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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Stürme.
    Die erste Generation hat den Tod , echote der Spruch in Whistlers Kopf, den Huslik Valting bei seinen Wahlkampfauftritten inzwischen fast bis zur Unerträglichkeit strapazierte, die zweite Generation hat die Not, die dritte Generation hat das Brot.
    Der Text stimmte, daran konnte auch die Farce nichts ändern, zu der Valtings anfängliches Engagement für die Paradiesvögel mittlerweile mehr und mehr verkam. Und diejenigen, die sich derzeit den Herausforderungen Katarakts stellten, waren in dieser Aufreihung die Generation Nummer zwei.
    Der Aufbau der Stardust-Planeten verlief nicht so glatt, wie sich die Siedler das anfänglich vorgestellt hatten. Sie waren nach wie vor gefordert von einer Natur, die sich in millionenjähriger Evolution ohne sie eingespielt hatte. Der Mensch war darin nicht vorgesehen gewesen und musste sich seinen Platz hart erkämpfen – und manchmal auch darum betteln.
    In all den Jahren hatten sie vieles gelernt. Markige Sprüche wie »Macht euch die Welten untertan« nahm niemand mehr in den Mund.
    Neben den örtlichen Herausforderungen einer eigenwilligen Natur sorgten auch die Hyperstürme im Sternhaufen Far Away für Schwierigkeiten. Einige Probleme ließen sich aus eigener Kraft bewältigen, andere nicht. Die Stürme zwischen den Sternen gehörten dazu.
    Doch alles in allem durften die Stardust-Menschen mit dem von ihnen Geleisteten zufrieden sein. Die Bevölkerung wuchs, und die Lage auf den »kritischen« Planeten, nicht nur Katarakt, hatte sich insgesamt stabilisiert.
    »Wir haben doch gute Arbeit geleistet, oder nicht?«, sagte der Administrator. »Wir haben kein schlechtes Fundament gelegt.«
    »Sprichst du mit mir?« Legranges Blick war eine Mischung aus Überraschung, Zweifel und mildem Spott. »Oder übst du dich gerade in positiver Autosuggestion?«
    »Ach was.« Whistler winkte ab. »Lass einem alten Mann seine ...«
    »Da kommt was auf uns zu«, wurde er jäh unterbrochen. »Besser, du passt jetzt auf und hältst dich fest, Timber.«
    Whistler sah ihn fragend an, dann die Displays vor dem Piloten.
    Dann die schwarze Wand, die sich vor ihnen auftürmte, wie einen Augenblick zuvor von unsichtbarer Künstlerhand in die Gegend gemalt.
    »Wenn hier was zukommt , dann wir auf die Front, und zwar viel zu schnell«, redete er, nur um etwas zu sagen. Seine Sinne waren nach vorne gerichtet, suchten die Quelle der Gefahr, versuchten zu verstehen, was sich der verstandesmäßigen Erfassung entzog.
    Die schwarze Unwetterfront wölbte sich heran wie in einem extremen Zeitraffer. Sie quoll in die Welt, explodierte nach den Seiten, nach oben in den eben noch klaren Himmel und unten die zerklüfteten Täler und Senken des Gebirges, das sie immer noch überquerten. Die Großinsel Candall grüßte mit seiner ganzen wilden und bizarren Schönheit.
    »Halb so wild, Timber«, knurrte Legrange. »Sieht sicher wieder viel schlimmer aus, als es ist. Ein Eissturm, ein heftiger Brocken, aber wir haben schon ...«
    »Was?«, fragte Whistler alarmiert, als der andere jäh verstummte. »Was ist los, Duncan?«
    »Der Antrieb, verdammt!« Der Pilot winkte ab.
    Whistler hörte sämtliche inneren Alarmglocken schrillen. »Was ist mit dem Antrieb? Und was ist ... das?« Er versteifte sich in seinem Sessel.
    »Das verdammte Ding blockiert!«
    Goor-Tafelberg , las Whistler aus der Kursinfo. Und er sah, dass sie keine Chance mehr hatten, einem Aufprall zu entgehen. Die in grellem Rot vor Legrange blinkenden Lichter zerfetzten die Illusionen noch schneller, als die Sturmfront sich vor ihnen aus dem Nichts heraus aufgebaut hatte – der Eissturm, der sie in diesem Moment mit elementarer Wucht erreicht hatte und aus allen Träumen von einem komplikationslosen Flug fetzte. »Wir sind bruchsicher, unsere Kisten sind vielleicht primitiv, aber sie halten was aus!«
    Legranges Finger huschten über die Schirme und berührten Kontaktfelder. Er hetzte Befehle in die Akustikfelder der Steuerpositronik. Sein herbes Gesicht glitzerte von tausend winzigen Schweißperlen.
    »Duncan, pass auf!« Whistler riss die Arme vors Gesicht.
    Schwarz.

3.
    4. August 1377 NGZ
    Aveda, Stardust City, gegen drei Uhr in der Nacht

    Maximilian Lexa drehte sich. Nein, das stimmte so nicht. Die Welt drehte sich. Um ihn. Um seinen Kopf.
    Nein. Um das Bett.
    Nein. Um die Positronik.
    Um dieses gottverdammte Schrillen, die bizarre Melodie, die er so hasste wie die Pest.
    Genau wie den Papagei, der seinen Namen kreischte.
    » Lexa, steh auf!

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