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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Gespräch. Leider treffen Ost und West viel zu selten zusammen. Sie kennen Baron Shadder?«
    »Ich traf ihn im Ista-Weyr.« Moreta erwiderte Alessans Lächeln, denn Shadder von Benden war zweifellos sehr
    populär. Die Wärme und Fürsorge, die er ausstrahlte, hatte stets etwas sehr Persönliches. Sie seufzte. »Es tut mir wirklich leid, daß ich nicht früher kommen konnte. Wer ist sonst noch anwesend?«
    Ein Schatten huschte über Alessans Gesicht. »Im Moment Hofbewohner und Gildemeister von Ruatha, Fort, Crom,
    Nabol, Tillek und dem Hochland«, zählte er knapp auf. »Eine lange Reise für manche von ihnen, aber alle scheinen begeistert, daß das schöne Wetter bis jetzt gehalten hat.« Er beobachtete den regen Handel an den dicht umdrängten Buden.
    »Tilleks Erbbaron kommt vielleicht später mit dem Weyrführer vom Hochland. Baron Tolocamp traf vor etwa einer Stunde ein. Er kleidet sich gerade um.«
    Moreta lachte mitfühlend. Baron Tolocamp war ein tatendur stiger, ungestümer Mann, der stets seine Meinung laut kundtat und sich zum Experten in allen Dingen machte. Da er keine Spur von Humor besaß, waren Gespräche mit ihm anstrengend und langweilig. Moreta ging ihm aus dem Weg, wann immer sie konnte. Seit sie das Amt der Weyr herrin bekleidete, konnte 26
    sie sich seinem Geschwätz allerdings nicht mehr so leicht entziehen wie früher.
    »Wie viele seiner Damen hat er denn mitgebracht?«
    »Fünf.« Alessans Miene war unbewegt. »Lady Uma, meine Mutter, freut sich sehr über die Besuche von Lady Pendra.«
    Moreta wandte den Kopf ein wenig ab, weil sie gegen das Lachen ankämpfte. Ganz Pern wußte, daß Lady Pendra alles daransetzte, eine ihrer zahlreichen Töchter, Nichten oder Kusinen an Alessan zu verheiraten. Alessans junge Gemahlin Suriana war einen Planetenumlauf zuvor bei einem Sporenregen ums Leben gekommen. Baron Leef hatte seinen Sohn nicht zu einer Wiederheirat gedrängt. Viele vermuteten deshalb, daß er Alessan nicht zu seinem Nachfolger ernennen würde. Die Töchter des Barons von Fort galten als tüchtig, waren jedoch alles andere als reizvoll, und Moreta räumte ihnen nur geringe Chancen ein. Aber Alessan würde in der Tat bald wieder heiraten müssen, um die Erbfolge zu sichern.
    »Liegt Ihnen als Weyrherrin von Fort viel an einer Verbindung mit Burg Fort?« Seine Stimme klang kühl und verhalten.
    »Ich denke, Sie verdienen etwas Besseres!« entgegnete Moreta ernst, doch im nächsten Moment prustete sie los.
    »Verzeihen Sie, ich weiß, daß dies eine wichtige Angelege nheit ist ... aber Sie haben ja keine Ahnung, wie Sie klingen!«
    »Wie denn?« Auch Alessan hatte Mühe, ernst zu bleiben.
    »Wie jemand, der in die Ecke gedrängt wird, um dort Prügel zu beziehen! Hören Sie, das hier ist Ihr erstes Fest! Sie sollten es genießen.«
    »Wollen Sie mir dabei helfen?« Der reine Schalk blitzte jetzt in seinen Augen.
    »Kann ich das?«
    »Nun - Sie sind meine Weyrherrin.« Er verbeugte sich übertrieben. »Da Sh'gall Sie nicht begleiten konnte, ist es meine Pflicht, an Ihrer Seite zu bleiben.«
    »Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich Sie ganz in 27
    Beschlag nehmen würde.« Noch während sie das sagte, wußte Moreta, daß sie nicht die Wahrheit sprach. Der junge Mann hatte etwas Rebellisches an sich, das ihr gefiel.
    »Dann wenigstens die meiste Zeit?« Der flehende Tonfall stand in krassem Widerspruch zu den spöttisch blitzenden Augen und Alessans Lachen.
    »Ich kenne meine Pflichten, aber ...«
    »Die jungen Mädchen warten nur darauf, Ihnen vorgestellt zu werden.«
    »Ich habe fast den Eindruck, daß man meinetwegen die
    Heiratskandidatinnen von ganz Pern hier versammelt hat.«
    »Wundert Sie das? Sie sind jetzt eine ausgezeichnete Partie, Baron Alessan.«
    »Suriana hat mich geliebt, nicht meinen Rang«, entgegnete Alessan mit gepreßter Stimme. »Als unsere Heirat arrangiert wurde, hatte ich nichts außer mir selbst zu bieten. Sie nahm mich, wie ich war.«
    Das erklärte, weshalb Baron Leef seinem Sohn Zeit gelassen und nicht sofort auf eine zweite Heirat gedrängt hatte. Moreta war erstaunt und empfand zugleich eine Spur von ... Neid?
    Oder Sehnsucht? »Da hatten Sie mehr Glück als die meisten von uns«, entgegnete sie leise. Wer eine Bindung mit einer Drachenkönigin einging, konnte den Menschenpartner nicht mehr frei wählen. Andererseits verblaßte jede menschliche Partnerschaft neben dem innigen Verhältnis zwischen Reiterin und Drachen ...
    »Ja, und ich war mir dessen voll

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