Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Titel: Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
nicht genau quantifizieren ließ. Das machte den Umgang mit ihr gefährlich. Von den beiden Nebelwolken ganz zu schweigen. Erst musste er bis in ihre Nähe vorstoßen. Ob es ihm gelingen würde - es war und blieb gefährlich.
    Der Mentalpilot begann mit den Steuerbefehlen, die er schon kannte. Er fixierte Schwaden des umhertreibenden Psi-Materie-Staubes, trennte sie in handliche Portionen und regte sie dazu an, sich zu verklumpen, statt zu verpuffen oder zu explodieren. An mehreren Stellen versuchte er es, nicht immer erzielte er einen brauchbaren Erfolg. Viel Zeit verging, das spürte er in seinem Sessel, ohne von seiner Umgebung etwas wahrzunehmen.
    Im nächsten Schritt verklumpte er mehrere Zonen hintereinander. Das Material klebte zusammen, eine Art Wandung entstand, die sich unter dem Ansturm starker Psipotenziale schnell wieder auflöste.
    In der Folge begann er schneller zu arbeiten. Er wagte sich an größere Mengen und stellte fest, dass er sie ebenso beherrschte. Der B-Controller erzeugte die schnellen Abfolgen der Impulse so gut, als habe er nie etwas anderes getan. Rhodan hatte einen langsameren Rhythmus in Erinnerung.
    Es liegt an der Symbiose, sagte er sich. Der Controller des Schiffes arbeitet mit. Und wieder machte er sich Gedanken und vermurkste dabei fast einen Klumpen. Der entwischte ihm aus dem unterstützenden Fesselfeld, das ihn aber blitzschnell zurückholte, ohne dass er selbst einen Gedanken daran verschwenden musste.
    Um was für einen Controller handelt es sich?
    Es lag nahe, an einen modifizierten B-Controller zu denken, wie er selbst ihn von ES erhalten hatte. Daraus ergaben sich zwangsläufig Zusammenhänge zwischen dem Schiff und der Superintelligenz.
    Wer weiß, überlegte der Terraner. Bisher spüre ich jedenfalls nichts.
    In jungen Jahren schon war er von ES vorübergehend aufgenommen worden, später erneut. Und Dutzende Male hatte er den Hauch der Superintelligenz gespürt. Es existierte kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen ihr und MIKRU-JON, das hätte er spätestens in dieser mentalen Symbiose gemerkt.
    Ein halbes Dutzend aneinandergeklumpter Staubareale trieb inzwischen vor dem Schiff her. Rhodan bugsierte sie zum nächsten Feld, dann zum übernächsten. Mithilfe der Orter kontrollierte er den Vorgang pausenlos. Seit er die ungefähr zwei Dutzend Befehlssequenzen für die Controller-Routinen auswendig kannte, spulte sein Gehirn sie pausenlos und mit hoher Geschwindigkeit ab. Wie von einer unsichtbaren Nähmaschine zusammengeschneidert, bildete sich ein Korridor vor dem Schiff.
    Rhodan nahm sich Zeit, das entstandene Gebilde zu stabilisieren. Psi-Materie tendierte dazu, ihren Aggregatzustand schnell zu ändern. An diesem Ort, an dem der Wechsel künstlich hervorgerufen wurde, rechnete er mit einer wesentlich kürzeren Haltbarkeit als üblich.
    Langsam steuerte er das Schiff in den Korridor. Voraus bildeten sich immer mehr gekrümmte und verdichtete Areale, die einen Schutzwall bildeten, vergleichbar einer Röhre mit etlichen Lücken, durch die Wasser eindringen konnte.
    Rhodan blieb gelassen und hoffte darauf, dass die Psi-Materie sich durch die Umgebung »inspirieren« ließ und den gleichen Zustand annahm. Dort, wo sich immer mehr Klumpen und Krusten bildeten, reagierte der Umgebungsstaub in identischer Weise.
    Der Korridor wuchs rasch in die Länge, erreichte bald tausend und bald fünftausend Kilometer. MIKRU-JON rauschte durch den Tunnel, während hinter dem Schiff die Ränder des künstlich angeregten Gebildes bereits in sich zusammenstürzten.
    Die Röhre verlängerte sich inzwischen von allein. Rhodan musste lediglich an manchen Stellen eingreifen, an denen der Verdichtungsprozess verzögert eintrat. Genau solche Stellen waren es, die sich als Schwachstellen erweisen würden.
    Und tatsächlich: An einigen Stellen erfolgten Psi-Einbrüche. Ein Sog riss die Ränder der Umgebung weg. Erste Fetzen flogen durch den Tunnel, von hinten rasten Klumpen von der Größe einer Felswand heran. Rhodan musste ausweichen, selbst den einen oder anderen Aufprall mit der Tunnelwandung in Kauf nehmen, um eine große Kollision zu vermeiden. Nicht, weil MIKRU-JON Schaden genommen hätte. Der Schutzschirm des Obelisken wehrte so etwas mühelos ab. Aber die freigesetzte Energie hätte wie ein Flächenbrand gewirkt und den kompletten Tunnel aufgelöst - schneller, als das Schiff ihn durchfliegen konnte.
    Draußen, keine hundert Meter über der Hülle, tobten heftige Entladungen. Rhodan

Weitere Kostenlose Bücher