Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet

Titel: Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
der gut gefüllten Bar hielten sich auch Leute aus anderen Abteilungen auf. Dennoch war die Gruppe der Wissenschaftler nicht zu übersehen, obwohl nur die Wenigsten weiße Arbeitskittel trugen.
    Eindeutig dominiert wurde die Runde von einem fast zwei Meter großen, recht korpulenten, bärenhaft behäbig wirkenden Terraner, dessen dunkel gebräunte Bronzehaut runzlig und von Altersflecken übersät war. Die grünen Augen jedoch funkelten enthusiastisch wie eh und je.
    Ich erkannte ihn auf Anhieb. Der Mann war eine lebende Legende. Er musste über zweihundert Jahre alt sein. Schließlich hatte er noch bei keinem Geringeren studiert als bei Myles Kantor persönlich.
    Nachdem ich meinen Namen genannt hatte, deutete ich eine Verbeugung an. »Äußerst erfreut, deine Bekanntschaft zu machen, Oberstleutnant Tica.«
    »Außer Dienst, geschätzte Kollegin. Mittlerweile ist der Oberstleutnant ade, hoho. Kleines Wortspielchen. Den Titel habe ich auf der BURTON geführt; aber hier genügt Professor – oder noch besser: schlicht Chucan.«
    Er schüttelte mir die Hand. »Wir ›Alten‹, wie man uns, leider zutreffend, der Einfachheit halber kollektiv schimpft, sind schon froh, dass man uns überhaupt gewähren lässt. Du musst wissen, ein Gutteil derer, die hier herumlungern, gehörte schon im vorigen Jahrhundert zum Team der Kantor-Werft auf Titan, das mit der Erforschung der Metaläufer-Technik befasst war. Nicht ausschließlich, man hat sich natürlich auch ins Projekt Saturn eingebracht, wie denn nicht, GALILEO ist nun mal ein faszinierendes Objekt. Aber die JULES VERNE beziehungsweise die auf Evolux installierte Technologie stand stets an erster Stelle, und als sie – die VERNE, nicht die Technologie – endlich doch ihren Marschbefehl erhielt, womit übrigens kaum jemand mehr gerechnet hatte ... Wo war ich? Ah ja: Wir blieben einfach an Bord. Die hätten uns schon mit Gewalt delogieren müssen, nicht wahr, Freunde, freiwillig wären wir nämlich nicht gegangen, und in Anbetracht unserer ...«
    »Kurz, wir sind immer noch da«, unterbrach ihn die Frau neben ihm sanft, aber bestimmt.
    Sie reichte Chucan Tica, dessen sprichwörtlich weitschweifige Redeweise ich soeben leibhaftig erlebt hatte, kaum bis zur Brust. Die abnormal großen Augen und die auffällige Behaarung der Handrücken wiesen sie als Yornamerin aus. »Des Weiteren stellt diese Expedition mit hoher Wahrscheinlichkeit unsere letzte Chance dar, nochmals auf große Fahrt zu gehen. – Ich bin übrigens Thalia Masoon.«
    Das hatte ich mir schon gedacht. Masoon galt als führende Halbraum-Expertin.
    Seit Jahrzehnten widmete sie sich der Sichtung jener Hinterlassenschaften von Arno Kalup, die seinerzeit mangels ausreichender Energieversorgung nicht hatten umgesetzt werden können. Ich hatte zahlreiche Artikel von ihr darüber gelesen, dass in Kalups Schubladen noch manche Schätze der Hebung harrten.
    Khapeth-Shepar und Barima Axapan waren ebenfalls anwesend. Dir, mein Sohn, werden diese Personen vielleicht nicht viel sagen; obwohl nach der Hyperphysikerin und Hypermathematikerin der Axapan-Effekt benannt worden ist, welcher die potenzielle, repulsive Überladungsreaktion eines Paratronschirms beschreibt.
    Jedenfalls nahmen mich die Koryphäen der VERNE-Wissenschaftssektion überaus freundlich und ohne jegliche Animositäten in ihrer Mitte auf. Da hatte ich andernorts schon ein wesentlich unerquicklicheres, von Neid und Misstrauen geprägtes Arbeitsklima erlebt!
    Den Ton gab zwar, wie wohl seit Jahrzehnten gewohnt, Chucan Tica an. Offiziell Ranghöchster war jedoch ein anderer, äußerlich im wahrsten Wortsinn ungleich Kleinerer.
    *
    Er saß auf der Theke in einem Liegestuhl, der einer Puppenstube entnommen schien.
    Uturan Kook war nur elf Zentimeter groß. Den dunkelgrünen Teint seines hageren Gesichts sprenkelten erste Alterspigmente.
    Der Siganese hatte sich schon in den letzten Jahren vor dem Hyperimpedanz- Schock mit dem »Meganon-Faktor« sowie den zu erwartenden Auswirkungen eines erhöhten Hyperwiderstands beschäftigt und einige viel beachtete Simulationen entwickelt. Er leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Hawk-Kompensationskonverters, wie auch zur Verbesserung der Gravotron-Sublichttriebwerke.
    Seit die JULES VERNE Mitte 1350 NGZ im Zentralschacht der Kantor-Werft am Südpol von Titan stationiert worden war, fungierte er als Leiter des Forschungsteams. Als fast genau hundert Jahre später die neue Besatzung des Verbundschiffes berufen

Weitere Kostenlose Bücher