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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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erschöpft. Nicht nur der Marsch hierher schien ihn mitgenommen zu haben. Wahrscheinlich hatte er sich durch Ausnutzung seiner Orterfähigkeit über alle Gebühr angestrengt.
    Die vier Menschen umarmten einander. Es war ein Augenblick selten gekannter Intimität. Sie lebten. Und sie waren nicht allein auf dieser fremden Welt. Sie konnten einander Kraft schenken.
    »Konntest du Tako und die anderen sehen?«, fragte Rhodan nach einer Weile.
    Wuriu Sengu schüttelte den Kopf.
    »Schade.« Rhodan verbarg seine Enttäuschung, so gut es ging. »Dann suchen wir sie eben.« Er wandte sich Chaktor zu. »Wir müssen das Wrack der GOOD HOPE finden. Vielleicht ...«
    Etwas zog mit irrwitziger Geschwindigkeit über ihre Köpfe hinweg, so schnell, dass Rhodan seine Form gerade noch als zylinderförmig erahnen konnte. Noch bevor er in irgendeiner Art und Weise reagieren konnte, stand wenige hundert Meter von ihnen entfernt der Wald in Flammen. Dann kam der Lärm einer Explosion, dann kam die Druckwelle.
    Er fühlte sich mit einem Mal leicht, so leicht ... Er flog durch die Luft, überschlug sich, prallte gegen irgendetwas, das unter seinem Gewicht brach, womöglich der Ast eines Baumes, um dann zu fallen, immer rascher, viel rascher, als es unter irdischen Bedingungen der Fall gewesen wäre.
    Er landete im Sumpfwasser. Wurde von ihm aufgenommen. Schlamm schlug über ihm zusammen. Er meinte, den Boden zu berühren – und sank dann noch tiefer. Rhodan spürte ungeheuren Druck auf seinem Brustkorb. Er wollte husten, wollte Atem holen. Doch er steckte fest in dieser verdammten Brühe, die ihn nicht freigeben wollte. Noch schlimmer: Er hatte jegliche Orientierung verloren. Wo war oben, wo unten?
    Schreckliche Angst befiel ihn. Nicht das erste Mal an diesem Tag.
    Bloß keine Panik, Perry! Du wurdest wegen deiner Bedachtsamkeit für die Mondmission ausgesucht. Und weil du dich in den unmöglichsten Situationen zurechtzufinden weißt.
    Unter ihm war Unruhe. Geblubber. Wellenschlag. Er schlug die Arme seitlich und veränderte seine Position, so, dass unten zu oben wurde. Seine Lunge brannte, gierte nach frischem Sauerstoff. Er hatte nicht mehr viel Zeit, zumal das Gewicht, das auf seinem Körper lastete, scheinbar immer weiter zunahm.
    Er tastete mit seinen Beinen nach Grund. Doch da war nichts. Er musste schwimmen. Musste sich mit kräftigen Arm- und Beinschlägen nach oben kämpfen. Wenn er wenigstens die Augen öffnen und sich orientieren könnte! Doch die Masse rings um ihn war zu massiv, zu dicht, um irgendetwas zu erkennen.
    Rhodan streckte die Hand aus. Sie stach ins Freie! Er hatte es gleich geschafft!
    Mit einer Anstrengung, die er nicht mehr für möglich gehalten hätte, schob er seinen Kopf ins Freie. Rang nach Luft. Hustete. Missachtete dabei die glühende Hitze rings um ihn, ließ die Arme kreisen und strampelte weiterhin mit den Beinen, um nur ja nicht wieder in die Tiefe zu sinken.
    Er orientierte sich. Rechts von ihm war eine Flammenwand. Glühende Funken fielen allerorts ins Schlammwasser, wie die Reste eines explodierten Feuerwerkskörpers. Auch Asche regnete nieder und Schlammklumpen, die weit und hoch in die Luft geschleudert worden waren.
    Die Felseninsel war links von Rhodan, kaum mehr als solche zu erkennen. Der torpedoförmige Körper hatte es auf jenes Schiffsteil abgesehen gehabt, das an ihnen vorbeigerast war. Die Topsider – er ging davon aus, dass es die Echsenwesen waren, die sie verfolgten – gingen nicht das geringste Risiko ein. Sie vernichteten alles, was mit der GOOD HOPE in Zusammenhang stand.
    Rhodan klammerte sich an einer Luftwurzel fest und holte tief Atem. Der Baum mit einem Durchmesser von gewiss drei Metern war in einer Höhe von nicht einmal fünf Metern wie ein Zündholz abgebrochen worden, der Stamm lag quer vor ihm im Schlamm.
    Eine weitere Explosion ertönte. Irgendwo über den Wipfeln zeigte sich eine Feuerblume. Rhodan klammerte sich – so gut es ging – am Wurzelwerk fest. Unter seinen Beinen entstand eine Strömung, unweit von seinem Standort gluckste es in einem immer größer werdenden Trichterschlund.
    Die Topsider entfesselten rücksichtslos Gewalten, die die Natur dieses Planeten schwer schädigten. Sie zeigten sich unbarmherzig.
    Flammen erloschen, der Sog an seinen Beinen ließ allmählich nach. Rhodan presste eine Hand gegen die Nase und blies durch, um diesen beständigen Druck von seinen Ohren zu nehmen, den er seit der Notlandung auf Ferrol spürte. Benommenheit und

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