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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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herb. Das macht der saure Boden von Tillek.«
    »Stimmt, aber Tillek leistet seinen Tribut an den Fort-Weyr nun mal in Form von Wein. Und es ist leichter, Baron Diatis recht zu geben, als mit ihm zu streiten.«
    Alessan lachte.
    Als der Diener mit zwei feingeschliffenen Gläsern und einem Weinschlauch zurückkam, erspähte Moreta in einiger Entfernung Baron Tolocamp, der mit seiner Gemahlin, Lady Uma und den Töchtern im Schlepptau auf sie zusteuerte. Im gleichen Moment verkündete ein Ausrufer den Beginn der Wettrennen.
    »Lady Pendra läßt sich bestimmt nicht so rasch abschütteln«, seufzte Moreta. »Wie können wir ihr nur entkommen?«
    Alessan starrte zum Rennplatz hinüber. »Ich möchte aus einem bestimmten Grund vor allem das erste Rennen mitverfolgen. Wenn wir uns beeilen ...« Er deutete auf die gewundene Straße, die zur Ebene hinunterführte. Aber auf diesem Weg konnten sie der Abordnung von Burg Fort auf keinen Fall entgehen.
    »Das schaffen wir höchstens noch mit Orliths Hilfe ... und sie schläft.« Dann erblickte Moreta ein Gerüst, mit dessen Hilfe am Südende des Hofes eine Mauer errichtet wurde. »Warum sehen wir uns die Sache nicht von dort oben an?« Sie deutete.
    »Großartig! Eine Reiterin kennt eben keine Angst vor der Höhe.« Alessan nahm ihre Hand und steuerte sie geschickt durch die Menschenmenge. Sie entfernten sich immer weiter 31
    von Baron Tolocamp und seinen Damen. Die Leute, die bereits auf der halbfertigen Mauer standen, machten Platz für den Baron und die Weyrherrin. Alessan drückte Moreta sein Glas in die Hand und erklomm geschickt die oberste Reihe der Steinquader. Dann kniete er nieder und gab ihr mit einem Wink zu verstehen, daß sie die beiden Gläser nach oben reichen sollte.
    Einen Moment lang zögerte Moreta. L'mal hatte ihr oft genug eingeschärft, den Weyr mit Würde zu vertreten, besonders wenn die kritischen Blicke von Burgbewohnern und Gildena ngehörigen auf sie gerichtet waren. Aber höchstwahrscheinlich hatte Orlith sie mit ihrer Tollkühnheit angesteckt. Der Tag war herrlich warm - genau das, was sie brauchte, um einmal die Bürde der Verantwortung zu vergessen. Es gab Benden-Wein, Rennen und später sicher Musik und Tanz. Moreta, die
    Weyrherrin von Fort, wollte sich einmal richtig amüsieren.
    Das ist dein gutes Recht, pflichtete Orlith ihr schläfrig bei.
    »Schnell!« drängte Alessan. »Die Renner nehmen schon
    Aufstellung.«
    Moreta wandte sich an den Drachenreiter, der ihr am nächsten stand.
    »R'limeak, kannst du mir nach da oben helfen?«
    »Moreta!«
    »Nun sieh mich nicht so entsetzt an! Ich will das Rennen mitverfolgen, das ist alles!« Sie raffte die Röcke und stieg mit dem rechten Fuß auf R'limeaks verschränkte Hände. »Und jetzt mit Schwung, sonst schürfe ich mir die Nase an den Steinen auf!«
    R'limeak leistete ihren Anweisungen nur halbherzig Folge, und wenn Alessan sie nicht mit starker Hand ge stützt hätte, wäre sie wohl abgerutscht.
    »Wie verdattert er aussieht!« lachte Alessan, und seine grü-
    nen Augen strahlten.
    »Vielleicht tut ihm das Erlebnis gut. Diese blauen Reiter 32
    können unheimlich steif sein.« Sie nahm Alessan ein Glas ab.
    »Ah, was für eine herrliche Aussicht!« rief sie, nachdem sie sich rasch vergewissert hatte, daß die Startschranken noch geschlossen waren. Ihr Blick schweifte vom Fuß der Ruatha-Klippen über die Holzdächer der bunten Verkaufsstände, die leere Tanzfläche, die Felder und die von Steinwällen geschützten Obstgärten bis hin zum Ruatha-Fluß, der vom Eissee hoch droben in den Bergen gespeist wurde. Zwar waren die Bäume noch kahl, und ein später Frost hatte die Weiden bräunlich verfärbt, aber ein seidiger blaugrüner Himmel wölbte sich über der Landschaft, kein Wölkchen war zu sehen, und in der Luft lag eine angenehme Wärme. Moreta sah mit den geübten
    Augen der Drachenreiterin, daß drei Renner verspätet der Startlinie zustrebten.
    »Ruatha wirkt heute so heiter«, sagte sie. »Wenn ich sonst herkomme, sind in aller Regel die Fensterläden verschlossen und die Türen verrammelt, und Mensch und Tier haben sich vor den Sporen in die Innenhöfe geflüchtet.«
    »Dabei haben wir häufig Gäste«, entgegnete Alessan. Seine Blicke waren fest auf die Startschranken gerichtet. »Ruatha liegt äußerst günstig. Fort mag ein gutes Stück älter sein, aber den Vegleich mit unserer Burg hält es nicht aus.«
    »In den Harfner-Archiven steht, daß Fort als Provisorium gleich nach der

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