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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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missverstehen mich ...«, unternahm er einen weiteren Anlauf.
    »Sie brauchen mir nichts zu erklären. Aber verraten Sie mir eines: Was ist mit meinen Kameraden? Warten sie bereits auf mich?«
    Hisab-Benkh drehte den Kopf unbehaglich hin und her. Schließlich gab er sich einen Ruck, drückte den Rücken durch und nahm den unheimlichen Fremden, der ihm selbst ebenfalls ein Kamerad gewesen war, fest in den Blick.
    »Ihre Kameraden ...«
    Ich bin dein Kamerad gewesen, für kurze Zeit, und nun werde ich dich verraten!
    »Nun, das ist schwierig zu erklären ...«
    Ich darf keinen Kameraden verraten. Er darf nicht nach Topsid gebracht werden.
    »Es ist ...« Wieder versagten die Worte auf seiner Zunge, während die Gedanken weiterrasten.
    Gelangt er nach Topsid, wird er sterben, und wenn auch nicht durch meine Hand, so durch meine Schuld. Man wird ihn verhören, und er wird nicht das liefern können, was man von ihm will. Also wird man ihn härter verhören. Bis zum Ende. Ich trage Verantwortung als Wissenschaftler für das, was ich erforsche, und als Kamerad für meine Kameraden. Aber die Befehle sind klar ...
    »Beruhigen Sie sich«, bat der Maahk. »Ich dachte nicht, dass es Sie so belastet. Meine Kameraden – sie sind fort, nicht wahr?«
    Ich hätte niemals hierherkommen dürfen. Ich ... Er stutzte. Was hatte Tresk-Takuhn vorhin zu ihm gesagt? »Aber du stehst ja außerhalb der militärischen Befehlskette, nicht wahr?« Das ist es! Tresk-Takuhn verurteilt das geplante Vorgehen ebenso wie ich, aber er steht innerhalb der Befehlskette und darf deswegen nichts dagegen unternehmen. Aber ich bin kein Soldat mehr ... ich kann handeln, wie es richtig ist!
    Plötzlich fielen die einzelnen Puzzlestücke an ihren Platz und ergaben ein stimmiges Bild. Deswegen bewohnt Grek-487 also einen Hangar und keine Kabine. Deswegen ist die Atmosphäre Rayolds unser Rendezvouspunkt. Deswegen sollte ich mich verabschieden. Danke, Tresk-Takuhn, mein alter Freund!
    Er scannte rasch den Speicher seiner Nachrichten. Da war der letzte Beweis. Eine kurze Textnachricht von Tresk-Takuhn, vor wenigen Minuten abgesendet. Befrager des Despotats kündigen ihre Ankunft an.
    »Nein«, sagte Hisab-Benkh leise und dann lauter: »Nein. Sie werden Ihre Kameraden wiedersehen. Schließen Sie bitte Ihren Helm.«
    Grek-487 trat an ihn heran und versuchte ihn in einer ungeschickten Bewegung zu umarmen. »Schließ deinen Helm!«, schnauzte ihn der Topsider an. »Und geh da hinüber!«
    Er wusste, dass seine Entscheidung endgültig war und er sich für den Rest seines Lebens den Konsequenzen würde stellen müssen. Man verärgerte den Despoten besser nicht, und was er gerade zu tun im Begriff stand, verlieh dem Wort Verärgerung mit hoher Wahrscheinlichkeit neue Weihen.
    Er ging zu Grek-487 hinüber. Seine Finger tasteten, ohne zu zögern, den Kode in die Schottmechanik. Summend glitten die beiden Schotthälften auseinander. Von draußen griffen kalte Winde nach dem Topsider und dem Maahk. Sie waren hoch in der Atmosphäre Rayolds.
    Sie sahen einander an.
    »Du wirst gleich bei deinen Kameraden sein. Leb wohl!«, hörte sich Hisab-Benkh noch sagen, dann versetzte er dem Maahk einen Stoß, der ihn aus der Hangarschleuse trug.
    Er sah ihn kleiner und kleiner werden, von den rauen Winden hin und her gerissen, in einem entsetzlich langen Augenblick im Trudelflug, dann plötzlich zielgerichteter. Der Maahk flog nun mit den Winden seiner neuen Welt.
    Ja, leb wohl. Das ist deine Chance.

22.
    Der Morgen über Gorr
     
    »Hört mich an!« Ralv hob beide Hände.
    Niemand erkannte ihn.
    Er war nach Gartineh zurückgekehrt, dem Ort der Winde, den er Heimat nannte.
    Er hatte die Wahrheit mitgebracht: Bei seiner Flucht vor den Fremden war er buchstäblich über sie gestolpert.
    Und nun trug er sie, sie umhüllte seinen ganzen Körper. Er spürte ihre Sanftheit und Wärme, das leichte Kitzeln auf seiner nackten Haut. Sie passte ihm nicht ganz, diese neue Wahrheit, aber er würde hineinwachsen.
    Es war eine Wahrheit, die er erst noch entdecken musste.
    Ralv, einst von den Priestern verfolgt und vertrieben, war zurückgekehrt. Und nun war die Wahrheit sein Schwert und Schild.
    »Wer bist du, Fremder?«, rief ein hagerer, schnabelnasiger Priester, der in der ersten Reihe stand. Ralv kannte ihn. Er kannte sie alle.
    Es schien, als habe sich ganz Gartineh versammelt – das, was davon übrig geblieben war jedenfalls –, um diesen seltsamen Mann in dem unheimlichen, glänzenden Anzug

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