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Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Titel: Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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noch darüber nachdachte, was dahinterstecken könnte, verschwand stückweise die Umgebung.
    Dann folgte Dunkelheit.
     

9.
     
    Zwei Fehlsprünge bis zur Schleuse, es wurde langsam knapp. Die Roboter tauchten auf, während Clun'stal umständlich an der Bedienkonsole für die Luke herumfummelte. Der Kode funktionierte nicht mehr, die Automatik stufte sie offenbar als unbefugt ein.
    Da es sich bei dem Esnur um einen privilegierten Diener der Anthurianer handelte, hätte das nicht passieren dürfen. Die Automaten hätten ihn identifizieren müssen. Aber sie funktionierten nicht mehr korrekt, die meisten Maschinenanlagen des Dispensers zeigten ebenfalls Alterserscheinungen.
    »Mikru, Startbereitschaft für das Schiff. Wir kommen hinüber!«
    Endlich schloss sich das Innenschott. Das Außenschott bewegte sich ebenfalls, blieb aber nach etwas mehr als einem Meter stehen. Zur Not reichte es. Einer der Kampfroboter versetzte dem Metall mit seinem Kegelstumpf einen Schlag, der es ein Stück weiter zur Seite trieb.
    Augenblicke später waren sie im Obelisk.
    Das Schiff nahm bereits Fahrt auf.
    Rhodan eilte in die Kommandozentrale und warf sich in den Pilotensessel. Augenblicklich sank er in das Schiff, wurde eins mit MIKRU-JON. Obwohl er es eilig hatte, viel eiliger als bisher sogar, nahm er sich ausreichend Zeit.
    Stück für Stück dehnte er sein Bewusstsein über den Obelisken aus, öffnete sein Bewusstsein ganz weit, bis er die Kraft spürte. Sie floss ihm zu wie immer, aber jetzt nahm er sie zum ersten Mal bewusst wahr und genoss sie in vollen Zügen.
    Ich spüre euch! Willkommen!, dachte er intensiv. Ihre Antwort nahm er als kollektive Freude wahr. Die Mentalechos der ehemaligen Piloten freuten sich wirklich mit ihm, doch sie drängten auch, weil keine Zeit mehr blieb.
    Rhodan sah die Sonde, die auf den Obelisken herabstieß. Er berechnete die Flugbahn und beschleunigte. Der Vorstoß der Sonde ging ins Leere. Sie berechnete den neuen Kurs, während Rhodan schon das nächste Ausweichmanöver vorbereitete.
    Ein oder zwei Mal ging das gut. Er wusste das aus Erfahrung. Dann hatte selbst der dümmste Automat begriffen, was los war. Ein drittes Mal ließ er sich nicht hereinlegen.
    Immerhin existierte die Strukturlücke noch. Diese war nicht zugleich mit Clun'stals Einstufung widerrufen worden.
    Rhodan wartete, bis die Sonde erneut auf seinen Kurs einschwenkte. Sie folgte im Kielwasser des Obelisken.
    Clun'stal hatte sich gewundert, wohin all die Sonden flogen. Rhodan hoffte beinahe, ein fehlgeschalteter Rechner würde sie ins Nichts schicken, um Fremde zu besiegen, wo keine waren.
    Andererseits fürchtete er, dass sie zum Handelsstern flogen. In diesem Fall wäre ihr Ziel die JULES VERNE.
    Rhodan ließ MIKRU-JON einen Looping machen. Ein solches Manöver schien die Sonde nicht zu kennen. Sie drehte ab, ortete neu, setzte zu einem weiteren Verfolgungsmanöver an.
    Nach einem Dreiviertel der Ellipse bog Rhodan mit dem Obelisken scharf ab. Sekunden nur blieben bis zur Strukturlücke. Sie existierte noch, der Schirm huschte vorbei - und das Schiff war draußen.
    Titanenfäuste griffen nach MIKRU- JON, wirbelten den Obelisken hin und her. Rhodan musste sein ganzes Geschick und das seiner Maschinen aufbieten, um einigermaßen den Kurs zu halten.
    Willkommen im Psi-Sturm!, dachte er. Vom Regen in die Traufe! Was ist schlimmer?
    Hinter der Helmscheibe holte er einmal tief Luft, dann vergaß er die Zentrale und die Gefährten in seiner Nähe und schlüpfte wieder tief in das Schiff hinein. Vortasten bis zur Außenhaut, jede Energieleitung spüren, und sei sie auch noch so schmal, jeden Impuls verstehen, und sei er auch noch so diffus. Noch war er nicht der Pilot, den die anderen sich wünschten. Aber sie hielten sich in seiner Nähe, zeigten ihm durch seine Anwesenheit, dass sie ihn nie allein lassen würden. In keiner Lage.
    Rhodan gab sich innerlich einen Ruck. Selbst wenn er es sich gestattete, völlig in MIKRU-JON aufzugehen, war es nicht für immer. Wenn er vergaß, wer er selbst war, geschah dies nicht auf alle Zeiten. Nicht einmal Minuten würde es dauern. Aber diese Spanne würde ihm wie eine Ewigkeit vorkommen. Danach aber würden das Schiff und sein Pilot eins sein, sobald er das Kommando übernahm. Wenn sie eins waren.
    Das Ganze war immer mehr als die Summe seiner Teile.
    Rhodan ließ los. Er ließ sich selbst los, vergaß seinen Körper und wurde zu MIKRU-JON. Er genoss es, schneller zu sein als die Wirbel des Psi-

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