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Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Titel: Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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hinten heran.
    Während der Obelisk durch die Röhre jagte, errichtete Rhodan einen Wall aus Klumpen zwischen ihm und der Front. Schnell türmte sich ein dickes, hohes Gebirge auf, das sich weit über die Röhre hinaus erstreckte. Mit etwas Glück schafften sie es bis in die Nähe des Gebildes.
    Eine andere Wahl blieb ihnen sowieso nicht.
    Rhodan errichtete einen zweiten Wall. Während er hastig den B-Controller bearbeitete, spürte er, wie etwas aus seinem Bewusstsein floss. Übergangslos fühlte er sich müde und kraftlos, kämpfte unversehens gegen eine Ohnmacht.
    »Mikru!« Er seufzte. »Bring uns in Sicherheit!«
    Rhodan kam sich vor, als sei er nach einem Absturz im Wrack seiner Maschine eingeklemmt. Er wollte sich bewegen, aber es ging nicht. Es war, als steckte er in einer Röhre.
    Der Tunnel ist kollabiert!
    Er sah nichts und er hörte nichts. Er rief erst nach Mikru, dann nach Lloyd/ Tschubai. Sie reagierten nicht, weil sie nicht da waren.
    So wenig wie Rhodans Arme und Beine.
    Alles, was da war, war undurchdringliche Dunkelheit.
    Tröpfchenweise kehrte die Erinnerung zurück. Die psionische Front war herangerollt, und er hatte zwei Wälle aufgebaut. Aber dann hatte er das Bewusstsein verloren.
    Ich muss herausfinden, wo ich bin!
    Etwas stimmte nicht. Er hatte es schon gewusst, bevor Mikru es ihm gesagt hatte. Im einen Moment hatte er das Schiff voll unter seiner Kontrolle gehabt, im nächsten war es ihm entglitten wie bei einem Motor, der keine Energie mehr bekam. Er wollte herausfinden, woran es lag, doch die Ereignisse hatten ihm keine Zeit dazu gelassen.
    Zum dritten Mal hatte er die Kontrolle verloren. Und dazu noch in einer lebensbedrohlichen Situation.
    »Ras? Fellmer? Clun'stal?«
    Das Konzept antwortete nicht. Aber weit weg hörte Rhodan ein leises Zwitschern. »Clun'stal Niemand?«
    Das Geräusch wiederholte sich. Andere folgten. Möglich, dass jemand mit ihm redete. Rhodan verstand kein Wort. Ein wenig erleichterte es ihn, dass er nicht vollständig taub war.
    Ein Gedanke quälte ihn: Das wird nie so sein, wie Mikru es sich vorgestellt hat. Der Pool der Mentalechos hat sich geirrt. Ich bin nicht geeignet für diesen Job.
    Es konnte am Aktivatorchip liegen, an seiner Gehirnstruktur, an seiner langen Lebenszeit davor - egal. Fest stand, dass es nicht funktionierte. Oder nicht richtig.
    Er stellte sich vor, wie Mikru vor ihn trat und ihn anflehte, noch einmal in den Tank zu steigen. Diesmal für längere Zeit. Sie wollte ihm sagen, dass es um keine neue Eignungsprüfung ging, sondern um die Fehlersuche, weil ein Wesen wie Rhodan grundsätzlich für die Mentalsymbiose geeignet war, wenn es denn die nötige charakterliche Eignung mitbrachte.
    Über die körperliche Eignung hatte der Pool bisher keine Aussage gemacht. Ein Homo sapiens wurde zwar allgemein als fortschrittlich und entwicklungsfähig eingestuft, aber dafür war er vermutlich noch zu jung und unreif.
    Rhodan merkte an diesem Argument, dass er geistig noch nicht richtig da war. Menschen waren zu so vielem in der Lage - sie vermochten in einer Superintelligenz aufzugehen oder in einem Psi-Trust, sie konnten ihre Energie an den TERRANOVA-Schirm weitergeben und so vieles mehr, ja, sie konnten sogar wieder verkörperlicht werden, um der toten Seite des Universums Leben zu bringen.
    Es liegt allein an mir. Das saß. Und es tat weh, richtig weh und ausschließlich an der rechten Wange. Jemand schlug ihn ins Gesicht, dass ihm Hören und Sehen verging.
    »Lass das!«, stieß er hervor.
    »Tut mir leid, es war nicht böse gemeint, Perry!« Das war eindeutig Ras Tschubai.
    Er blinzelte, sah endlich etwas und starrte in die Augen Mikrus.
    »Wach schon auf!«, brüllte sie ihn mit Stentorstimme an.
    Er blickte an sich hinab und stellte fest, dass er im Sessel zusammengesackt war. Hastig richtete er sich auf.
    »Nicht so laut. Es tut weh!«
    »Das war nicht laut«, sagte die Projektion.
    Sein Blick wurde klarer. Das Konzept stand links von ihm, die Projektion einer Terranerin rechts. In beiden Gesichtern entdeckte er Besorgnis.
    »Mir geht es gut«, sagte er. Seine Stimme klang heiser.
    »Deine Körperwerte sind in Ordnung«, bestätigte die Mikropositronik des SERUNS ungefragt. »Dennoch solltest du dich schonen.«
    Er winkte ab. »Das Schiff ist wichtiger!«
    »Ras hat recht, Perry. Das Problem kriegen wir nicht so schnell aus der Welt.«
    »Es liegt an meiner Persönlichkeit. Niemand kann es ändern.«
    »Du lässt nicht völlig los«, befand Mikru.

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