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Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet

Titel: Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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schlug die Hände zusammen und erhob sich aus dem Sessel. »Das war’s von meiner Seite. Hast du Fragen?«
    »Ja. Ähem. Warum gerade die Hades-Dunkelwolke?«
    »In ihrem Umfeld wurde eine signifikant hohe Aktivität von Schlachtlichtern der Frequenz-Monarchie angemessen.«
    »Verstehe. – Noch etwas. Der Pedophysiker Ponson Merez ... Inwieweit hat er damit zu tun?«
    »Voraussichtlich gar nicht. Ich habe ihn aufgrund anderer Überlegungen angefordert, die mir jedoch derzeit nicht spruchreif erscheinen.«
    Sollte bedeuten: Lass es darauf beruhen, altes Mädchen. Kümmere dich um deinen eigenen Kram.
    »Danke für die offenen Worte.«
    »Nichts zu danken. Ich weiß, was ich an dir habe.«
    An der Kabinentür hielt Atlan inne, drehte sich noch einmal um und fragte verschmitzt: »Wolltest du dich bei der Gelegenheit nicht nach deinem Sohn erkundigen?«
    Ich fühlte mich durchschaut. Tatsächlich brannte mir die Frage auf den Lippen. Aber Atlans Besuch derart auszunutzen, wäre mir zu persönlich und unprofessionell erschienen, nachgerade peinlich.
    Der unsterbliche Arkonide wischte meine Bedenken mit einer beiläufigen Handbewegung hinweg.
    »Die Dateien stehen unter Geheimhaltung, doch so viel kann ich dir sagen: Lethem Shettle hat mit dem ersten Flottenkontingent via Situationstransmitter Andromeda erreicht und befindet sich derzeit an Bord eines der Schiffe, die unseren alten Stützpunkt Gleam in Andro-Beta sichern sollen. Mehr weiß ich selbst nicht, da wir über diese Entfernung keine Funkverbindung unterhalten können.«
    »Er wird sein Bestes geben.«
    »Davon bin ich überzeugt. Du auch, nicht wahr?«
    Ja. Ich auch.

Intermezzo:
    Pfropf

    Bös verunfallt.
    Viel abgebrochen, zu viel. Kromng hat Schmerzen, aber zu wenig. Verlust zu groß. Will trauerharzen; kann nicht mal das.
    Weil fehlen: Teile von Tragfächer, von Nährwurzeln, von Sinnwipfeln.
    Von alles .
    Kromng urarg lädiert. Verkrüppelt. Zermantscht. Wird sterben müssen.
    Mag nicht, müht sich, kann jedoch nicht mehr dagegen anwachsen. Zu wenig übrig.
    Ja, wird wirklich sterben müssen. Schon wieder. Verflixung!
    Ausfluchtslosigkeit missfällt Kromng sehr. Hatte Zukunft, hochtreibende Pläne. Gute Hinaufsicht, spitze Gipfelgefühl.
    Stattdessen jetzt: Schatten, Nässe, Bitterfäulnis. Kromng weiß nicht, wohin abgestürzt; jedenfalls tief hinab. Kann nicht mehr erkennen, spürt aber am Nadeldruck: weit, weit unten.
    All die Anstrengungen ganz umsonst. Dabei so gut gepasst. Ideal vereinigt. Von Krn die Luftlust, von Omg der Bestemm. Mitsammen zur Höhe geneuborn.
    Ha, Weichgetier!
    Kromng rollt sich, bei jeder Drehung abbröckelnd, weiter. Keine Fühlung, wohin. Nur Qualen, viele kleine; kein Anflug von Berichtigung.
    Aus.
    Kromg will nicht wahrhaben und weiß doch: vorbei, vorüber , Ende.
    Rollt, rollt langsam, etwas schneller – und bumst an Hindernis. Probiert schieben: nein, zu fest und schwer. Probiert links vorbei, rechts vorbei: vergeblich.
    Ebenheit. Kein Gefälle, keine Stufen. Und nicht der geringste Unterwind. Aufplustern zwecklos. Sackweg. Nichts offen, weder vor noch zurück, weder hinunter noch hinauf.
    Aus.
    Nur einfalten, anwelken, verrotten. Elend verkommen, ungestürmt, einsam. Ruchlos.
    Kromng zieht ein. Sondert ein wenig Harz ab, fängt dann an zu sterben.
    Und stirbt ... nicht.
    Über die dorrenden Wipfel streicht Hauch. Berührung, zart, von sachten Zweiglein.
    So hat Kromng den Tod erwartet: Bewehrt mit milden Dornen, liebevoll schnittig. Umschlingend, abdunkelnd. Alle Fehler in grandioses Verzeihen auflösend.
    Ist aber nicht. Nicht der Große Wirbelbusch, sondern ein kleiner, ganz normaler.
    Heißt Uja. Tippt fröhlich auf Kromngs verbliebene Ästchen:
    He, Dürrer! Bist ziemlich übel beisammen, was? Hast dir zu viel zugemutet, armer Strebling. Welch ein Glück, dass es mich hierher vertrieben hat!
    Uja entert Kromng, erzwingt die Entblätterung, die Reduktion hin zum jeweils Wesentlichen, die Pfropfung. Sie fallen, erschöpft vom wilden Akt, in tiefen Schlummer.
    Wieder erwacht, aufgeweckt vom Höhenhunger, ballt sich die vereinigte Gier und wickelt sich aus dem nassen, fahlen Kokon. Schüttelt die überzähligen Nadeln beiseite und spreizt und entfeuchtet sich, bereiter denn je, und braucht, breitzweigig gespelzt, gar nicht lang zu warten, bis die neue Lust einfährt in die entmatteten Glieder.
    Wind kommt auf, stärker und stärker, richtiger sattgoldener Sturm!
    Ho – jodo – ho!
    Kujromnag schnalzt weg vom Boden,

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