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Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen

Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen

Titel: Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Morosowa. »Zum örtlichen Makdonalda vielleicht?«
    »Kentucky Fried Chicken«, schlug Nyssen vor. »Ich lade dich ein.«
    »Blin!«, sagte Darja Morosowa. »Mein erstes Date. Muss ich was Besonderes anziehen?«
    Sie bremste und stoppte das Mondmobil.
    »Wenn es nach mir geht, musst du gar nichts anziehen«, sagte Nyssen. »Keine falsche Scham. Es ist gemütlich warm. Du müsstest nur die Luft anhalten.«
    »Das muss ich bald sowieso«, sagte Morosowa.
    Unwillkürlich blickte Alexander Baturin auf die Temperaturanzeige. Nyssen hatte recht: Es war angenehm warm. Im Sonnenlicht hatte die Temperatur noch über 100 Grad betragen. Nun war sie bereits auf 53 Grad gefallen.
    Bald, im Lauf der 14-tägigen Mondnacht, würde sie auf minus 160 Grad fallen.
    Das Lunamobil mit den beiden Amerikanern kam direkt neben ihnen zum Stehen. Sie konnten einander in die Druckluftkabinen schauen.
    Sie nickten sich kurz zu und schwiegen.
    Die letzten vier Menschen auf dem Mond , dachte Baturin. Kein russisches, kein amerikanisches, kein chinesisches Raumschiff wäre in der Lage, sie rechtzeitig zu erreichen. Außerdem würden weder Russland noch die USA einige hundert Millionen Rubel oder Dollar ausgeben, nur um ein paar Leichen einzusammeln. Ihre Leichen und die Toten, die er, Darja Morosowa und Gleb Jakunin in der Armstrong Base entdeckt hatten.
    Kein Kongress, kein Parlament, kein Zar würde solche Mittel bewilligen. Wenn ihre Weltraumbehörden denn überhaupt davon ausgingen, dass es Überlebende der Nuklearkatastrophe gab.
    Baturin war überzeugt, dass der amerikanische Astronaut Michael Freyt für die Zerstörung des arkonidischen Raumschiffs verantwortlich war. Seine US-amerikanischen Begleiter leugneten zwar, irgendetwas von einer Bombe gewusst oder auch nur geahnt zu haben.
    Aber jede andere Erklärung schien ihm absurd. Natürlich hielt er das Schiff, das voluminöser war als jedes solide fundierte Riesenbauwerk der Erde, für fähig, sich selbst zu zerstören.
    Aber wozu? Hatten die Arkoniden wirklich die Gefahr gesehen, ihr Schiff könnte von zwei – in Worten: zwei! – Menschen gekapert werden?
    Auf der Erde widerstand die STARDUST mit einer vergleichsweise winzigen arkonidischen Apparatur, die einen energetischen Film über das Schiff legte, dem chinesischen Feuerzauber. Durfte man da nicht annehmen, dass das Riesenschiff über Abwehrmöglichkeiten gebot, die für alle Luftwaffen der Erde zugleich unüberwindlich waren?
    Die Amerikaner mussten, daran war kein vernünftiger Zweifel möglich, auf dieselbe Strategie verfallen sein wie die russischen Militärs: einen nuklearen Sprengsatz in das Schiff einzuschmuggeln.
    So blieb der logische Schluss, dass Freyt die amerikanische Bombe gezündet hatte.
    Gleb jedenfalls nicht.
    Denn das russische Gegenstück zur amerikanischen Bombe hatte nicht Gleb transportiert. Gleb hatte nicht gewusst, dass sie auf einer Mission waren, für die keine Rückkehr eingeplant war. Auch Darja Morosowa hatte nichts davon gewusst.
    Ins Bild gesetzt hatten die Verantwortlichen nur den, der die Bombe ins Schiff transportieren sollte. Nur ihn, Alexander Baturin.
     
    Sie mochten knapp zwei Stunden stillgestanden haben. Zuletzt waren die Gespräche verebbt, obwohl weder die Amerikaner noch sie selbst die Verbindung unterbrochen hatten. Die Funkgeräte übermittelten nur ihr Schweigen.
    Baturin versuchte, sich auf irgendetwas zu konzentrieren, auf Kindheitserinnerungen, seine erste Liebe, irgendetwas. Alle Gedanken flohen, als müsste er als leeres Bewusstsein enden.
    Er würde nicht ersticken. Davor wenigstens hatte er keine Angst. Er überlegte, ob er Darja Morosowa die Wahl lassen wollte und den beiden Amerikanern. Oder ob er sie ungefragt mit in den stummen Feuerball der nuklearen Kettenreaktion nehmen sollte, der sich schneller ausbreiten würde als der Schmerz in ihren Nervenzellen.
    Vielleicht würde kein Mensch auf der Erde die Explosion unmittelbar sehen. Aber ein paar Satelliten würden sie bezeugen, und sie würden Bilder übermitteln in die Steuerzentralen irgendwo in Russland und Amerika, in Indien und China. Dort würde entschieden, ob die Öffentlichkeit von diesem Vorfall unterrichtet würde oder nicht.
    Und wie immer würde, selbst bei der Anordnung strengster Verschwiegenheit, die Wahrheit an den Tag treten. Denn die Wahrheit war wie Rost: Am Ende fraß sie sich durch alle Tresore.
    So hing Baturin seinen Gedanken nach und Morosowa ihren. Sie bemerkten das Raumschiff über ihnen erst

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