Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam
Deflektors zu bleiben. Doch das Bewegungsmuster der Verfolger deutet darauf hin, dass sie zwei Zielobjekten hinterherhetzen.«
Eine weitere Ungereimtheit.
Lethem Shettle schaltete Adam Carden weg und befahl seinen Leuten, noch mehr Tempo zu machen. »Diesmal entwischen sie uns nicht!«
*
Sie flogen in die Halle, verteilten sich im Schutz ihrer Schirme und nahmen dann die Positionen ein. Die Maahks näherten sich beunruhigend rasch. Anais fand keine Zeit, Angst zu empfinden. Der SERUN reicherte die Atemluft mit Sauerstoff an, Amber positionierte sich schützend vor ihr.
Ein Pfeifen ertönte. Spionsonden waren während der letzten Minuten dank Cardens Arbeit zum Leben erwacht. Sie zeichneten den Weg der Maahks nach.
Die Wasserstoffatmer flogen durch den gegenüberliegenden Eingang in die leer geräumte Halle. Sie nahmen einen Haken schlagenden Maahk unter Beschuss. Auch er verzichtete auf den Deflektor. Er tat sein Bestes, um den Verfolgern auszuweichen; doch ein Ende der Hetzjagd war abzusehen. Immer wieder leuchtete sein Individualschirm hellrot auf.
Anais fühlte Wut hochsteigen. Die Maahks scherten sich um keinerlei Konventionen. Sie hatten Power Center mit Waffengewalt lahmgelegt, schwere Zerstörungen angerichtet, sie traten das Recht der Galaktiker auf deren Herrschaftsgebiet mit Füßen – und sie wollten töten. Zudem war das Schicksal der Stationsbesatzung ungeklärt ...
»Feuerbereit machen!«, ordnete Lethem Shettle an. »Schützt den verfolgten Maahk, ohne die anderen zu töten. Feuer auf mein Kommando.«
Noch 400 Meter. Noch 300. Gleich würde ...
Ein Maahk materialisierte unvermittelt neben Anais. Erschrocken fuhr sie zusammen und richtete ihre Waffe auf den Fremden. Wie konnte das geschehen? Warum hatten die Orter und Spionsonden von PC-I ihn nicht erfasst?
Sie krümmte den Finger um den Abzug – und zögerte.
Der Maahk erstarrte, brach vor ihren Augen zusammen und blieb mit weit aufgerissenen Augen, die unter dem Helm seines Raumanzugs zu erkennen waren, auf dem Boden liegen.
Er starrte – so hatte Anais den Eindruck – seelenlos ins Leere. Er war tot. Gestorben ohne ersichtliche Feindeinwirkung.
»Kümmere dich um die Lebenden, verdammt noch mal!« Lethem riss sie von der Leiche weg, deutete auf die heranstürmenden Wasserstoffatmer und befahl: »Feuer frei!«
Anais besann sich ihrer Verantwortung. Sie feuerte vor die Beine der Maahks. Die Wasserstoffatmer verschwanden hinter einer hell lodernden Feuerwand; der Boden begann zu glosen, das Fauchen der Waffen wurde von Wänden und Decken zurückgeworfen und erzeugte eine irre Geräuschkulisse.
In der Schlacht ist alles laut und schmutzig und grässlich.
Fünfzehn Maahks bremsten abrupt ab, während der Verfolgte weiterstürmte.
»Helft mir!«
Seine Stimme klang aufgeregt. »Ich bitte um Asyl!«
Er kam heran, stürzte vor Lethem Shettle auf die Knie, schwer atmend, völlig erschöpft. Anais sah ein Gesicht, das hinter grüngelben Gasschlieren im Inneren seines Schutzanzugs verzerrt wirkte.
»Feuer einstellen!«, befahl der Major. Er stellte sich schützend vor den einzelnen Maahk und barg ihn im hastig erweiterten Inneren seines Schutzschirms.
Anais folgte dem Befehl. Ihre Körperwerte waren beunruhigend angestiegen. So hoch, als hätte sie soeben einen Marathonlauf hinter sich gebracht.
»Ich habe wichtige Informationen über Perry Rhodan«, sagte der Maahk. Er erhob sich, straffte seinen Körper und blickte nun auf Lethem Shettle herab.
Anais behielt die Wasserstoffatmer im Auge. Sie standen da, scheinbar unschlüssig. In ihren Armen trugen sie überschwere Strahler, hielten die Läufe allerdings zu Boden gerichtet. Immer wieder musste sich Anais in Erinnerung rufen, dass die Wasserstoffatmer der Logik den Vorzug gaben. Sie sahen sich einer Übermacht gegenüber, also würden sie nicht angreifen.
Oder?
»Warum wirst du verfolgt?«, fragte Lethem Shettle.
»Rhodan müsste sich mittlerweile in Hathorjan aufhalten«, keuchte der Maahk, ohne auf die Worte des Majors zu achten. »Hattet ihr Kontakt mit ihm?«
Einer der Verfolger trat einen Schritt vor.
»Ich bin Grek-1«, sagte er, »und ich verlange, dass dieser da an uns übergeben wird.«
Anais behielt den Wasserstoffatmer im Visier, achtete selbst auf die geringste seiner Bewegungen. Sie blieb misstrauisch.
»Er hat uns um Asyl gebeten!« Lethem Shettle verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich bin gewillt, ihm aus mehreren Gründen unsere Unterstützung zu
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