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Perry Rhodan Neo 008 - Die Terraner

Perry Rhodan Neo 008 - Die Terraner

Titel: Perry Rhodan Neo 008 - Die Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Schalterbereich und bei der Zollabfertigung um. Es gab keine bewaffneten Patrouillen an diesem Morgen, ein Zeichen, dass sich alles normalisierte. Von den Vorgängen in der Gobi nahm hier keiner Notiz.
    Sue ging zum Duty-free-Shop, den sie als Treffpunkt vereinbart hatten.
    »Sobald die Passagiere das Gebäude verlassen und zum Flieger gehen, machen wir uns auf den Weg«, sagte Sid. »An Bord müssen die Stewardessen glauben, wir hätten bereits den Check der Bordkarten hinter uns.«
    »Was ist mit den Sitzplätzen? Das Flugpersonal hat Listen ...«
    »Das Risiko müssen wir eingehen. Wenn wir kontrolliert werden, sind wir schnell entlarvt. Dann kehrt die Maschine um, und wir werden von der Polizei abgeholt. Nur sind wir dann längst nicht mehr in der Kabine.«
    »Tust du mir einen Gefallen, Sid? Gib mir die Pistole!«
    »Nur wenn ich sie nach unserer Ankunft in den USA zurückbekomme. Versprich mir das!«
    »Ich verspreche es.«
    In einem dunklen Winkel der Sanitäranlagen wechselte die Waffe den Besitzer. Sid teleportierte mit Sue aufs Rollfeld. Als die Passagiere einstiegen, fasste er erneut nach ihrer Hand.
     
    Von einer Anhöhe aus hatten sie eine wunderbare Sicht aufs Meer. Sue saß auf einem Felsbrocken, ihre Hand lag auf Sids Arm. Die Haut des Jungen war nicht mehr so dunkelrot, die Falten in seinem Gesicht hatten sich teilweise zurückgebildet.
    Sid redete wie ein Wasserfall, berichtete fieberhaft von seiner Vergangenheit, als stünde sein Leben auf dem Spiel, wenn er sich nicht mitteilte. Dass er als elternloses Straßenkind die Welt nicht verstanden hatte, weil sie ihm nie erklärt worden war. Er erzählte von den Gleichaltrigen, mit denen er auf Raubzug gegangen war. Sie waren in Häuser und Keller eingebrochen, und meist hatten sie sich an Ort und Stelle satt gegessen, weil der Hunger sie antrieb. Einmal waren sie erwischt worden, da hatte Sid festgestellt, dass er auf kurze Strecken von einer Stelle zu einer anderen verschwinden konnte. Wenn er das jedoch mehrmals gemacht hatte, war er müde und erschöpft gewesen und hatte diese seltsame Fähigkeit nicht mehr beherrscht.
    Man hatte ihn und seine Freunde erwischt. Dann war dieser Mann erschienen, der sich für seine Fähigkeit interessiert hatte. Er hatte Sid freigekauft und mitgenommen.
    So war er nach Camp Specter gekommen, der US-Mutantenschule im mexikanischen Norden, zu Dr. Goratschin, der ihn und die anderen mit seinen Versuchen quälte. Irgendwann hatte er den Plan gefasst zu fliehen. Goratschin und Monterny hatten das vereitelt, und damit war die Hölle über Camp Specter hereingebrochen. Im Sterben liegend, hatte Goratschin das Lager allein mit seinem Geist in Brand gesteckt. Die Mutanten waren Amok gelaufen, in der aufkommenden Panik war Sid die Flucht gelungen.
    Bis dahin hatte er immer nur Böses erlebt und sich deshalb abgekapselt.
    Urplötzlich brach Sid seine Erzählung ab und schaute suchend in alle Richtungen. »Er ist in der Nähe. Wir müssen hier weg!«
    Sue ahnte, dass Sid sich nur verfolgt fühlte. Trotzdem versuchte sie erst gar nicht, ihm das auszureden. »Bring uns zum Flughafen«, sagte sie nur. Der Flieger von Schiphol nach New York startete zwar erst in vier Stunden, aber in dem Trubel der Wartehallen konnten Sid und sie untertauchen.
    Als sie nach zehnstündigem Flug und unter Umgehung der Zollkontrollen den heißen Asphalt New Yorks unter den Schuhsohlen spürten, war Sids Haut fast wieder normal.
    »Das verdanke ich dir«, sagte er. »Deine Nähe macht mich gesund.«
    »Ich denke, es lag am Teleportieren«, sagte Sue. »Wie geht es nun weiter?«
    »Mit dem Zug. Nicht weit von Fort Sunrise gibt es eine kleine Bahnstation. Ach, Sue, würdest du mir bitte die Pistole zurückgeben?«
    »Versprich mir, dass du nicht das Leben Unschuldiger bedrohst.«
    »Ich verspreche es.«

15.
    15. Juli 2036
    Thora
     
    Vierundzwanzig Stunden ... Das war eine kleine Ewigkeit, sogar auf einer Welt wie dieser. Mehr als ausreichend, um zwei Männer – eigentlich drei – aufzuspüren und einem von ihnen seine Freiheit zurückzugeben.
    Woran lag es, dass die Frist ungenutzt verstrichen war? Thora bezweifelte, dass die Menschen Crest überhaupt freilassen wollten. Für sie war er ein Fremder, und alles Fremde war von vornherein negativ belegt. Viele niedere Völker reagierten so. Sie verstanden gar nicht, was Leben wirklich bedeutete.
    »Erinnern Sie sich an Ihre Kindheit, Rico?«
    Er schaute sie aus großen Augen an. Stand da Verblüffung in

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