Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum
beschädigte Bauteile aus.
»Veranschlagte Zeit für die Reparatur: sechs Stunden!«, meldete NEMO. »Der Rotalarm ist hiermit aufgehoben!«
Shaline atmete erleichtert auf.
»Helm öffnen!«, wies sie die Mikropositronik ihres SERUNS an. Das durchsichtige Gebilde über ihrem Kopf verlor seine Kugelfestigkeit und faltete sich im Nacken zu einem Wulst zusammen. Mit den Fingerspitzen ihrer rechten Hand kämmte sie ihr kurzes Blondhaar nach hinten. »Ponson?«
Der Pedophysiker antwortete nicht. Zusammengesunken hing er in seinem Sessel.
Shaline kam mit einem Satz auf die Beine. »Was ist mit ihm? Brauchen wir einen Medo?«
»Unnötig«, beschied ihr der SERUN des Mannes. »Ponson Merez schläft lediglich.«
»Extern induzierte Ursache?«
»Negativ. Ablösung ist unterwegs.«
Shaline Pextrel schüttelte den Kopf, dann grinste sie. »Da hat er sich glatt im Dienst überarbeitet ... «
Sie ließ ihn weiterschlummern. Die Ablösung war unterwegs, und sollte es in der Zwischenzeit zu einer Krise kommen, würde Merez' SERUN den Pedophysiker schon wach bekommen.
In der Zwischenzeit starb ein paar Lichtjahre entfernt die Bevölkerung eines ganzen Planeten.
Vielleicht sollten wir beten, überlegte Shaline. Wenn nichts mehr hilft, kann der Glaube uns zumindest Hoffnung bieten.
Sie schloss die Augen, um sich zu sammeln. Mit jedem Atemzug verlor sie ein bisschen mehr den Bezug zu ihrer Umgebung, bis Atlan sie aus ihren Gedanken riss.
»Ich spreche zu allen Besatzungen der Allianz-Schiffe: zu den Gaids, den Tefrodern, den Posbis und zur Besatzung der Hantel. In diesen Stunden machen wir eine bittere Erfahrung. Wir sind gekommen, um gegen die Frequenz-Monarchie zu kämpfen, und müssen erkennen, dass diese Mittel einsetzen kann, mit denen wir nicht gerechnet haben. Wir wissen viel zu wenig über diese Macht und ihr Potenzial. In Zukunft werden wir vorsichtiger agieren müssen.
Aber auch die Frequenz-Monarchie ist nicht frei von Fehleinschätzungen. Mag sein, dass sie Terraner und Tefroder allein aufgrund des Aussehens oder genetischer Proben in einen Topf wirft. Die gemeinsame lemurische Abstammung scheint keine Rolle zu spielen.
Der Knackpunkt in der Funkbotschaft liegt woanders. Die Frequenz Monarchie bezeichnet die Terraner als >Zwergbrudervolk< aus der >unbedeutenden Galaxis Milchstraße<. Gehen wir einmal davon aus, dass sie es nicht polemisch meint, sondern sich auf Fakten bezieht. Zu welchem Zeitpunkt in der Vergangenheit war es der Fall?«
Der Arkonide legte eine kleine Kunstpause ein. Shaline überschlug kurz die jüngere Erdvergangenheit und kam auf den Zeitraum zwischen der Flucht der Lemurer und dem Aufbruch zu den Sternen durch Perry Rhodan und seine Freunde.
»Es sind genau die 50.000 Jahre, in denen die Lemurer ihre Heimat verließen und in Andromeda die Herrschaft der Meister der Insel anbrach«, fuhr Atlan fort. »War die Frequenz-Monarchie damals schon hier, oder bezieht sie ihr Wissen aus den alten Speichern tefrodischer Anlagen, von denen sie zahlreiche entdeckt hat?
Waren die Polyport-Höfe in jener Zeit in Betrieb?
Oder ist das alles nur ein Zufall?
Wie dem auch sei, von der Frequenz-Monarchie geht von heute an eine deutlich größere Gefahr aus, als wir bisher vermuteten. Es besteht kein Zweifel, dass es zwischen der Warnung und der Supernova Sicatemo einen direkten Zusammenhang gibt. Die Frequenz-Monarchie ist in der Lage, eine solche Reaktion herbeizuführen. Nach ihrer eigenen Aussage kann sie es überall, auch in der Milchstraße. Gefahr besteht laut der Funkbotschaft besonders für das Solsystem. Wie diese Gefahr genau zu spezifizieren ist und wie es der Frequenz-Monarchie gelingt, entsprechende hyperphysikalische Reaktionen auszulösen, können wir bisher nicht mit Sicherheit sagen. Wir können lediglich Vermutungen über Zusammenhänge anstellen. Eines sollten wir dabei nicht übersehen: Der Wortlaut der Drohung sowie unsere Vermutungen dazu müssen so schnell wie möglich in die Milchstraße übermittelt werden. Ich werde diese Aufgabe einem Kontingent aus mehreren Fragmentraumern übertragen. Es wird sich noch in dieser Stunde auf den Weg machen.«
Zwischenspiel 1
Semwat Lenz genoss die Ruhe, ohne zu ahnen, dass es die Ruhe vor dem Sturm war. Da die Situation keine Landungseinsätze zuließ, hatte er Muße, sich um all die Dinge zu kümmern, die in letzter Zeit liegengeblieben waren.
Um seinen Roboter Coubertin zum
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