Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt
erreichte eine neue, eine ungeahnte Dimension.
Sie tastete nach ihrem Halfter, desaktivierte die Trägersignatur-Sicherung und zog die Waffe hervor. Die virtuelle Visierdarstellung erstand vor ihrem Auge; der SERUN machte sich kampfbereit.
11.
Perry Rhodan
»Ein Energieschirm hat sich über das Raumlandefeld gelegt«, sagte MIKRUJON unaufgeregt. »Ich empfange keine einkommenden Nachrichten mehr. Weder aus der Stadt noch von den peripheren Stationen.«
Gefahr! , sagte sich Rhodan. Augenblicklich hatte er die Testserien vergessen, die den Controllern galten. »Bekommen wir eine Verbindung zu Mondra?«, fragte er.
»Nein. Auch das Funkgerät ihres SERUNS vermag den Störschirm nicht zu durchdringen.«
»Gibt es irgendwelche offiziellen Verlautbarungen über das Warum und Wieso dieses Schirms?«
»Nein. Die Angehörigen anderer Schiffsbesatzungen sind genauso ratlos wie wir. Angeblich sei so etwas noch niemals zuvor geschehen.«
Weil auch niemals zuvor eine unternehmungslustige Terranerin einen Spaziergang durch die Stadt unternommen hat, mit dem Vorhaben, dem Marktleiter auf die behaarten Zehen zu steigen , dachte Rhodan.
Er beobachtete Ramoz. Seit einigen Minuten witterte das Tier in der Luft. Es war aufgestanden und hatte einen nervösen Rundgang durch die Zentrale begonnen.
»Wir steigen aus!«, befahl der Unsterbliche.
»Kann mir nur recht sein.« Icho Tolot zeigte etwas, was er zu einer anderen Gelegenheit einmal als »heiteres Lächeln« definiert hatte. »Es schadet nichts, sich ab und an Füße und Laufarme zu vertreten.«
Perry Rhodan überlegte. Bevor er das Schiff verließ, musste er ein heikles Thema ansprechen. Er wandte sich an MIKRU-JON.
»Können wir uns auf dich verlassen?«, fragte er offen heraus.
»Ich verstehe nicht ...«
»Du hast uns als deine neuen Besitzer akzeptiert, weil wir erfahrene Raumfahrer sind. Bedeutet das, dass du jedermanns Anweisungen entgegennimmst, wenn er dich besucht?«
»Nein. Ich bin auf euch geeicht. Vorerst.«
Schwang in diesem »Vorerst« eine Drohung mit?
Es kümmerte Perry Rhodan herzlich wenig. Wenn ihn sein Gefühl nicht täuschte, hatte Mondra auf dem Markt von Toykana mehr Aufmerksamkeit erregt, als ihnen lieb sein konnte. Alle Konzentration musste seiner Begleiterin gelten. Er hatte keine Zeit und erst recht keine Muße, das eigenbrötlerische Verhalten MIKRU-JONS jetzt zu analysieren.
»Na schön«, sagte er. »Du lässt niemanden außer Mondra, Icho und mich an Bord. Verstanden?«
»Verstanden.«
»Wir sorgen so rasch wie möglich dafür, dass dieser Schutzschirm desaktiviert wird, und melden uns dann per Funk.«
»Alles klar. – Wenn ich noch einen Vorschlag machen dürfte?«
»Bitte.« Perry Rhodan hatte sich längst an die unorthodoxe und selbstständige Weise gewöhnt, mit der sich MIKRU-JON einbrachte.
»Ich würde euch empfehlen, Ramoz in die Stadt mitzunehmen.«
Der Unsterbliche beobachtete das Tier. Es war unruhig, es kratzte mit seinen Krallen über die Einfassung des abwärts führenden Antigrav-Liftes, so, als wollte es MIKRU-JON so rasch wie möglich verlassen.
»Ramoz könnte helfen, eure Begleiterin wiederzufinden«, ergänzte das Schiff. »Mondra hat mir gegenüber mehrmals erwähnt, dass zwischen ihr und dem Tier eine Art Band entsteht.«
Das deckte sich durchaus mit Rhodans Beobachtungen. Dennoch: Ihr Ausflug war nicht ungefährlich.
»Na gut«, sagte Perry Rhodan. »Schauen wir, wozu unser kleiner Säbelzahnluchs gut ist.«
Ramoz bedachte ihn mit einem Blick, der erahnen ließ, dass er den Unsterblichen sehr wohl verstanden hatte und mit der Titulierung »Säbelzahnluchs« keinesfalls einverstanden war.
*
Sie hatten MIKRU-JON kaum verlassen, als der Schutzschirm rings um den Raumhafen erlosch. Eine teilnahmslose Stimme entschuldigte sich im Namen des Marktleiters und meinte, dass dieser Schritt notwendig gewesen sei, da man einer »Verschwörung« auf der Spur gewesen war.
»Ich kann mir gut vorstellen, wer der Kopf dieser angeblichen Verschwörung ist«, sagte Rhodan düster und aktivierte augenblicklich sein Funkgerät.
Nichts.
Keine Antwort und auch keine Reaktion ihres SERUNS, dessen Positronik sehr wohl in der Lage war, selbstständige Entscheidungen zu treffen.
»Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut«, murmelte er. Er ließ sich von Icho Tolot auf dessen breite Schultern hieven, während Ramoz neben dem Haluter herstreunte.
»Dir ist bewusst, dass man auf uns vorbereitet ist?«, fragte Icho
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