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Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet

Titel: Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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wurde, stand völlig außer Frage, dass Oberstleutnant Kook den Posten des Chefwissenschaftlers bekleiden würde. Niemand sonst beherrschte gleichermaßen perfekt Theorie wie Praxis der Hyperphysik.
    Vielleicht fragst du dich längst, Lethem, wozu dieses so hervorragend besetzte Team dann auch noch ausgerechnet deine Mutter von der STYX angefordert hatte. Dieselbe Frage stellte ich einige alkoholfreie Drinks später Uturan Kook.
    »Wurde dir denn noch nicht mitgeteilt, wohin unsere Reise geht?«, erklang es wohlmoduliert aus dem Stimmverstärker des Siganesen.
    »In diesem Fall bitte ich um Verständnis dafür, dass ich dem Expeditionsleiter nicht vorgreife. Ich nehme an, er möchte dir seine Beweggründe persönlich erläutern.«
    »Atlan? Persönlich?«
    Ja, Sohnemann: Atlan.
    *
    Der unsterbliche Arkonide suchte mich, man höre und staune, einige Stunden nach dem von Tica ironisch als »Eierkopf-Kränzchen« bezeichneten Jour Fixe in meiner Kabine auf.
    »Es gibt einige Dinge, die ich mit dir unter vier Augen besprechen muss«, sagte Atlan da Gonozal, während er in dem angebotenen Sessel Platz nahm und die Beine übereinanderschlug. »Ich erlaube mir daher, dich in deiner Privatsphäre zu belästigen.«
    »Du belästigst mich nicht.« Der Gedanke erschien mir absurd. »Vielmehr ist es mir eine Ehre ...«
    »Ja, ja.« Er hob abwehrend die Hand. »Lass uns bitte die Höflichkeiten überspringen und gleich Klartext reden. Wir fliegen zur Hades-Dunkelwolke.«
    »Ich dachte, Coffoy ...«
    »Eine der Zwischenstationen. Das wichtigste Ziel ist einstweilen aus Sicherheitsgründen nur der Führungscrew bekannt. Ich habe es nicht allgemein verlautbart, weil man nie wissen kann, was unterwegs schiefgeht. Falls beispielsweise die Besatzung eines Beibootes bei einer Außenmission in Gefangenschaft gerät, soll die Gegenseite nicht erfahren, wohin sich das Hauptschiff wenden wird.«
    »Leuchtet ein.« Ein wenig zeitverzögert, begann ich zu verstehen, was er von mir erwartete.
    »Die Hades-Dunkelwolke ist dir aus der Literatur bekannt.« Es war eine Feststellung, keine Frage. Atlans Unterton vermittelte, dass er mich nicht beleidigen wollte.
    »Ein Klassiker meines Fachs, in mehrfacher Hinsicht. Erstmals, äh ... zu Beginn des fünfundzwanzigsten Jahrhunderts alter Zeitrechnung erwähnt, wenn ich mich nicht irre. Die Dichte der Gas- und Staubmassen dort ist um das Hunderttausendfache höher als bei der durchschnittlichen interstellaren Materie und erreicht Werte, wie sie normalerweise nur bei Globulen auftritt, der ersten Entwicklungsstufe von Sternen.«
    »Stimmt genau.«
    Der Zellaktivatorträger nickte anerkennend. »Als die CREST III Ende Januar 2404 in dieses Gebiet eindrang, waren im Sublichtbereich trotz damals neuartigem HÜ-Schirm nur Geschwindigkeiten bis zu zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit möglich. Damit nicht genug: Die Staubmassen schienen die Struktur des Hyperraums selbst zu beeinflussen.«
    »Als Erklärung dafür wird in der zeitgenössischen wissenschaftlichen Debatte die Theorie favorisiert, dass diesen Effekt mikroskopisch kleine Hyperkristalle verursachen, welche in die staubförmige Materie eingebettet sind.«
    »Stell dein Licht nicht unter den Scheffel, Iris. Die fundiertesten, weithin anerkanntesten Argumente für besagte Theorie hast du formuliert.«
    Ich spürte, wie ich errötete. Atlan konnte man nichts vormachen. Er war nun mal mit einem untrüglichen Gedächtnis gesegnet.
    »Ich bin in der Charon-Wolke aufgewachsen und von klein auf mit vergleichbaren Phänomenen konfrontiert worden«, erinnerte ich ihn unnötigerweise. »Mein Vater und meine Mutter sprachen zum Frühstück, beim Mittag- und Abendessen darüber.«
    »Umso bewundernswerter, dass du trotzdem denselben Forschungszweig eingeschlagen hast.«
    »Wenn du’s wissen willst: Ich wollte ihnen beweisen, dass auch ihr Nesthäkchen etwas draufhat. Aber ich kann keine Blumengärten leiden und ich hasse Schwertlilien, obwohl ich nach einer getauft wurde.«
    »Aus unserem Kampf gegen die Wunden der Vergangenheit«, sagte der Arkonide versonnen, »erwachsen die Wunder der Zukunft. – Apropos: Jemand hat dem Flottenkommando intime Details über deine Person zugespielt. Jemand namens Runhold Leadbelly.«
    »Mein. Ex. Gatte.« Ich brachte die Silben kaum heraus, erbrach mich fast daran. »Was behauptet er?«
    »Du wärest nicht schwindelfrei, daher für Raumeinsätze ungeeignet.«
    Ich war fassungslos, wie vom Donner gerührt. Stell dir vor,

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