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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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KAPITEL 1
    L ange, schlanke Finger streichelten den Stiel eines Weinglases, um dann nach oben zu gleiten und ein paar Tropfen vom Glas zu wischen. Sinnliche Augen von der Farbe eines sturmerfüllten Sommerhimmels blickten mich über den Tisch hinweg an und lockten mit dem unwiderstehlichen Drängen einer Frau. Mir war klar, was sie versuchte, aber das machte es nicht einfacher, ihr zu widerstehen.
    Ich holte tief Luft, wandte meinen Blick so beiläufig wie möglich ab und schaute stattdessen durch das Fenster neben unserem Tisch nach draußen. Es war besser, auf das sich kräuselnde Wasser in dem künstlichen Teich zu starren, als durch Veronikas Augen einer dunklen Verzauberung anheimzufallen. Ein einzelner Schwan glitt ahnungslos und ehrwürdig über das Wasser, auf dem sich die Lichter spiegelten. Ein junges Paar warf ihm lachend Brotstücke zu, um ihn näher zu locken.
    Schwäne sind hübsch, aber bösartig, wenn man ihnen zu nahe kam. Darin ähnelten sie meiner Tischgenossin.

    Sie wartete immer noch atemlos auf meine Antwort. Mit einem Seufzen löste ich den Blick von dem Schwan und schaute zurück zu der Magierin. Dabei achtete ich sorgfältig darauf, ihr nicht in die Augen zu sehen.
    »Hören Sie, es ist nicht so, als könnte ich das Geld nicht gebrauchen. Aber ich töte keine Vampire im Auftrag von Magiern. Ich bin nur ein Mensch und komme gar nicht gegen diese Typen an. Außerdem bin ich Privatdetektivin und keine Auftragsmörderin. Mal abgesehen davon, dass es illegal ist, ohne schriftliche Ermächtigung einen Vamp zu töten.«
    Es kostete mich meine ganze Willenskraft, nicht in diese leuchtenden Augen zu schauen und meine Meinung zu ändern. Natürlich hasste ich Vampire. So wie jeder andere Mensch auch. Aber deshalb würde ich noch lange nicht losziehen und einen von ihnen jagen. Das wäre Selbstmord. Mein Job war schon unheimlich genug, ohne dass wütende Vampire auf der Liste der Stalker standen, die sich für den Ärger revanchieren wollten, den ich ihnen verursacht hatte.
    »Shiarra, Sie sollen ihn nicht umbringen. Finden Sie nur …« Sie brach ab und ihre überzeugende Stimme ging in ein kehliges »Hmmmm« über, bevor sie weitersprach. »Finden Sie nur heraus, was er vorhat. Halten Sie ihn falls nötig ein wenig auf. Finden Sie heraus, wo er die Statue aufbewahrt. Mein Hexenzirkel kümmert sich dann um den Rest.«
    Ihre kirschfarbenen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das raubtierhafter wirkte als das jedes Vampirs.
Als sie bemerkte, dass ich auf ihre Unterlippe starrte, ließ sie die feuchte Zunge darübergleiten. Meine Güte, ich hasse Magier.
    Warum nur hatte Jenny, unsere Rezeptionistin alias Buchhalterin, diesen Termin ausgemacht, ohne mich vorher zu fragen? Ich erinnerte mich daran, dass sie regelmäßig mit meiner Partnerin unsere Rechnungen durchsprach, und wahrscheinlich fand sie, dass unser Geldmangel schwerer wog als meine moralische Entrüstung. Normalerweise beendete ich die Unterhaltung, wenn ich rausfand, dass unser potenzieller Kunde ein Other war. Jenny wusste das. Sie wusste aber auch, dass ich mir den Vorschlag der Magierin zumindest anhören würde, wenn das Geld so knapp war.
    Nachdem ich jetzt erfahren hatte, was sie wollte, bereute ich jedoch, mich auf dieses Abendessen eingelassen zu haben.
    »Ich weiß, dass ich wegen der Werwolf-Geschichte in der Botschaft letzten Monat Schlagzeilen gemacht habe. Aber das war mein erster Auftrag, bei dem ich es mit Übernatürlichen zu tun bekam. Ich habe weder die Erfahrung noch die Ausrüstung, um mich Vampiren in den Weg stellen zu können.«
    Ich bemühte mich um einen vernünftigen Tonfall, klang aber vermutlich nur gereizt und ängstlich. Diese Frau machte mich nervös. Verzweifelt versuchte ich mir einzureden, dass mir ihr Vorschlag Sorgen bereitete und nicht diese knisternde, magische Aura, die sie umgab. Oder lag es daran, dass sie mich anmachte? Egal was, es gefiel mir nicht.

    »Offen gesagt glaube ich nicht, dass Sie genug zahlen können, damit ich mein Leben riskiere. Warum holen Sie sich kein Halbblut? Oder vielleicht sollte sich ein anderer Magier um diesen Vampir kümmern? «
    Zwischen ihren perfekten Brauen in dem feingeschnittenen Gesicht erschienen kleine Falten. Ihr Haar hatte einen wunderschönen Mahagoniton, der nicht ganz zu dem dunklen Braun ihrer Augenbrauen passte. Ich hasste sie dafür, dass sie scheinbar mühelos so gut aussah. Meine eigenwilligen roten Locken würden niemals so raffiniert lässig fallen

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