Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel
an deinem Geschmack müssen wir noch arbeiten.«
Lexa verwirbelte die Wolke mit mehreren kräftigen Schlägen, bis er wieder klare Sicht hatte.
»Was ist los, Duncan?«, fragte er. »Was ist mit Furtok?«
»Ah, um genau zu sein, geht es nicht direkt um ihn«, räumte der andere ein. »Nicht in erster Linie, aber du bekommst vielleicht die Gelegenheit, dein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Oder willst du nicht mehr?«
»Du fragst nicht im Ernst, oder?« Der Oberst winkte fahrig ab. Er hatte noch keinen Moment still gestanden, seit er den kleinen Lagercontainer betrat, in den ihn sein alter Freund bestellt hatte. Sie waren allein, niemand arbeitete zu dieser Zeit. Der Komplex an der Flanke der Stardust-Nadel diente vornehmlich Wissenschaftlern als Abstellmöglichkeit für derzeit nicht benötigtes Gerät und andere Arbeitsmaterialien. »Furtok hat den Bogen überspannt, und das weiß er auch. Also, raus damit! Hat es mit der Halle des Galaktischen Rätsels zu tun?«
Es konnte keine Bagatelle sein, wegen der ihn Legrange geweckt hatte – wohl wissend, was für einen Abend er gerade hinter sich hatte. Seine »Rache« an Rikoph Furtok allein konnte es auch nicht sein, denn die lief ihm nicht davon. Was also steckte hinter dem Dringlichkeitsanruf?
Duncan Legrange, mit dem ihn seit fast dem Tag, an welchem sie festgestellt hatten, dass sie als TLD-Agenten ein ähnlicher Weg ins Stardust-System geführt hatte, eine enge Freundschaft verband, war ihm in letzter Zeit fast ein wenig unheimlich geworden. Der Whistler-Vertraute schien wie kein anderer in der neuen Heimat Quellen zu haben, die selbst mit alter Geheimdienstroutine nur schwer zu erklären waren. Zum Teil hing es natürlich mit der Tatsache zusammen, dass Legrange bis zu Whistlers Gleiterunfall vor zwei Monaten eng mit dem Administrator zusammengearbeitet hatte und quasi über alles informiert war, was sich innerhalb des Systems zutrug. Aber seit Whistler von der Bildfläche verschwunden war und sein Gegner die Wahl zum Administrator der Stardust-Union gewonnen hatte ...
»Also schön, pass auf.« Duncan Legranges dunkelbraune Augen signalisierten, dass das Vorgeplänkel zu Ende war. »Es geht um Vorremar Corma, unseren neuen Administrator, und seinen Intimus Huslik Valting.«
»Sein Paradegaul im Wahlkampf.« Lexa seufzte. »Ich habe nie verstanden, wieso der Mann das mit sich machen lässt. Corma benutzt ihn und führt ihn vor wie einen – Narren. Eine Zugnummer, eine Zirkusattraktion.«
»Das ist seine Sache, man sollte meinen, er wäre alt genug, das für sich selbst zu entscheiden«, winkte Legrange ab. »Er hätte sicher kaum mitgemacht, wenn es sich nicht für ihn ausgezahlt hätte – und wenn auch nur in Anerkennung und Aufmerksamkeit. Aber darum geht es jetzt nicht, Lexa. Ich habe gehört, dass die beiden in wenigen Minuten in der Halle des Galaktischen Rätsels erwartet werden.«
»Etwas ungewöhnlich um diese nachtschlafende Zeit, meinst du wohl«, vermutete Lexa. »Aber weiter.«
»Ich weiß weiterhin, dass Furtoks Nachrichtendienst ebenfalls Wind bekommen hat und sich für die Sache interessiert. Etwas ist im Busch, Lexa, und ich will wissen, was. Die Routinearbeiten der Wissenschaftler in der Halle gehen normal voran. Es gibt keine ungewöhnlichen Entdeckungen oder Funde, davon hätten wir gehört. Was will der Siganese also hier, mitten in der Nacht und ohne Öffentlichkeit?«
Lexa bedachte ihn mit einem langen, skeptischen Blick. »Wenn ich dich nicht besser kennen würde, könnte ich glauben, dass du Gespenster siehst. Der Wahlkampf ist gelaufen, dein Freund Whistler hat sich seit dem Unfall, wie du sagst, völlig zurückgezogen. Also warum lässt du ihn nicht einfach machen? Selbst wenn er meint, spät in der Nacht mit seinem Lakaien vielleicht die Entdeckung seines Lebens machen zu können, was geht es uns an?«
»Ich kann es nicht sagen«, gab Legrange zu. »Ich weiß nur, dass mein Alarmlämpchen blinkt, und zwar verdammt hell.«
Lexa zögerte immer noch.
»Und unser Freund von der Interstellaren Achtung scheint den gleichen Alarm zu hören, wenn ich dich daran erinnern darf. Einer von uns mag sich etwas einbilden – aber gleich beide auf einmal?«
*
Der Deflektor, den Duncan Legrange mit süffisantem Grinsen präsentierte, war der eindeutige Beweis dafür, wie sicher er sich seiner Sache gewesen war, wozu allerdings nicht sehr viel Menschenkenntnis gehörte.
Er hatte gewusst, dass Lexa nicht »Nein!« sagen würde, dazu kannten
Weitere Kostenlose Bücher