte er ungeduldig und winkte ab, als sie weitere Fragen stellen wollte.
    »Aber was geschieht denn eigentlich?« beharrte sie.
    »Ich kann Ihnen nur das sagen, was ich selbst weiß. Nicht mehr und nicht weniger. Behalten Sie diese beiden Dinge im Gedächtnis: Zeigen Sie keine Furcht, und überfüttern Sie das Tier nicht!
    »Aber ...«
    »Sie dagegen müssen viel essen. Hier!«
    Er spießte ein Stück Fleisch auf sein Messer und streckte es ihr entgegen. Mühsam würgte sie es hinunter. Als er ihr das nächste Stück anbieten wollte, winkte sie ab und biss tief in die saftige Frucht. Sie musste sich langsam an den Überfluss gewöhnen.
    »Es wird bald wieder bessere Kost im Weyr geben«, stellte er mit einem missmutigen Blick auf das Tablett fest.
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    Lessa zeigte sich überrascht, denn für sie war es ein Festmahl gewesen.
    »Sie schaffen die Menge nicht? Ach ja, ich vergaß, dass man in Ruatha an den letzten Knochen nagt.«
    Sie versteifte sich.
    »Sie haben auf

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