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Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Kabine war Teil eines über die Jahrhunderte gewachsenen Komplexes. Eine Struktur, die es an Unübersichtlichkeit mit dem Leitungsnetz des Schiffes aufnehmen konnte. Vandur hatte die ersten Jahre seiner Herrschaft auf den vergeblichen Versuch vergeudet, in ihm heimisch zu werden.
    Schließlich hatte er die Lösung für sich gefunden: eine neue eigene Kabine, mit vier auf vier Metern kleiner als der Raum, der einem gewöhnlichen Sippenangehörigen zustand. Einfach, überschaubar und ganz sein Eigen. Den übrigen Komplex ignorierte er fortan.
    Seitdem lebte es sich leichter. Und Vandur hatte den Verdacht, dass er nicht als Erster diesen Weg gegangen war. Wie sonst wäre der Komplex entstanden? Aus welchem Grund hatte jeder neue Patriarch sich seinen eigenen Raum erschaffen, in dem er sich frei von den Geistern der Vergangenheit fühlte?
    »Wieso?«, fragte er seine Tochter.
    »Ich habe weiter nachgeforscht.«
    »Die Geschichte, die sie uns aufgetischt haben, ist falsch?«
    »Nein.« Kithara schüttelte den Kopf. Ihr Kleinkindkörper, der zu wenige Masse und Muskeln hatte, um auf seinem Platz zu beharren, schwang in der Bewegung mit. »Es gibt keine Diskrepanzen.«
    »Wo liegt dann das Problem?« Der Patriarch saß auf einem einfachen Stuhl. Er hatte ihn um einhundertachtzig Grad gedreht und stützte Arme und Oberkörper auf die Lehne. Eine Macher-Pose, die ihm gut stand, wie er wusste. Ein guter Patriarch verkörperte stets Entschlossenheit, ganz gleich, wie es in seinem Inneren aussah.
    »Sie funktioniert zu gut. Was diese Schiffbrüchigen uns über die Vorgänge auf Oxtorne erzählt haben, ist identisch mit dem, was die galaktischen Nachrichtenagenturen verbreiten.«
    »Was vielleicht daran liegen könnte, dass die Agenturen ausnahmsweise die Wahrheit sagen?« Der Patriarch unterdrückte ein Grinsen. Sie spielten ein altes Spiel. Kithara versuchte zu beweisen, dass sie klüger war als der Rest der Sippe und die Milchstraße zusammen. Ihr Vater warf ihr Einwände entgegen – und Kithara räumte sie einen nach dem anderen aus. Am Ende hatten beide Seiten gewonnen: Kithara an Bestätigung und der Patriarch an Erkenntnis. Hielt eine Annahme Kitharas kritischer Prüfung stand, konnte man auf sie bauen.
    »Unwahrscheinlich«, antwortete sie.
    »Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?«
    »Weil alle Agenturen beinahe wortgenau dieselbe Meldung verbreiten. Als hätte man sie zentral ausgegeben. Zufall? Mehr als unwahrscheinlich.«
    Mehr als unwahrscheinlich.
    Drei Worte, die Kithara perfekt beschrieben. Alles an Kithara war unwahrscheinlich: ihre Zeugung mit einer Sippenfremden, ja sogar einer Nicht-Mehandor, die Vandurs entschlossenstes Aufbäumen gegen die Zwänge seiner Rolle als Patriarch dargestellt hatte. Kitharas Überleben einer pränatalen Infektion, die sie zum Leben in einem verkrüppelten Körper verurteilt hatte. Kitharas Vermögen, sich an Bord zu behaupten, in einer Sippe, die Schwache und Kranke verachtete.
    Eigentlich hätte Kithara an ihrem Schicksal verzweifeln sollen.
    Sie tat es nicht.
    Eigentlich hätte die Unzufriedenheit mit ihrem Dasein sie langsam, aber unweigerlich zerfressen sollen.
    Es geschah nicht.
    Eigentlich hätte sie anderen die Schuld an ihrem Schicksal zuschreiben sollen, allen voran ihrem Vater, der sich nicht auf eine Nicht-Mehandor hätte einlassen sollen und wennschon, so wie es der Rest der Sippe tat, flüchtig, ohne Konsequenzen.
    Sie tat es nicht.
    Kithara hatte in sich selbst zu einer Stärke gefunden, die Vandur immer wieder verblüffte. Sie war ihm treu ergeben
    – und sie hatte den schärfsten Geist, der dem Patriarchen je begegnet war.
    »Ist das alles?«, fragte er beiläufig. Es war ein Köder. Er hatte nur die Einleitung gehört. Er kannte Kithara. Sie hatte noch mehr zu berichten. Viel mehr.
    »Nein. Da ist ...«
    »Ja?«
    »Sinnafoch. Dieser dürre Kerl ist mir unheimlich.«
    »Nur, weil seine Augen ihn zum Gestalt gewordenen Konverter machen? Der Körper hat nichts zu bedeu...«
    »Davon brauchst du mir nichts zu erzählen!«, unterbrach ihn Kithara. Ihr Körper schüttelte sich wie eine Marionette, als sie den Kopf wütend herumwarf. »Ich meine nicht sein Aussehen. Es ist seine ... seine Ausstrahlung. Er glaubt an diese Suche, von der er erzählt hat. Er glaubt daran mit jeder Faser seines Seins.«
    »Das ist anzunehmen. Aber was kümmert uns das? Die Galaxis ist voller harmloser Spinner.«
    »Vielleicht ist er ein Spinner. Vielleicht. Aber nicht harmlos. Ganz

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