Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
veröffentlichen konnte, wurde der Entschluss gefasst, den mit Band 131 beginnenden Baphomet-Zyklus nicht komplett neu aufzulegen, sondern ihn nur noch in zwei neuen Bänden abzuhandeln, die von Paul Wolf alias Ernst Vlcek geschrieben wurden: »Der Fluch der Dämonen« und »Die Seelenfänger«. Die Leser, die mit Spannung gerade auf diesen in der Ursprungsfassung durch die Einstellung abrupt und ohne Schluss beendeten Zyklus gewartet hatten, wurden durch diese Maßnahme des Verlags schwer enttäuscht. Dazu kam noch, dass die darauf folgenden Hefte nicht mehr nach Exposés geschrieben wurden. Wie bei KOMMISSAR X, DIE SCHWARZE FLEDERMAUS, JERRY COTTON oder anderen Spannungsserien Usus schrieb jeder Autor das, was ihm gerade in den Sinn kam. Aber gerade der rote Faden, der die Serie durchzogen hatte, war es gewesen, was den besonderen Reiz des DÄMONENKILLERS ausgemacht hatte.
Als die Verantwortlichen erkannten, dass das Konzept mit den zusammenhanglosen Einzelerzählungen und Zweiteilern nicht funktionierte, zogen sie die Notbremse und beauftragten zunächst Werner Kurt Giesa, der unter dem Pseudonym (Merlyn) G. Hastur bei den neuen Romanen mit von der Partie war, einen mehrbändigen Zyklus zu entwerfen, der mit Band 163 startete und in Südamerika spielte. Doch es war bereits zu spät. Ein auf zehn Bände angelegter Zyklus, der in der Zeit des 30-jährigen Krieges angesiedelt war und vom sechsten Leben des Dämonenkillers handelte, wurde zwar mit Band 174 begonnen, nach zwei Heften kam jedoch das erneute Aus für die einst so erfolgreiche Serie. Diesmal aber aus wirtschaftlichen Gründen, die Verkaufszahlen waren auf ein so niedriges Niveau gerutscht, dass eine Weiterführung der Serie wirtschaftlich einfach nicht mehr vertretbar war. Mit dem sofortigen Druckstopp, der nach der Einstellungsentscheidung verkündet wurde, kam auch der gleichzeitige Schreibstopp für die Autoren. Während Hubert Haensel (DK 176) und Werner K. Giesa (DK 178) ihre Manuskripte schon zu Ende geschrieben hatten, hatte Kurt Luif seinen Band 177 gerade erst angefangen.
Zu den Autoren, die für die Zweitauflage dieses Horror-Klassikers neue Romane schrieben, gehörten neben Rainer Delfs und W.K. Giesa noch Hubert Haensel (als George McMahon), Peter Terrid (als Pierre Lykoff), Kurt Luif (Neal Davenport), Hans Kneifel (unter Hivar Kelasker) und Walter Appel (alias Earl Warren).
1995 begann der Zaubermond-Verlag, die Serie in Buchform neu herauszubringen, wobei ursprünglich mit dem Baphomet-Zyklus begonnen und dieser mit den bereits vorliegenden Manuskripten aus den 70er Jahren abgeschlossen wurde. Im Anschluss daran brachte Zaubermond in zwei Bänden den in der Zweitauflage nur angefangenen Zyklus, den Earl Warren ursprünglich konzipiert hatte und den er jetzt zu Ende brachte. Bei der definitiven Ausgabe des DÄMONENKILLERS als Buchreihe DORIAN HUNTER wurde übrigens dieser letzte Zyklus nicht mehr in dieser Form neu aufgelegt, er wurde komplett neu geschrieben und in die neuen Abenteuer um Dorian Hunter integriert, die zeitlich nach dem Baphomet-Zyklus angesiedelt sind.
’RAN hält sich nicht ran
In der April-Ausgabe 1983 von ’RAN, dem 1970 gegründeten Jugendmagazin für Auszubildende, junge Arbeitnehmer und Studierende im Alter von 16 bis 28 Jahren, wurde ein Artikel über PERRY RHODAN gebracht. In diesem wurde die Behauptung aufgestellt, den Autoren der Serie seien vom Verlag Interviews verboten worden. Als Bestätigung für diese Behauptung führte man ein nicht zustande gekommenes Interview mit Hans Kneifel an. Willi Voltz bezog in einem Schreiben vom 19. April 1983 eindeutig zu dem Vorwurf Stellung:
»Als ehemaligen IG-Metaller und Jugendvertreter hat es mich gefreut, eine Titelstory der von mir als Exposéredakteur und Chefautor betreuten PERRY-RHODAN-Serie in ’RAN 4/83 zu finden. Weniger gefreut hat mich die völlig aus der Luft gegriffene Aussage, die Autoren der PERRY-RHODAN-Serie seien durch ›Werksverträge, in denen ein Vetorecht des Pabel/Moewig-Verlags verankert ist‹, an Interviews gehindert. Abgesehen davon, dass ich mir niemals einen derartigen Maulkorb verpassen lassen würde, ist diese Aussage schlicht falsch: Es gibt kein Vetorecht des Verlages – aber ein Mitspracherecht. Letzteres ist wohlbegründet, denn wir wurden ein um das andere Mal ideologisch in die Pfanne gehauen. Im Falle von Hans Kneifel habt ihr euch einen Autor ausgesucht, der nicht mehr zum Stamm der PERRY-RHODAN-Autoren gehört und daher
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