Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot
Sturms, stärker als die Stoßfront-Wellen, widerstandsfähiger als die zerstörerischen Kräfte da draußen.
Es dauerte nur Augenblicke, bis sein Bewusstsein vollständig in das Schiff integriert war und das Schiff in sein Bewusstsein. Er sog die Unendlichkeit in tiefen Zügen ein, bis er das Gesicht vor sich sah.
Sein eigenes Gesicht.
Es blinzelte ihm zu, mit einem entschlossenen Zug um die Mundwinkel.
Wach auf!, formulierten die Lippen lautlos, während er die ersten Verklumpungen von Psi-Materie entstehen ließ, um einen neuen Tunnel zu schaffen. Es ging ihm deutlich leichter von der Hand als beim Flug hierher.
Rhodan wachte auf und hörte das Schrillen des Alarms.
Die Sonde kam näher. Rhodan hätte die Möglichkeit, das Ding zu rammen und dadurch zu zerstören. Aber die Folgen für das Schiff ...
Die Haube der Sonde verschwand spurlos. Die Kugel darunter verwandelte sich in einen wabernden Nebel, der sich in alle Richtungen ausbreitete und innerhalb weniger Augenblicke die Hülle des Obelisken erreichte. Ein dünner Faden verband ihn mit der Sonde.
Rhodan beschloss, alles zu riskieren. Er lenkte das Schiff in dichte Zonen des Psi-Sturms.
Sein Plan ging schief. Der Nebel ließ sich weder abstreifen noch verfestigte er.
Rhodan versuchte es mit dem B- Controller. Aber auch das klappte nicht. Der Controller gewann keine Kontrolle über die bereits programmierte Psi-Materie.
Gierig kroch der Nebel das unterste Segment entlang und erreichte das mittlere. Rhodan hätte die Möglichkeit gehabt, das Schiff zu teilen. Aber dazu blieb keine Zeit. Zudem wäre ihm nie in den Sinn gekommen, die Soldaten dort unten zurückzulassen.
Der Nebel begann das Schiff einzuhüllen.
Die Sonde rückte auf.
Rhodan ahnte dumpf, was gleich folgte. Noch versuchte er mit dem Schiff dagegen anzukämpfen, das Ding durch wilde Schlingerbewegungen abzuschütteln.
Die Sonde erreichte das Schiff.
Nicht einmal die partielle Verstärkung des Schutzschirms half etwas. Das Ding durchdrang den Energiemantel und dockte an der Außenhülle an. Der Nebel um das Schiff zog sich zusammen, bis er eine Kugel bildete, die den Obelisk einhüllte.
Und dann kam der Schmerz. Er packte Rhodan im Nacken und strahlte von dort auf den ganzen Körper aus.Es war wie der Schmerz bei der Transition mit einem alten Raumschiff - ohne Dämpfung, wie bei der GOOD HOPE oder der STARDUST II vor mehr als 3000 Jahren.
Die Sonde war unerbittlich: Sie transitierte MIKRU-JON aus TALIN ANTHURESTA hinaus.
Einfach vor die Tür!
Rhodan spürte, wie die Bewusstlosigkeit mit mächtigen Klauen von ihm Besitz ergriff. Sein letzter Gedanke galt der JULES VERNE und ihrer Besatzung. Er würde alles daransetzen, so schnell wie möglich zurückzukehren und sie zu befreien.
Wie zum Hohn stach ein furchtbarer Schmerz durch sein Bewusstsein.
Es wurde dunkel.
ENDE
Obwohl für MIKRU-JON der Mentalpilot gefunden ist, bleiben viele Fragen hinsichtlich des »Wunders von Anthuresta« offen. Wird Perry Rhodan die Zeit und die Möglichkeit finden, alle Geheimnisse der Dyson Sphäre zu lüften?
Der folgende Roman stammt von Marc A. Herren und wendet sich dem Unsterblichen Alaska Saedelaere zu.
Band 2558 erscheint nächste Woche überall im Zeitschriftenhandel unter dem Titel:
DIE STADT AM ENDE DES WEGES
Weitere Kostenlose Bücher