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Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum

Titel: Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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benötigt. Wo war der Rest? Er fand ihn weder im Abfallbehälter noch sonst wo. Lenz checkte sogar die Routineprotokolle des Restedesintegrators und schaute unter seiner Bettdecke nach, weil er Coubertin inzwischen alles zutraute.  
    »Reprogrammierung. Reprogrammierung. Reprogrammierung«, murmelte er dabei unentwegt wie ein Mantra vor sich hin.  
    Er kehrte zur Couch zurück und sank in die Polster. Vor Ablauf der angekündigten halben Stunde schaltete er den Bordsender ein, wo sie pünktlich die Vermisstenanzeige brachten, zusammen mit einem Bild des Roboters und einem von ihm selbst, wie er mit verzerrtem Gesicht in eine Kamera sprach. Undeutlich erinnerte er sich, dass er ein Interview zum Einsatz auf Multika gegeben und bei der Frage nach Coubertin eine Grimasse gezogen hatte. War die wirklich so schlimm gewesen?  
    Dann schlief er ein.
    Als er aufwachte es konnte nicht allzu viel Zeit verstrichen sein -, galt sein erster Gedanke dem Roboter.  
    »Servo, kannst du Coubertin endlich erreichen?«
    »Der Roboter befindet sich in seiner Wandbox.«
    Lenz sprang fassungslos auf. »Seit wann?«  
    »Während du schliefst.«
    »Und warum sagt mir das keiner?«
    »Deine Basisanweisungen lauten, dich außer in Notfällen nicht zu stören, solange du schläfst.«  
    »Hm.«
    Lenz ging zur hinteren Wand und öffnete die kaum erkennbare Tür. Tatsächlich, da stand der Roboter mit seinem birnenförmigen Rumpf, den kurzen, aber durchaus menschlichen Beinen und einem Kopf, der an eine dreißig Zentimeter hohe Kartoffel erinnerte. Irgendwelche Scherzbolde hatten an Füllmasse gespart, sodass die künstliche Haut sich eng um das Metall spannte und dem Kopf im Gegensatz zum eher fülligen Körper das Aussehen eines Totenschädels verlieh.  
    »Wo warst du?«
    Der Roboter schaltete übergangslos in den Aktiv-Modus und schwebte aus seiner Box.  
    »Guten Tag, Captain Lenz!«, sagte die Maschine. »Ich freue mich, wenn du meine Dienste in Anspruch nimmst.«  
    »Du bist aber sehr förmlich heute.«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst, Captain!«  
    »Was hast du mit der Marmelade angestellt, Coubertin?«  
    »Marmelade? Ich habe nichts mit einer Marmelade angestellt.«  
    Lenz kam der Roboter jetzt erst recht seltsam vor und musterte ihn misstrauisch. Solche Gespräche führten sie in letzter Zeit für seinen Geschmack viel zu oft. Das Ergebnis war negativ, es gab keinerlei äußere Anzeichen, die er für die Unregelmäßigkeiten verantwortlich machen konnte.  
    »Wir machen jetzt einen kleinen Ausflug zur Wartungsabteilung«, sagte der Captain. »Mit dir ist etwas nicht in Ordnung.«  
    »Oh, wie nett.«
    Wie nett? Dieser Roboter hatte selbst für ein Ausnahmemodell entschieden zu viele Macken. Lenz deutete zur Tür. »Vamos!«  
    Vorsichtshalber steckte er seine Dienstwaffe ein. Er konnte es nicht in Worte fassen, warum er dem Roboter plötzlich misstraute. Aber es war so.  
    Sie machten sich auf den Weg. Lenz ließ Coubertin vorsichtshalber den Vortritt und passte auf jede seiner Bewegungen auf.  
    Dass etwas nicht stimmte, vermutete er schon eine Weile. Aber an diesem Tag ...

4.
DARASTO 15. März 1463 NGZ  

    Heuschrecken eine durchaus geeignete Bezeichnung für die Frequenz-Monarchie. Eine Plage für alle, auf deren Feldern sie auftauchten. Gegen Heuschrecken half Feuer. Rhodan kannte die Filmberichte aus seiner Jugend. Afrikanische Bauern hatten ihre erntereifen Felder abgebrannt, als die Heuschrecken einfielen. Auf diese Weise hatten sie zwar ihre eigene Ernte vernichtet, aber bis zu neunzig Prozent der Heuschrecken mit. Im Jahr darauf hatte es deutlich weniger Heuschrecken gegeben und wenig Ernteausfälle. Im Abstand von ein paar Jahren erholten sich die Heuschreckenpopulationen allerdings wieder, und das Unheil fing von vorn an.  
    Feuer war also doch nicht unbedingt ideal.
    »Höre«, sagte Homunk.
    »Vor beinahe zehn Millionen Jahren trat das ein, was die Vatrox bis heute als >Erste Hyperdepression< bezeichnen. Ihre Heimat Vat lag in weiter Ferne und ist heute keine relevante Größe mehr, doch hatte die Hyperdepression Auswirkungen, die sich in den nächsten Jahrtausenden zeigen sollten: Etwa zehntausend Jahre später entwickelten sich aus dem Vamu der Vatrox drei Geistwesen Bewusstseinsreservoire, aus denen immer wieder einzelne Bewusstseine entsendet und mit Klonkörpern ausgestattet werden konnten, und die trotz der ihnen innewohnenden Vielfalt zu eigenem Selbst heranreiften. Die Kollektivwesen

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