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Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben

Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben

Titel: Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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durchaus seriösen Eindruck macht.
    Cabot antwortet mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln. „Nun, Sie empfahl mir, die Polizei zu verständigen. Also, Mister Clifton, was kann ich für Sie tun?“
    „Ich bin Privatdetektiv, Sir, und in dieser Eigenschaft zur Zeit in Schottland.“
    „Interessant!“
    „Das ist mein augenblicklicher Auftrag auch. Erlauben Sie mir eine etwas heikle Frage, Sir Cabot?“
    Cabot macht eine einladende Handbewegung. „Sprechen Sie frei von der Leber weg.“
    Perry Clifton richtet sich ein wenig auf. Seiner Miene sieht man an, daß es sich tatsächlich um eine heikle Frage zu handeln scheint. „Gesetzt den Fall, die Internationale Hotel-Ring-Organisation wäre an einem Objekt interessiert, das zu bekommen jedoch Schwierigkeiten bereitet: Wäre in diesem Fall Ihre Organisation bereit, zu — nun sagen wir mal — gewissen Druckmitteln zu greifen?“
    „Sie sprachen von einer heiklen Frage, Mister Clifton. Ich möchte Sie verbessern — das ist eine unverschämte Frage. Aber ich nehme zu Ihrer Entschuldigung an, daß Sie Gründe für eine solche Fragestellung haben.“
    Perry Clifton überlegt nicht lange. „Es handelt sich um Schloß Catmoor, Sir!“
    „Oh, das ist ein wunder Punkt“, gibt Cabot sofort zu, und man sieht, daß ihm allein schon der Name Unbehagen bereitet.
    „Und warum?“
    „Weil es uns in diesem Fall wirklich sehr leid getan hat, daß wir das Objekt nicht bekommen konnten. Wir hatten große Pläne damit.“
    „Heißt das, daß Sie das Schloß heute nicht mehr kaufen würden?“
    „Im Gegenteil, Mister Clifton. Wir würden es sofort und zu jedem Preis kaufen, aber was hat das mit Ihrer Frage von vorhin zu tun?“
    Schon jetzt ist Perry Clifton überzeugt, daß sich Sir Cabot niemals zu dunklen Machenschaften hergeben würde. Diese Erkenntnis macht ihn freier, und er ist entschlossen, alles zu sagen. „Sie schickten damals zwei Herren Ihrer Firma nach Schloß Catmoor, um die Verhandlungen mit den Everbridges zu führen.“
    „Ja“, nickt Robert Cabot. „Es handelte sich um Ed Cursy und Sylvester Scott. Beide sind nicht mehr bei unserer Organisation.“
    Perry sieht überrascht auf. „Beide nicht?“
    „Cursy und Scott fuhren in betrunkenem Zustand in ein Schaufenster. Sie sehen sicher ein, daß unsere Firma auf solche Vertreter keinen Wert legt. Sie wurden fristlos entlassen.“
    Perry sieht nachdenklich vor sich hin. Und fast zwei Minuten lang ist nur das Ticken der altmodischen Standuhr zu hören, die so gar nicht in die erlesene Eleganz des Direktionsbüros paßt.
    Dann fragt er: „Haben Sie eine Ahnung, Sir, was die beiden Leute heute tun?“
    „Scott wanderte kurz nach dem Zwischenfall nach Australien aus. Er soll ein Geschäft mit Altwaren betreiben. Ed Cursy treibt sich meines Wissens in den Vereinigten Staaten herum. Aber Genaues kann ich Ihnen nicht sagen.“
    „Schade, wirklich schade.“
    „Wollen Sie nicht ein wenig deutlicher werden, Mister Clifton?“
    „Ich hoffte im stillen , von Ihnen den Namen Spencer Free-man zu hören.“
    Sir Robert Cabot verzieht amüsiert den Mund. „Spencer Freeman? Sie meinen sicher den Raben-Spencer?“
    Perry zuckt überrascht zusammen. „Was sagen Sie da?“ Immer noch amüsiert, berichtet Sir Cabot: „Spencer Freeman hatte eine Leidenschaft für Raben. Als er eines Tages einen weißen Raben fing, verschenkte er vor Freude sein halbes Gehalt. Er war wirklich ein sympathischer, umgänglicher Mensch. Jeder hatte ihn gern.“
    Perry Clifton ist Cabots Ausführungen mit zunehmendem Erstaunen, ja fast mit Mißtrauen gefolgt. Als dieser jetzt eine Pause macht, fragt er:
    „Wieso war ?“
    „Spencer Freeman ist seit über zwei Jahren tot, Mister Clifton.“
    „Tot?“ Perrys Stimme ist plötzlich rauh und belegt. Das gab es doch nicht! Nein, das mußte ein Irrtum sein. Spencer Freeman tot? Wie konnte er tot sein, wenn er auf Catmoor lebte? Nur für den Bruchteil einer Sekunde taucht in Perry die Vorstellung eines Geistes auf, doch er weist diese Möglichkeit weit von sich. Es fehlte noch, daß er, der nüchterne Detektiv, an Gespenster glaubte! Aber welche Erklärung gab es sonst?
    „Ich glaube, ich schenke Ihnen erst mal einen Whisky ein“, hört er Cabots Stimme wie aus einer anderen Welt herüberklingen. Und dann sagt er „danke“ und kippt das ganze Glas auf einmal hinunter. Das Brennen seiner Magenwände bringt ihn in die Wirklichkeit zurück. „Entschuldigen Sie, Sir, aber ich war wohl für einen

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